122-Zieli_Muss_Leben

qvw: suche ’40-‘. auf instagram kann man unter dem hashtag #zielpunkt noch die fotoreihe vieler wiener_innen verfolgen, die die sich leerenden filialen veröffentlichten. in wien 20 sperrt nun eine filiale erneut auf. jetzt im november begann schon der testbetrieb und ich werde sie ab 24 nov in der Wallensteinstraße 3–5 aufsuchen. es werden mir dennoch viele liebgewonnene jeden-tag-produkte fehlen. auch vergesse ich nie das gespräch am 20. mit dem jungen filialleiter eines nahen zielpunkts. die leute an den kassen wechselten in der folge täglich. die sperr-termine variierten. man konnte eine reihung der produkte machen, die man noch bekommen konnte. eine unerlässliche requisite von mir etwa sind bis heute die alvito-flaschen, die ich dort reduziert besorgte. hefte, haarschmuck gabs noch ziemlich lang, auch alkoholika blieben über (aber letztere brauch ich nicht). in so ziemlich jeder filiale hatte ich mir die letzten baumwollsöcken abgeholt. mineralwasser und tiefkühltaschen gabs ebenfalls noch lange. berührend die bilder der unendlich lang scheinenden, kriegsartig-leeren regale von tiefkühl- und kühlware. manche filialen hatten sich trotzdem noch knapp bis zum ende bemüht, frisches obst/gemüse anzubieten. darin waren sie immer groß gewesen. es war der 19. november 2015, als ich ahnungslos beim Zp. einkaufte – und kaum, dass ich wenige minuten später zuhaus war, von den breaking news erfuhr. berührend war damals auch gewesen, wie am ersten samstag nach den news lauter so unscheinbare und finanzschwache, ältliche leutchen wie ich mit ihren plastikkörbchen treu und trotzig zu IHREM zielpunkt gegangen sind. samstags, zum weekend einkauf. bis es fast nicht mehr ging, sind wir ihm treu geblieben und ich behalt ihn bis heute in bester erinnerung. es gab dort alltagsgegenstände um kaum ein geld, die man nirgendwo sonst bekam und die ich bis heute sentimental aufbewahre und regelmäßig verwende. wie geschenke wirken sie heute auf mich.

121-Ö1_hat_KEIN_Monopol!

‘104-‘ qvw=querverweis. diese woche wurde das neue programmschema von Ö1 präsentiert, welches in einem knappen halben jahr in kraft tritt. geliebte grundfesten des programmes werden damit neuerlich erschüttert. erwähnung findet die kürzung auf Ö1 selbst nur peripher – wobei tunlichst außer acht gelassen wird, dass wir von-tag-zu-tag, sowie das nachtquartier(!) verlieren. alles aus kostengründen. weil der GD muss sparen. damit er am küniglberg eine neue palazzoprotzi festung inkl newsroom mit dem selbstverliebten zwitschy-meinungsvorgeber armin w. als ankermännchen. selbst bin ich nur von hörfunk, aus überzeugung aber nicht von der television abhängig. dies jedoch zwingt mich umsomehr, die noch verbleibenden wenigen monate bis 22/23 april das proggy der nächsten woche vorzubacken: feedzubacken.
MO: 16h passagen
DI: bis donnerstag ab mitternacht das NACHTQUARTIER!
MI: 21h friedens-ini’s im Sbg. Nachtstudio
DO: 21h imGespräch mit M.Happel (Film ‘glaube’ von U.seidel)
FR: 9h kontext und saldo: einfach immer gut, informativ
SA: 9h nur bedingt: viktorKaplan; hörbilder
SO: 10h ambiente spanien
der orf GD und die entsetzliche frau, der er das gesamte staatsradio überantwortet hat, sind sich einer sache nicht bewusst. es gibt konkurrenz. radioklassik.at auf 107,3 sehr gut empfangbar, ehemals=radioStephansdom. bietet nach und nach auch rede-sendungen; radiomaria.at für rosenkranzresistente geister nach und nach akzeptabel vor allem mit herrn anderl sonntag 22.23 (country), eher mit digitalfunk erreichbar 95,5 (etwa handyradio). deutschlandradio kultur und dlf=deutschlandfunk. unerreicht – sprichwörtlich, weil eigentlich nur am computer empfangbar per stream. ab dem ersten mai nächsten jahres ist damit für mich sogar Ö1 tot. bis dahin muss sich radiostephansdom soweit gemausert haben, dass ichs wirklich verwenden kann. ich bringe kein wirklich spezifisches klassikinteresse mit.

120-ConfirmationBias_OvertonFenster

inspired by diePresse #21047,p.25(o.grimm) selbiger macht mich – nach Ö1 mit dem confirmationBias mit dem OvertonFenster bekannt: einer haltung, die ein politiker vertreten könne, ohne damit öffentlich unakzeptabel zu werden. Wie konnte der T. aus den vereinigten staaten von T.-Land einen wahlsieg erreichen mit derart unwürdigen thesen? Wir merken ja jetzt schon, wie er beginnt, alles zu verwässern. Sümpfe wollte er trockenlegen, erleichtert aber auf der andren seite der finanzwelt ihre zügellosigkeit. An empfindliche machtstellen setzt er familie, kumpels und bewährt-umstrittene aus seinem qualkampf. Die sich hochschaukelnden echokammern des fußbuches dürften einen erheblichen, wiewohl nicht den ausschlaggebenden teil zum (finanz)weltweit entsetzlichen T-sieg beigetragen haben. Im fußbuch wurden – entweder im zuge von experimenten zur falschen zeit – oder auch mittels finanzieller anreize für testosteronüberflutete, pickelige nerds – einschlägige privateT-fan-seiten, oder auch abstrus an den haaren herbeigezogene falschmeldungen positioniert. Vollkommen kritiklos verbreiteten sich diese über x-fache teilungen und verlinkungen auf diversen blogs und socialnetworks. Ähnlich jenem umstrittenen wiener gewaltvideo aus dem umkreis eines einkaufszentrums. Der entwerfer der nachricht selbst ist oft überrumpelt von diesem lawinenartig einsetzenden view-erfolg. Es ist – das lässt sich bestätigen – auch ein erheblicher beitrag zum selbstwertgefühl, dem wahrgenommenwerden der eigenen wertigkeit. Absurdestes gerücht meines erachtens: wahlgegnerin clinton bezahle chaoten 3500$ fürs sichAufführen bei T’s events. Herr grimm stellt die user als fußbuch-gegenüber-ausgeliefert dar, weil ES echokammern konstruiere. Zumindest in diesem punkt kann ich eine entwarnung geben, die an der disziplin jedes einzelnen verwenders liegt. Man muss ein paar ‘feinde’ in der eigenen friendslist belassen (fußbuch). Man braucht auf zwitschy nicht den feinden zu folgen – sie könnten sich dadurch geschmeichelt (oder überwacht) fühlen. Es lohnt sich aber, NICHT alle gegenstimmen auf zwitschy zu blockieren. Es werden damit dem eigenen gemüt bei fußbuch/zwitschy unentwegt ‘schmerzen’ zugefügt. Kleine nadelstiche in die eigene weltanschauliche einstellung. Die sind zu akzeptieren. Weil die gesäuberten echokammern stacheln sich gegenseitig hoch und verstärken das schwarzweiß-denken. Damit finden die schwelend bürgerkriegsähnlichen zustände schon längst auf sozialmedialer ebene statt. kurz noch zur fachlichen klärung des confirmationBias: übertragungsfehler. das meinungsforschungsinstitut sagt mit 70% einen sieg von H voraus, das wahlvolk interpretiert dies mit einem hundertprozentigen gewinn für H. die T-wähler müssen also noch was tun – die H wähler nicht. es gewinnt T. /315w726freePic_tpsdavePixabay

119-Staring_World_of_Smombies

reminiszenz an ionescos nashoerner. es sind ferngesteuerte cyborgs mit aus den ohren stobenden kabeln. in der ubahn starrt jeder ostentativ auf sein deppertes smartphone. nicht nur junge, sondern einfach alles. wer überhaupt nix macht, fällt da quasi schon auf. ich wünsche mir so sehr, dass endlich auf der straße einmal zwei so ferngesteuerte unwissentlich aufeinander zurennen und ihre smartphones beim aufprall einander zerstören oder zumindest zersprungene displays zurücklassen. ich bin noch in einer zeit aufgewachsen, in welcher menschen in der ubahn saßen und dort echte zeitungen lasen. nicht so meinungsverzerrende bösmensch-echokammern, wie sie gratisblätter gerne pflegen. ich frage mich ernsthaft, was kann denn so wichtig sein an statusmeldungen selbstdarstellerischer fußbuchhalter, die sich erfolgreicher und schöner darstellen, als sie in wahrheit sind. weil alle anderen das dort drin auch tun. und sie lügen sich damit unentwegt gegenseitig an. auch hätte ich lust, was verbotenes zu tun – unterlasse dies freilich, weils mir zu teuer käme. mal einem der ferngesteuerten zombies in einem moment seiner unachtsamkeit das bekloppte phone sanft, kurzentschlossen aus dem daumentippser- und wisch-handerl zu entnehmen und im schon vorbereiteten fensterschlitz oben dezent rausrutschen zu lassen. ich würde ob seines affekts gewiss unvermittelt attackiert werden, vielleicht sogar verletzt. das ist auch einer der gründe, dass ich dieser versuchung leider entsagen muss. was sind diese zombies noch ohne ihr dämliches glasplättchen. nur noch ein seelenloser materien- und bakterienklotz wohl./openclipartvectors

118-i_Like_the_Saellner

hier bezieh ich mich auf YTservus es ging um güngörs studie über die kindergärten. Er, ein imam, efgani D, sowie der umstrittene ‘saellner’ (allfaellige typos unbeabsichtigt/reinZufaellig) waren bei servusTV geladen. Servus ist so nett, derlei diskussionen auch für tv-boycotteusen wie mich, ins netz zu stellen. Jetzt sitzt der moderator am anfang der diskussion einsam mit 2 leutchen am podium. Alle feigen (saeue??) haben abgesagt. Mit J., H., und einem the_saellner setzen sie sich nicht gemeinsam auf ein podium: im fachjargon wird so etwas als eine ‘diskriminierung’ bezeichnet. Den moderator erwartete an jenem abend ein shitstorm auf twitter, der seinesgleichen suchte. Die diskussion lief possierlich ab – saellner trat anders auf, als man ihn von seinen einschlaegigen veranstaltungen her kennt. Voggenhuber – als der einzige, alte, grüne, mutige wolf (!) – bot the_saellner paroli. Er konfrontierte ihn mit all jenen vorwürfen, die die gutmenschwelt eben gegen einen the_saellner in petto hat(te). Vor efgani ziehe ich meinen hut.
Und wer oder was sind denn die wahren SPIESSER von heute?! Es sind jene pässlichen bobo-gestalten und socialnetwork-smartphone-zombies, die u.a. etwa in einer willkommen-ösi show zweier abgehalfterter staatskabarettisten hocken. dort wie batterienbetriebene afferln nach jedem der lahmen schmähfabrik-schmähs in die bürogeschonten masterzertifizierten patschhändchen applaudieren. In jener show, die – abgesehen von der höllisch-abartig-schlechten musikbegleitung – sich ja genauso eines populismus bedient, wie sie ihrer gegenseite vorwirft. Beispiel etwa: die metaphorik des rotblauen standard-radiergummis, auf dem die blaue seite kleiner ist und schlechter radiere als die rote. Diese zwei pragmatisierten staatskünstler wirken beim präsentieren ihrer fabrikschmähs schon derartig müde und angewidert ob der allwöchentlichen eintönigkeit, die nur daraus besteht, die qualität der witzerln auf der nach unten offenen bruhahaSkala einzustufen.
Ich verteidige hier weder blaue, noch the_saellner. Ich verteidige die freiheit, dass man sich äußern darf und sich nicht scheut, sich mit der gegenseite auf ein podium zu setzen. Dies zu boykottieren bedeutet letztendlich nix andres, als sich so einer situation nicht gewachsen zu fühlen. Es bedeutet, angst zu kriegen vor einem shitstorm, wie der moderator ihn empfangen musste. Das ist feig. Und mitläufer, wie auch spießer – die sind eben feig. Das war immer so, und es war – mit anderen vorzeichen – auch vor 80 jahren so./pic=ronilePixabay