221-Gastro_und_Hotellerie

Als wir uns einen ort fürs nächste familienfest überlegen, komme ich erst auf eines drauf. Ich hatte das nie früher bemerkt. Denn ich ließ die feste im kopf revue passieren und mag nicht mit fremden leuten im raum feiern, die aus sparsamkeitsgründen mit rein gesetzt werden – und außerdem törnt mich zwangs-hintergrund-musik völlig ab. Wie ich auch wegen feinen wolfsgehörs keinen lärm mag und asthmatisch jeden verrauchten raum striktest zu meiden habe.
Und so kam ich mit geschwister/n zu dem schluss: gut ist, wo’s exklusiv, teuer, hell, ruhig und ungestört ist. Schlecht ist, wo’s dunkel, eng und sparsam ist. Jetzt assoziierte ich erstmals die helle freundlichkeit mit der unabdingbaren grund-stille. Klar redet man. Aber nur die familie. Keine fremden bruhaha-schenkelklopfer-gewalten. Aber die finden sich wieder viel eher in dunklen lokalen. Das muss jetzt nicht schummrig oder halbseiden sein. Es gibt durchhaus gesellschaftlich total anerkannte, halt irgendwie rustikal-urige lokale und die sind eben innen eher dunkel, weil sie kleinere fenster haben. Aber alles, was modern, großzügig, exklusiv ist, ist hell und mit splendiden panoramafenstern. hell=leise, dunkel=laut. Laut, und unübersichtlich, unsicher.

Die_Hotellerie
scheiß-hotellerie. Ein einziges mal auf jenem verfluchten amerikanischen kontinent, gelangs nur mit viel überredungskunst, OHNE eine kreditkarte ein zimmer im ywca zu reservieren. Nun machens dort alles mit kreditkarte, auch in london. Anders kriegt man garkeine unterkunft mehr. Ich will aber klarlegen, wie sehr man damit betrogen wird. In der firma fuhren zwei frauen auf einen kongress in london. Brav reservierten wir für die zwei tussis vorab mit firmen-kreditkarte ihren raum in london. Sie kamen hin, es regnete in strömen – das hotel war überbucht, sie kamen erst nachmittags, und es GAB das reservierte zimmer ganz einfach nicht. Weil es zwei etwas verschlafene trutschen sind, ließen sie sich die absenz eines zimmers nicht offiziell und schriftlich vom hotel bestätigen, sondern stapften wutentbrannt hinaus und suchten irgendwo was anderes. Am ende zahlten wir doppelt. Unsere akademischen trutscherln kamen zerknirscht zurück und erzählten das begebnis. Sofort fingen wir an, einerseits die kreditkarten-firma (rückzug der zahlung), wie auch das blöde hotel zu traktieren, dass die leistung nicht in anspruch genommen werden hatte können und wir gefälligst unser teures geld zurück haben wollen. Viele, ja viele anrufe hat mich dies gekostet. Endlich hätte ich um ein haar direkt den direktor der gottverdammt elendiglichen herberge erreicht, doch ein mitarbeiter jenes A**holes hob ab (hatte die öst. Nummer 0043 gesehen) und fertigte mich ab mit ‘he just popped out of the room’. Ich erzählte es dem abteilungsleiter und er erließ mir weitere nachforschungen. Wir blieben auf dem finanziellen schaden sitzen. Soviel zur kreditkartenzahlung für scheiBen-hotels im internet. /426w arthaximmo pixabay

220-Seilers_Gehen

dieses mal ‘geht’ barolos herrl c. Seiler wieder in wien. Bitte nachzulesen im freizeitheft heutigen kuriers! Denn es ist ein wunderschönes aquarell dabei. Ich vermute, er macht diese aquarelle selbst, denn sonst wären sie signiert. Erstmals erwähnt er seine einstigen barolo gänge. Ich glaub, es braucht nen hund, um die gegend wirklich kennenzulernen – anschließend kann man auch alleine gehen. Noch immer kann ich diese route nicht nachgehen, weil ich mich im kälteprotest befinde: bewegungslos, starr, paralysiert, trotzig. Auch verlauf ich mich in jener gegend unentwegt: ich würde nicht einmal das heustadelwasser finden.
Es ist der prosaischste bericht bis jetzt – überhaupt. Es ist der vierte. Und mit so schönen passagen, dass ich zwei daraus sogar zitieren muss. „…nehme…zur kenntnis, dass der wind es nicht mehr durch die maschen meiner wollmütze schafft.“ – sowie ein laotse-zitat „wenn du es eilig hast, mach einen umweg.“ pic by lenaSevcikova_pixabay

ZU VIER PRINTMEDIEN
an diesen eher kurzen beitrag will ich mein verhältnis zu vier printmedien (erneut) darstellen.

  • kurier: eeewiglich schon im abo. Ne weile nicht sehr zufrieden gewesen. Als brandstätter gemeinsam mit der willkommensklatschenden elite beruhigungsgrundtenöre von sich gab, die sich monatelang unbeirrbar durchs gesamte blatt zogen. Ein jahr später schrieben sie selber titelzeilen, welche sie zuvor noch revolverblättern zugeordnet hätten. Es genügt doch schon, wenn das staatsfernsehen beschwichtigungsverseucht ist. Ich verlange objektive berichterstattung in meinen blättern. Andrenfalls erwäg ich jährlich im november die abo-kündigung.
  • und wo wir grad so fein bei den links-links blatteln sind: da gehört freilich der falter und sein schwiegersohntraum klenk auch dazu. Ich inseriere dort. Als ich sehr jung war, waren im falter für mich die veranstaltungen wichtig. Als ich mittelalt war, warens die kontaktanzeigen. Und nun, wo ich steinalt bin, ist es endlich die berichterstattung.
  • diepresse.com wer dort ist, hats geschafft. Das edelste, das teuerste aller blattln. Immer fühle ich mich elitär, wenn ichs 3 monate abonnieren darf. Jenes abo lief kürzlich ab. Ich entschädige mich mit der ‘presse-für-arme’, namentlich der:
  • wiener zeitung. Sie darf mich ab märz besuchen. Sie hat wirklich tolle berichte drin und man kann aus vielem eine story machen. Sie kommt ganz selten. Nur dienstag bis freitag. Und am samstag könnte man sie am stand holen, wenn es nicht so kalt wäre. Gelingts, die reduktions-bons zu bekommen, kriegt mans um nen halben euro, äußerst wohlfeil. Auch für arme intellektuelle. Nicht für bobos. Weil die lesen ihren standard. Aber für echt-intellektuelle, verarmte, erniedrigte und enterbte. Vor 27 jahren hätte man mir dort einen job in der redaktion angeboten (fahnler). Bis heute weine ich jenem job so nach.