127-Hermes_Falty_woELFin

seit seiner urfeinen art, sich verbal in netteLeitShow auszudrücken, ist unter anderem auch der hermes P. aus mariahilf einer meiner inspirationsbringer (neben dem martin S. aus schärding, aktuellstes YT vid 7 monate alt). ja und daher kommen auch die Ypsilons, die ich eigentlich als I’s gesetzt hätte, aber die nun eben dank sei hermes – ypsilons geworden sind. so auch im falty. ich bin viel zu alt für die termine, die im falty inseriert sind. ich gehe als älteres chronisch krankes dämlein GRUNDSÄTZLICH nicht aus, wenn erstens winter, es zweitens dunkel, es drittens kalt ist und es viertens irgendeine wie auch immer geartete form von niederschlag (bis hin zum fall-out) geben sollte. damit sprenge ich schon wieder den rahmen des ganz kleinen berichts. ich habe dem falty provokant geschrieben: ich abonnier euch gern auf probe 12 wochen, auch wenn ihr mehr links seid als ich. sie fingen trotzdem mit meinem abo an. ein grund auch fürs abo war: ich hab diese nette domain darin unter den initiativen inseriert. dass ich das nun einfach so rausfotografiere, bezahle ich mit dem ratschlag an leser, den ich hier für die stadtzeitung FALTER tätige: leute, nehmt die gelegenheit des 12wochen abos war, das nur 24 euro kostet. denn für wirklich saumäßig arme leute wie unsereins, ist der normalpreis des falter, knappe vier euro nämlich, über so eine lange phase nicht leist- und denkbar. hinzukommt: im winter ist obligatoire das best-of-böse, von mir auch zärtlich pest-of-pöse genannt. und die zwillinge-bei-der-geburt-getrennt, die ich über alles liebe. das ganze jahr über sammle ich pärchen und schicke die vorschläge dann doch nicht hin. mein verhältnis zum f.klenk ist cirka so gespannt wie eine kluppe. nichtsdestotrotz finde ich seinen besuch beim boris mit dem schönen auto gut. denn gutmenschen sollen mit bösmenschen reden. das ist die grundlage der gemeinsamen mittellinie. auch wenn dieser prozess beiden seiten irgendwie weh tut.

Und a kleinigkeit noch bitte. woher nämlich der sonderliche begriff der politmedialen komplexität kommt. ich habe ihn von meinem meistvermiedenen, weil meinungsvorgebenden und ganz schön zwitschy-narzisstisch anmutenden ankermännchen des staatsfunks, welchen ich – abgesehen von Ö1 – ostentativ boykottiere. dem männlichen wölfchen eben. der zwitscherte vom politmedialen komplex. und damit er mir keinen terminusdiebstahl anhängt, musste ich jenen begriff abwandeln. er sagt nämlich alles. er drückt alles aus, was wolf tut. wolf diktiert die meinung, subtil zwischen den zeilen und in seiner interviewführung, lässt KEINE andersmeinungen auf zwitscher zu – und ist wer sarkastisch, wird er blockiert und kann den wolf nur noch un-eingeloggt lesen. der wolf will seinen schwarm an ihn verehrenden zwitscher-anhängern und rinnen, die sollen ihn anhimmeln, ihn in seiner zur schau gestellten objektivität bestätigen und zu alldem kriegt er dann noch irgend so einen preis, mit dem er in selbigem staatsfunk bis zum brechreiz hin bejubelt wird. meine reaktion darauf: erstmals neos-strolz loben wegen der anti-gebühren petition. sie gleichzeitig aber als sinnlos erklären und folgendes vorschlagen. eine box, mit der man alle privatsender, sowie wichtige auslandssender, aber vor allem radios wie deutschlandfunk, deutschlandradioKultur empfangen kann und wo der orf-schmoarrn endlich gesperrt ist, damit man nicht fürn schrott zahlen muss, den ja eh keiner gucken will, sondern nur das empfängt, was wirklich gut ist
./270w

126-Das_Seltene_Wesen

der österreicher – das seltene wesen ODER ‘der kippende gutmensch‘: so hatte die story heißen sollen, die mir gerade einfiel und die ich nach rechtlich und eidesstattlich anerkannten gutmensch kriterien hier reinschütten kann, darf oder muss. das erste indiz, um die seltenheit des ösis anzuzeigen, geschah mir, als ich seltenerweise im umkreis eines reputierten türkischen vereins irgendwie dringend einen kaffee wollte. also ging ich – von flauem grundgefühl umflort – in eine klitsche, die einen solchen versprach. einen depperten stehcafe to go nämlich. ja und das war dann eben dieses türkische lokal mit einer sehr lieben, aber doch entschlossenen kopftuchfrau drinnen. sie hatte sich nämlich stante pede dazu entschlossen, mir ganz einfach keinen kaffee zu verkaufen. vielleicht hatte ich den kaffee in der falschen sprache verlangt. ich konnte damals nur ein einziges wort türkisch: hundert heißt gesicht, und gesicht heißt ‘yüz’ afoch nur yüz. aber ich wollte das gesicht der frau ja nicht. noch weniger hätte ich für irgendwas hundert euro zahlen wollen. ich war wie vor den kopf gestoßen. es muss an meinem aussehen gelegen haben. ich war eh noch viel jünger, aber ich sah halt aus wie eine ösi-frau. das kann nicht sehr förderlich zur erlangung eines kaffees gewesen sein. heute wüsste ich mir zu helfen. ich schreibe mir zuhaus zusammen, wie ich einen kaffee in landessprache verlangen muss und bringe den dann weitgehend akzentfrei in leidlich gutem türkisch zur sprache. ich war damals nur einfach auf so etwas nicht vorbereitet. es gibt also lokale, in dem man als ösi niemand ist und auch ostentativ nicht bedient wird. es ist sehr umstritten, folgendes zu sagen, aber vielleicht hätte ja tatsächlich ein kopftuch geholfen. schließlich habe ich nix gegen kopftücher, wo meine haare doch ohnehin nur eine einzige dünne katastrophe sind. ja und das andre mal, als mir der ösi als seltenes wesen auffiel, das war ausgerechnet bei einer volksschule (ich glaube nahe volkertplatz), wo ja indiskreterweise zu schulbeginn die namen der erstklassler stehen und – nun wie soll ichs ausdrücken, ohne von der gedankenpolizei zur anzeige gebracht zu werden – es tun mir die volksschullehrer leid. die wenigen verbliebenen ösis und ösi-prinzessinnen, deren eltern es tatsächlich noch wagen, in diese kollabierende welt sowas wie nachkommen zu setzen, die ziehen sich teuren geldes – ob leistbar oder nicht – in privatschulen zurück, und nicht nur das: da gehen auch die kids bessergestellter neu-ösis hin. weil sie sich das in der namenlosen volksschule auch nicht mehr antun wollen. das nicht weiterkommen. das langsamsein im unterricht. und dann der latente revierkampf im hof. ich bin so alt und so froh drüber. dass das zu meiner zeit in den siebzigern noch so anders war. wir konnten kinder sein. kinder, einfach unschuldig, naiv und ahnungslos. wir waren nicht die extra terrestrals. das schachbrettmuster hat sich gedreht.
und grad wo ich im kopf diese story entwerfe und sie gedankenpolizeilich auf die geltende gesetzgebung abstimme, kreuzt 20 meter hinter mir ein gekippter gutmensch meinen weg. also ein so ein zaudirres, hyperaktiv, anämisch, vegetarisch verhungertes manderl mit vermutlich fein-intellektuellen gesichtszügen, welches laut vor sich hinspricht. und gern hätt ich mich hinzugesellt, was ihm denn grad so über die leber läuft, aber ich wollt mir keinen irren stalker einhandeln. das ist was passieren wird. die emsigen bahnhofklatscher von gestern, sind die ausgebrannten sozialfälle von morgen. sie sind hyperintellektuell, mehrfach akademisch bemastered, aber auch sie werden dereinst mit ‘ausgeleiertem schuhwerk und schlechten zähnen’ (so hatte eine vielfach reputierte profil-berichterstatterin einst blauwähler beschrieben), werden sie daherkommen, unsere heute noch vielbeachtete bobo- und startup szene, und werden durch das allerkleinste rädchen, das ihr wissen wertlos macht, von der gesellschaft ausgestoßen. als zu alt, als zu teuer. die intelligentsia von heute, es sind die prinzen hochwohlgeborener wohlstandsbürger von gestern: sie werden erstmals erfahren was armut ist, sie werden auch erfahren, was ausgegrenzt sein bedeutet. zum beispiel wenn sie einen verpissten stehcafe haben wollen und ihn nicht in der entsprechenden lokalsprache bestellen können. doch steht der brunzikaffee nur metaphorisch für noch so vieles andere. dann haben unsre prinzen von gestern, unsre bahnhofklatschenden gutschis von heute, und sozialfälle von morgen (man findet auch mit knapp 40 als wirtschaftsakademiker/in) keine (adäquate/unbefristete) arbeit mehr) ZWEI möglichkeiten. entweder zu jenen verbrauchten plebs werden, deren ich zum beispiel eine bin und für diese vergessenen ich meine kleine stimme erhebe – oder sie werden eben ‘kippen’ wie jener schilddrüsenüberfunktionierende adhs vegetarier, welcher heute lautmonologisierend 20 meter hinter mir wutentbrannt einherstak.721w pic by gellinger pixabay, danke.