195-G(f)rieß_Brei

in der JenseitsAfrika story erklärte ich ja, ich mag keine österreichischen schauspieler. in einem kürzlichen zeitungsinterview (mit einem filmschaffenden – oder schauspieler) wurde mir klar, warum. man sieht immer – sofern man noch fernsieht (was ich ja längst durch fremdsprach-dvd ersetzte) – die selben gesichter. österreich hat zwei handvoll staatskünstlern durchzufüttern und damit diese menschlein halbwegs gut dastehen und sich den obligatorisch dazugehörigen nobelbezirk auch leisten können – müssen die ständig ihre engagements kriegen. wenn die platzhirsche in einer serie sind, na dann gute nacht. leidergottes darf ich in dem zusammenhang keine namen nennen, sonst hab ich deren anwälte am hals. aber es ist einfach so entsetzlich elend, ewig – und das sogar über jahrzehnte – denselben gesichtern ins auge schaun zu müssen – ganz speziell, wenn sie, wie so manche moderatoren, aber vor allem -rinnen, einen aus dem schirm heraus regelrecht anspringen. dann moderatoren, die egomanen sind und auf twitter keine anderen meinungen akzeptieren als die eigene. die es gewöhnt sind, dass alle um sie reihum auf die knie fallen und gott-seist-du-gegrüßt beten quasi, in übertragenem sinn. wenn man an diese engomanen und egomaninnen (auch hier hab ich ne ganz gewisse im auge) auch nur anstupst, mit der leisesten kritik, die dann komplett ur-zornig werden, weil sie sich in ihrem ego gekränkt fühlen. gott gebe es, dass es ihnen mal passiert – und sei es nach re-inkarnation – dass sie mal im fortgeschrittenen alter eine arbeit suchen müssen und weder prominenz, noch erfahrung oder wissen anerkannt werden. mit dem maß an kränkung würden die ja dann überhaupt nicht zurande kommen, die verweichlichten memmen. aber damit man diese staatskünstler und staatsfunkmoderatoren eben durchfüttert und deren ego das goderl kratzt, muss ganz österreich deren hochstilisierte A**gesichter tag für tag anschauen. für jenes stupide kleiner-mann-wahlvieh, das sich eben noch einen fernseher ‘hält’.
übrigens fiel mir auf, dass es sich mit bloßen stimmen anders verhält. seit den neunziger jahren den hosp oder den jasbar hören, ist immer warmer samt. doch muss ich bemerken, dass andere Ö1-sprecher/moderatoren nach und nach enorm nachlassen: stottern, ungeniertest ins mikrofon reinhusten, als hätts nie ne räuspertaste gegeben, etc. in dem zusammenhang sei einmal mehr erwähnt, dass wir ja bis mai von ö1 weg hin zu anderen sendern flüchten müssen. einmal mehr setzt sich radioklassik durch, und zwar zum sonst-spielräume-termin 17.30. die spielräume werden immer schlechter (statt vissotzkij, cantautori/chansonniers haben sie jazz und fm4-affines lärmzeugs). hier gibts auf 107,3 als ausweg die lebenswege bzw. perspektiven! gestern/sonntag die altkluge natascha-krampus, heute/montag der neue, sehr liebe oberrhabbiner von österreich. also echt die creme-de-la-creme hat radioklassik da. und die sprecher: piekfein und perfekt./410w photo credit: Perzec 382 Vardagar 207 / 366 Everydays 207 via photopin (license)

194-Kleinermann_Wastun

eben komme ich vom hören einer wunderbaren Ö1 tonspuren-sendung, es ging darin um den kleinen mann und seine reflexion in der literatur. ein wenig hatte mich der online-beipacktext geärgert, weil mit dem proletariat die sneaker-bobo-elite quasi in einen topf geworfen wurde. dabei ist zwischen diesen beiden ein enorm großer unterschied, den ich in der folge noch erläutern werde. wunderschön war, dass daniela strigl mit ihren so gut auf den punkt gebrachten ansichten die sendung startete, wie auch schloss. angesehen wurden werke von Robert Kisch (Möbelhaus/unterPseudonym), H. Mann, Fallada (tun statt nun oben = absicht), Werfel, Horvath, Ebner-Eschenbach, S.Zweig, Kafka. sie wird donnerstag 16h wiederholt und es gibt sie somit bis 26jan auf 7tage-ö1. speziell im ersten werk von robert kisch, das besprochen wurde, da wars als würde sich das mit einigen meiner aussagen auf erodierende schicht (‘165-‘) decken. auch das obige holzbild stammt aus jenem beitrag, ich will es gern als symbolbild für gesellschaftliche reflexionen nehmen (pellissierJP_pixabay). diese reflexionen wandern übrigens hiermit von der rubrik alpha in die rubrik grüppchen, sei am rande erwähnt.
nun, was aber jetzt unterscheidet den akademische i(po)d-iotischen sneakerträger vom herkömmlich – neuerdings rechtslastigen – kleinen mann und hackler? es glaubt zumindest der im ö1-beipacktext hervorgehobene sneakerträger mit kapuzenpulli (linkslastiger gutmensch), dass er was besseres ist. er ist die von mir schon so oft verhöhnte jeunesse-dorée, die glaubt, als bachelor ist sie was. und für die/den es am ende x-fach erneut heißt ‘hinten-anstellen’. nach dem praktikum ist vor dem praktikum, keine hoffnung mehr auf die spießige lebens(ein)stellung. kinderkriegen als ein akt fahrlässiger verantwortungslosigkeit. für frauen in erster linie, aber auch für männer. weil zweitere nicht die entscheidung übers austragen haben und in jedem fall zur kasse gebeten werden. schaffe-häusle-baue spielens nimmer. wer wird sich denn verschulden, wenns der staat es den kindern am ende – steuerlich – eh wieder nimmt: weil er in folge linkslinker marx-thesen jeden ‘besitzenden’ zum bösen erklärt.
jetzt ist dieses thema des kleinen mannes / der kleinen frau x-fach in der literatur historisch aber auch neuzeitlich aufgegriffen worden. man findet sich drin extrem gut wieder: bei menschen, deren talente und erfahrung nicht anerkannt werden und die wie bei R. kisch als provisionsjagende möbelverhökerer verenden. das ist so extrem demütigend und kränkend für das phänomen-mensch, der einst teil der intelligentsia war. und in dieser falle können alle landen, die heute noch stolz in ihren lässigen sneakers ihren ‘master’ machen. eines tages sind auch sie alt, haben vor sich aber noch 20 krampfige berufsjahre, und werden für diese von der job-agentur in horrende wartehallen des wohlstandselends zugewiesen./400w_pixabayPIC_pellissierJP