184-Nacht_Quartier

eins-acht-vier: nachtquartier. es geht um folgendes. wir schreiben anno domini – 17 wochen bis zum ende JENES Ö1, welches wir kannten. und in diesen wochen gibts noch das NACHTQUARTIER. moderatoren, die ich bisher ausmachen konnte: hr forthuber, hr jasbar, hr schörghuber, frau frank. schörghuber hatte letzte woche alexis neuberg von radioAfrika zu gast gehabt. neuberg hat einiges erklärt, was afrika-stämmige neu-österreicher mögen, was nicht. interessant war da der allerletzte anruf. höchst kritisch war der. zwei weitere highlights hatten wir diese woche: sendung von fr frank, hier war eine instagrammerin tunesischer abstammung. es war schön, der sendung zu mailen, der instagrammerin zu commenten. nachts drauf gabs frau pflug. neben dominik h. und sternenstaub.at eine meiner 3 wordpress lehrer/innen. dass es hier bilder von pixabay gibt, ist sternenstaub.at zu verdanken! dominik hatte mir geduldig die ersten schritte, wie den unterschied zwischen frontend und backend beigebracht. nun – und frau pflug ist gegensätzlich zur gerda R (die astrologin vom kommerzsender) astrNOMin. sie erklärte hierüber einiges. zum zweiten mal – zum letzten mal. am 9. mai wird mir erstmals so richtig das nachtquartier fehlen. es ist sowas wie ein talk-radio. sowas wie ein domian, wenn man so will. man kann anrufen zu themen. es möge nicht zu schräg sein weil ‘wir’ sind ja immerhin bei Ö1. die sendung wird es sechs jahre lang gegeben haben, sie fällt den sparmaßnahmen zum opfer. damit der herzzerreißend-strohdumme orf ein sinnlos-teures frühstücksTV finanziert, und schirennen, die ja eh keinen schnee mehr haben, wird diese doch nicht allzu teure sendung eingespart. weil sie ein randpublikum bedient. als ersatz gibts ne 13-uhr-talksendung: für redebedürftige, saturierte intellektualien-pensionisten. weil jemand anderer hat zu der zeit keine zeit. ich bin zutiefst konsterniert über dieses absageln meiner klugen lieblingssendung. wie ich in der vergangenheit nicht müde wurde, zu betonen, sind meine ausweichquartiere radiomaria/radioklassik. sonntag hör ich tatsächlich die rogers am werbesender. außer 22.23-23h weil da gibts den peter anderl auf radiomaria, der spielt country. also, liebes Ö1 und also blöder orf: der staatsfunk möge sich nicht in der trügerischen bequemlichkeit eines monopols wähnen. er kann mir ab mai den buckel ordentlich hinunterrutschen (einstellung von La_Chanson, einstellung von Blue_Danube_Radio, alle 6-10 jahre neue teure antennensysteme: wer nicht mitzieht, ist draußen; abrupte einstellung sämtlicher sprachlern-sendungen: kaum dass Ö bei EU dabei war (radio+tv); abfütterung eures debilen fernsehvolks mit amerikanischen dosenlacher-serien). ich erinnere mich zu gut an jeden einzelnen kardinalfehler.
354w das stimmungsvolle bild zu diesem leider unendlich traurigen beitrag ist heute von peterDargatz auf pixabay. wöchentlich werden bis april die nachtquartiere di/mi/do 24h-1h besprochen. das wär der link vom anderl

183-Hamann’s_14_Thesen

Frau hamann ist kolumnistin in der presse (4.1. diepresse.com) und schreibt diesbzgl ihre 15 vorsätze fürs neue jahr. Ich bin bloggerin auf eigener landesdomain und schreibe die replik auf die einzelnen punkte.
1, dankesagen: ja und zwar an diepresse.com, weil sie mit dem befristeten 3monats-abo auch armen leuten wie mir den bezug ermöglicht.
2, keine postings lesen: sehe ich haargenauso. Vor 15 jahren war ich prominente schreiberin, heute bin ich unerkannte. Man soll seine geschichten ohne abhängigkeit vom inhalt der publikumsreflexionen schreiben.
3, erklär, warum du’s nicht liest: weil ich in einer gefall-sucht und einer abhängigkeit lande, die das intuitive schreiben dann unterbindet. Oder noch schlimmer: ich fühl mich dann unter umständen provoziert (was manche poster ja wollen), dann ärgere ich mich und es wird ne verärgerte geschichte.
4, antwort freundlich, wenn wer persönlich schreibt. Nun hierzu ist zu sagen, dass fr.hamann bei mir unter der kategorie ‘oje, gutmensch’ läuft, zuwanderungsunkritisch etwa. Da sind meine andren lieblinge (thedailyfranz, ortneronline) schon um ein erfrischendes maß realitätsangepasster. Das einzige, was man als kritiker da also tun kann: in bester diktion die eigene meinung darlegen, ohne verbal zu prügeln. So stellen die gutmenschen fest, dass auch kritische wie wir manchmal ein bisserl was in der birne haben.
5, bedank dich bei nett-formuliert-habenden. Ja in jedem fall soll man einem feedbäcker danken. Man baut damit als schreiber/in dem andren das selbstbewusstsein auf, und erfährt seinerseits einiges mehr an respekt. Sie schreibt dann vom öffentlichen diskurs. Hier muss ich aber sagen, was in der gutmenschwolke unter ‘öffentlicher diskurs’ läuft, ist meistens auch ein sehr abgefedertes pseudo-diskussiönchen. Siehe etwa das sellner-güngör-debakel bei servustv. Imzentrum hätt eine gutmenschdenkmasse draus gemacht. Servustv stellte sich trotzig dem boykotts seitens der feigen gutschi-diskutanten, die unisono den schwanz einzogen. Leuchtende galionsfigur hier, der voggenhuber. gibt’s auf youtube.
6, lass dich nicht beschimpfen. Seh ich genauso. Auf facebook entfrienden, auf twitter blocken, auf mail nimmer reagieren und jegliches weitere unbarmherzig löschen. Denn eine reaktion ists, was die wollen.
7, keine bösartigkeit reinlassen. Geht eh auch anders. In feiner diktion mit da und dort ein paar nädelchen, späßchen, sowie ironie – aber trotzdem beinharte sachlichkeit.
8, facebook-beifall-falle. Die abhängigkeit von likes, von der länge der diskussionen. Diesen billigen applaus kriegt man nur, wenn man provoziert – und man kriegt den applaus von leuten, die gern in einem mob sind und bashen. Tiefe leute also, die sich das denken ganz gern sparen – sich aber in der menge besonders stark fühlen. Auch sind die endlos-threads oft ein sumpf an emotionen, meistens schlechten. Ist kein guter humus für künftige stories. Also ist der preis für den deppaten FB beifall hoch. wie bei 10(12) sind aber auch die gutmenschen ganz schön ‘mob’, wenn sies mal so richtig können.
9, trau allzu lautem beifall nicht. Dem beifall eines mobs also. Sei der nun links oder rechts. ‘niemand mehr widersprechen traut’: man hat also grad eine kritiklose, billige, ja populistisch anmutende no-na-meinung vertreten. Wenn man keine leute mehr in der timeline hat, die widersprechen, spricht das für eine echokammer. Es gibt nix öderes.
10, interessensgruppen, die im chor buh schreien. Auch starker bezug zu 8 und 9. mir fällt auf, dass da die ausgeprägt linken (also die studentische bobo-gutmenschpartie) koordinierter auftreten. Hat man echt so ne meute gegen sich – dann gute nacht. Da muss man stark sein und weiter auf seiner linie bleiben. Weg von emotion, hin zur sachlichkeit. Nötigenfalls in nervtötende langtexte flüchten, diese in bester (nervenzerrend ausgearbeiteter) diktion.
11, die lust aufs recht-haben. Da gibt’s ne reihe an entwaffnenden sätzen wie ‘ich lerne immer gern was dazu’. Wichtig: sich nicht verrennen, sondern rechtzeitig den schwanz einziehen. Damit ist der hügel, auf dem der andre steht, dann nicht so groß.
12, sich-aussetzen. Gute strategie gegen bildung der eitlen blase in der rechthabe-echokammer. ‘dorthin, wo es weh tut’. Das ist genau der punkt: das wehtun. Die andre meinung in der eigenen timeline haben, das tut eben einfach weh. Auch da muss man durch. Sie verweist zu elf, ich verweis zurück zu 9: eitriges echokammern-geschwätz. Wie ne überfüllte sauna, wo die tür nimmer aufgeht.
13, einfache erklärungen, die alles auf einen auslöser konzentrieren, seien verschwörungstheorie. Hier haben wir wieder ein ganz klassisches gutmensch-argument. Der begriff mit der V-theorie ist zu stark. Und selbst wenn, ist er von links nach rechts genauso umkehrbar. Etwa dozieren die sozialistischen verteilungshäretiker unisono die tax-the-rich parole. An allem sind die reichen schuld. Aber eh nur die superreichen. Also vermögenssteuer. Die ist erst effizient, wenn auch der mittelstand mitzahlt. Der wird also kategorisch dabei verarmt, weil zum verkauf gezwungen. kaufen tun konsortien und andere Ä***. wir haben die akkumulation des restvermögens nach oben. So haben also nicht nur die liberal-mitteRechten ihre ‘einzelauslöser/innen’.
14, keiner kompliz. Erklärung auf’n leim gehen: man kanns runterbrechen, indem man versucht, den kern auf das notwendigste zu reduzieren (sich vorstellen, man übersetzts für einen schüler). Und geht das nicht, ist halt ein hirnwixer am werk und andere verstehen’s auch nicht.
(15=platzhalter). /768w