270-Waarom_is_Wilders_Blond

oder: die gutschi-haftigkeit der oberlehrer-prominenz
im heutig lakonischen beiläufigkeits-beitrag gehts wieder um zwei – wenngleich kleine – aspekte. wie kommt es zu dieser oberlehrerhaften gutmensch-säuselei seitens prominenter und auf allen kanälen? ich bin der meinung, es darf jeder mensch – frei nach humboldt – denken, was er will, soviel er will, wie er will, wo er will und wann er will. jemand, der die medien so vehement verfolgt wie die mieterin dieser kleinen domain (aka woelfin) – dem fällt schon auf, wie sehr das ‘gute denken’ uns mit sanft, doch ungleich vehement säuselnder ‘gewalt’ aufs auge gedrückt wird. wir befinden uns zwischen beschwichtigungsmantras und gedankenpolizei. und dies ist ausdrücklich kein plädoyer für kanalisierer eines volkszorns, die selbigen für sich zu instrumentalisieren versuchen. setzen sich die nämlich durch, dann haben wir sobotkas überwachungsstaat (frei nach g.orwell) in jeder ritze dieses landes. nichtsdestotrotz habe ich ein wenig die nase voll davon, zorn, wie beunruhigung zu unterdrücken und nur das beschwichtigende brett gstudierter & saturierter ‘kultur’macher_innen vorm kopf gelten zu lassen. dies fiel mir in den letzten cafeSonntag folgen auf. und es kommt auch ganz stark in willkommenÖsterreich zum tragen (zweiteres verfolgte ich noch ein weilchen per tvthek, bis es mir auch dort zu blöd wurde). ein populismus mit umgekehrtem vorzeichen, beklatscht von geifernden bobos und gleichgeschalteten duracell-häschenklatschern.

aber jetzt zur frage des tages, die sich jeder nach der NL-wahl stellt.
warum eigentlich ist g.wilders blond? erst in einem französischen interview wurde dies seitens einer frau völlig beiläufig erwähnt und ich machte mich sofort auf die suche. wilders hat eine (halb)indonesische mutter. im internet kursiert ein foto von ihm als junger, schon damals ziemlich rebellisch wirkend. linke posten dieses bild besonders gern, etwa auf der anti-rac*st medienbeobachtungsseite http://www.icare.to/news.php?en er ist dort sogar mit sowas wie ner wasserpfeife abgebildet. es könnte fast ein studententreffen der linken liste sein, so wirkt dieses bild. seit mitte der 90er färbt sich wilders systematisch blond. wasserstoffblond – platinblond, ähnlich wie MEP mlinar, vielleicht sogar mit peroxyd. er ist älter als ich und hat beeindruckend volles haar – trotz der qual, die er selbigem antut. warum hält wilders haar dieser färbetortur so lange stand? nun, dieses ha(a)rtnäckige haar ist zum teil indonesischen ursprungs. eine durchaus nette koinzidenz, wo ja jener chatkollege, der mich nach NL brachte, ein malaie war – welchem ich am ende niemals persönlich begegnet bin. wilders mama ist indonesierin oder halb-indonesierin. seine haare sind nicht nur brünett, sondern auch lockig. daher diese fülle jener wilden wilders haare. ich finde den herrn so schrecklich wie ich alle rechtsrechten schrecklich finde. sie kanalisieren nur den zorn des volkes und verwenden ihn wie im jiu jitsu gegen die etablierten kräfte. fakt ist nur: wenns an der macht sind, findens keine experten für die posten. weil sie haben keine wirklich profunden experten. aber ich will hier nicht mit dem gutmenschgesäusle beginnen, welches ich ja auch sonst so vehement auf dieser domain kritisiere. mich zu distanzieren von inkompetenten genügt doch allemal. traurige begleiterscheinung der gestrigen hollandwahl bleibt: die sozialdemokraten verloren so deutlich, dass eine regierungsbildung nun sehr schwer sein wird. bei all diesen wahlen denke ich mir jedes mal: grad noch von der schippe gesprungen – aber wie oft geht sich das noch aus?! am 16apr ist TR referendum, am 23apr/7mai frz.präs.wahl. /528w_pixabayPexels NLVwenen

269-Kaiser_Seberg

die nächsten zwei kerle – schnöde staatskünstler – können ma wieder zusammenziehen. es geht vorab um den kaiser. den herrn palfrader. der war noch halbwegs lustig, als es ‘echt fett’ gab. aber das echtfett wurde auch bald mal ranzig. immer wieder wirds aufgwärmt, wie ich in der programmzeitschrift lesen muss. vor allem die beauty-schreierei geht doch jedem auf den zeiger. nun, dem palfrader lief ich in der ‘galleria’ über den weg. er verließ selbige und ich folgte ihm unauffällig. in jene straße, wo er zuhause ist. dann verzog ich mich. ich stehe nicht explizit auf ihn. nun, aber ich glaub schon, er hats bemerkt. es ist halt meine einzige begegnung mit dem kaiser. eine klassische staatskünstler-versorgungsserie, mit duracell-äffchen im publikum, die auf leuchtzeichen klatschen. gehen wir über zum nächsten staatskünstlerlein.
es gab eine comedy serie, die ich phänomenal fand. hierbei handelt es sich um ‘ams mutris welt’. das ams wurde als auffang-pott verschiedenster charaktere inszeniert. und dazwischen gabs lakonische szenen mit mutri, alias gregor seberg. ich war vom beiläufig melancholischen charakter der serie begeistert. sie lief bis zum entsetzlichen utoya-massaker, welches sich anno 2012 in norwegen abspielte. der verbrecher von damals hatte sich ja in seinem 1500 seiten langen internet manifest als schotte mit schottenrock und ledertäschen vor den kronjuwelen inszeniert. da gabs so ein bild: so stellte er sich rein. und nun hatte mutri die nonchalance, sich mit schottenrock und ledertäschchen vor einen spiegel zu stellen. ich konnte damals nur annehmen, dass dies einigen unlauten wirbel erzeugt hatte. unlaut weil hinter den kulissen. es könnte eine enorm erzürnte kaskade an publikumsreaktionen nach sich gezogen haben. diese kaskade könnte jedoch geschickt vom staatsfunk ebenso lakonisch unter den tisch gekehrt worden sein. weils peinlich war. ich aber hatte mutris humor und fands trotz allem witzig. wiewohl ich im geiste bei den angehörigen jener damaligen jungen opfer bin. mutri wurde eingestellt. vielleicht ist dies alles eine an den haaren herbeigezogene hypothese von mir. und mutri wurde eingestellt, weils nur für eine bestimmte anzahl an folgen konzipiert war. bei dreharbeiten zu ‘lars becker: traue niemals deiner frau (oder so ähnlich)’ im börsenviertel, da war wasserleichi krassni und der seberg war auch da. nach ende der arbeiten ging seberg seiner wege, durch die wipplingerstraße. ich wieselte ihm nach. ich machte ihm ein großes kompliment auf mutris welt und dass ich dessen ende bedaure. ‘ums eck gedacht’ sagte er hierzu. irgendwas hatte ich ihm dann noch schreiben wollen, aber er ist so einer, der eine agentur als puffer dazwischen hat, also ich bekam da irgendne antwort von einer sekretärin. als wie wenn ich ein geifernder fan warat, bin ich nicht. seberg war kürzlich im cafe sonntag. dort aber auch ein bisserl gutperson-belehrend. mutris ams welt wurlt weiter in meinem kopf rum. vielleicht fällt mir dann und wann eine szenerie ein, die dort gut reingepasst hätte. im match seberg vs palfrader gewinnt für mich immer noch der seberg.
während ich dies tippsle, kullern nach und nach noch viele begegnungen in mein notizbuch: f.hoffmann, m.jeannée, i.huppert, fr.taviani, lauda, polster, molden und rapp. man könnt meinen ich wär eine ‘it’wölfin. /506w_pixabayPrawny

268-Mayröcker_Fleur

die dame, um die’s nun geht, ist sogar in meinem about als inspirationsbringerin erwähnt. es handelt sich um friederike mayröcker. ich hatte alles. begegnungen und einen interview ausschnitt. die begegnungen fanden rund um ihre wohngegend statt. erstmals in einer adia filiale. dort war sie mit ein bis zwei sie glorifizierenden begleiterinnen. ich ahnte, dass sie in ruhe gelassen werden will. das tat ich dann auch. aß passiv mein törtchen und blickte dann und wann da rüber in jenes heilige eck. sie ging dann irgendwann, mit ihren begleiterinnen. eine sehr zurückhaltende dame, irgendwie nicht von dieser welt. strikt schwarz-weiß. wie ich zu ihrer dichtung stehe: ich habe ‘fleurs’ im radio gehört, mir erscheints zu sehr als wortfetzen. aber das ist eben die art, wie lyrik heute geht.
was meine wenigkeit angeht: ich reime nicht und scher mich nix um trojaner und hexameter (lol). ich schreib einfach sätze unter der prämisse, dass der zeilenrand nicht mit rechts zusammenstoßen möge. des warats schon. ja – und jandl begeistert mich mit seiner lautspielerei. er ist das paradebeispiel dafür, dass dichtung zum 50% aus ihrer interpretation besteht und jandl tatsächlich nur durch jandl hat interpretiert werden können. er war ja mit mayröcker verheiratet gewesen, bis er leider von uns ging. zum interview: was ich da als erinnerungsfetzen habe, ist ihre aussage darüber, dass sie nach 20 jahren englisch unterrichten noch albträume gehabt hatte, dass sie jemand zum supplieren holen könnte. oh ich hätte gern mal eine stunde bei ihr gehabt: noch in jener zeit der verkanntheit. die zweite begegnung mit ihr gabs in einer postbank-filiale. auch da war sie, glaub ich, in begleitung. das zeigte mir einfach, wie diese dame, jene aus nicht-dieser welt, eben mit ganz profanen notwendigkeiten des alltags zu tun hat. es ist schön, die künstlerin noch in dieser stadt zu wissen. /297w_pixabayGellinger

267-Musse_Esse

die hiesige serie ‘begegnungen mit prominenten’ hat fixe bestandteile erlangt, was sich darin äußert, dass neben der begegnung und der darstellung welcher bedeutung der künstler für mich hat, auch lang zurückliegende interview ausschnitte inhaltlich reflektiert werden. es mündet darin, dass ich hier manche kleinigkeiten über die einzelnen prominenten weiß, die selbige eigentlich garnicht so gern draussen haben möchten. mir fällt nur bei alf poier kein solcher ein, da er ohnehin in fast jedem zu blödeln beginnt. jedoch wollte ich eine brücke zu oliver baier schlagen. doch dazu später. immerhin kann ich mit a.poier eine kleine, weitgehend unbedeutende begegnung aufweisen. sie liegt wohl knapp 15 jahre zurück und fand in der wein und co bar schönbrunner straße (glaub ich) statt. eine online freundin von mir hatte alf mal näher kennengelernt. an sie dachte ich da ganz fest. ich kam irgendwie zu so einem kleinen auftritt von alf, weiß aber garnicht, ob ich den auftritt überhaupt gänzlich angesehen hab. jedenfalls kam ich da die stiegen runter in dieser weinbar – und er sah mich komplett entgeistert an. es lag vielleicht an meinem wölfin-sein. also er hatte nen künstlerkumpel, der wiederum kannte mich – und so führten eben alle wege zueinander. mit dem alf zu sprechen hatte ich mir nicht zugetraut. weil ich ja von grund auf schüchtern bin. also irgendwie wurde es nix mit dieser begegnung, die dann doch keine so richtige war. außer dass alf mich, wölfin, einmal in seinem leben wahrgenommen hat und ich mir dieser wirkung bewusst war. das wars schon.
sein lied musseEsse dürfte er nach seiner trashfood-krise geschrieben haben. der chinese, der ihm sagt, er möge ordentlich essen wirkt so berührend mit seinen tipps. dass poier sich auf tournee jahrelang von wurstsemmeln und energydrink ernährt hat, hatte nämlich physiologisch ernstzunehmende folgen nach sich gezogen.
zu herrn baier. niemals eine begegnung. er war mir unsypathisch wegen der billigen art seiner comedy auftritte im tv. klassischer staatskünstler, sagte ich mir. dies änderte sich aber schritt für schritt durch die cafe sonntag serie. auch die findet auf ö1 in sechs wochen ihr ende. ich belächelte anfangs diese ganz offensichtlich bemühte art, in der o. baier sich fachwissen für jede sendung angelesen hatte. man merkte da die unsicherheit des menschen, der weiß dass er eh nix weiß. nach und nach aber wurde baier etwas selbstsicherer angesichts der hochkarätigen gäste, die er dort oft empfang. etwas gutmenschlich oberlehrerhaftes wohnt ihm dennoch immer noch inne. das verurteile ich bei allen kunstschaffenden. dass sie als moralisierer unserer gesellschaft auftreten. und sie aber alle miteinander einen grundtenor bilden, wo der beeinflussbare ösi glaubt, es sei die norm, so zu denken und anders zu denken wäre ein verbrechen. jetzt gabs den abschied von baier. wird er nun nur noch klamauk machen? cafe sonntag hat ihm geholfen, zu wachsen. und – obwohl das schwer ist, in mir eine meinung umzukehren, so hat er dies im lauf der jahre mit cafe sonntag durchaus geschafft. jetzt weiss ich nicht, wo ich ihn wiederhören soll. o.baier hat dort sehr seltene songs und musiken vorgestellt, aber auch kabarettisten-kollegen, aus deutschland etwa. es wird auf ö1 kein cafe sonntag mehr geben. und mich wird es als hörerin verlieren. weil sooo einzigartig in österreich, wie’s tut, isses nich’. wir haben noch radiomaria und radioklassik. ab ersten mai.
pixabay_gellinger

266-E(nd_Ä)hrenamt

hierzu gibts schon einen querverweis Ährenamt_1 . nach der joynow erfahrung (einem beitrag aus dem aufseß-alphabet) hatte ich mir – ausgehungert – nachspeise und kaffee in einem wohnungsnahen stammcafe geholt. und stürzte gefährlich beim rausgehen aus dem cafe. also jener tag: erst die hunger-rouladen, dann der sturz auf die straße, hatte mir gezeigt, dass es nach dem sprach-unterrichten nun auch mit der ehrenamtlichen sozialberatung ein ende nehmen würde. gelernt hatte ich dabei, was zu lernen war. sechs fälle hatte ich absolviert. meine hoffnung war gewesen, unter den mitberatenden freundinnen oder kumpels fürs leben zu finden; das war im großen und ganzen aber so nicht der fall, wie ich nun nach einem jahr resumieren kann. jetzt – wo ein beruflicher leichter (formal-)abstieg, aber inhaltlicher berufs-aufstieg folgt (paradox wieder mal), werde ich erstmals nach immerhin vier jahren wieder nachmittage der berufswelt vorbehalten und muss damit die ehrenamtlichkeit an den nagel hängen. ich versuche aber, dies elegant zu machen: indem ich mich nur fallweise entschuldige (für die inaktivität) und mich nicht offiziell komplett ausklinke. die ein oder andre kollegin von uns hat dies ähnlich gehandhabt und es war gut gegangen. die ehrenamts-sozialberatung war für mich während der gesamten vergangenen 12 monate ein durch und durch wichtiger socializing faktor gewesen und er hatte sich beruflich enorm gut ins zeitmanagement integrieren lassen.
wenn man sowas wichtiges aus seinem leben rausräumt, geschieht dies immer fürs hereintreffen von etwas neuem. aber von diesem neuen weiß man noch nicht, was es eigentlich sein wird. man muss sich dazwischen einen raum der leere gönnen. auch dieses prinzip wurde hier schon behandelt. und zwar bei der (suche:) “trapezmetapher”. /pixabayMarkusspiske

265-XYZ_Danke A. von Aufseß

zum rückblick aufs aufseß-alphabet. ich kam zu diesem via thalia im W3/landstraße. das schreib-an-mich heftl lag bei den reduzierten in der kiste. einen ganzen tag gings mir durch den kopf, bis ichs mir nach dienstschluss dort -50% holte. es besteht aus 2 heftln. eins leer eins voll. das leere verschmiss ich sehr bald: das volle stellte die grundlage da für hiesig angeführtes (drittes) alphabet in der rubrik ‘grüppchen’. mein erster gedanke beim aufseß buch war gewesen: ich blogge alle ihre 26 methoden durch. buchstabe für buchstabe. das erschien mir dann zu schwierig durchzuführen, öffi indiskret und etwas zu öd. es wurde also daraus ein alphabet mit starkem diary-einschlag und der ein oder anderen soziologischen betrachtung.
nun, hochwohlgeneigte leserschaft: wie gings Ihnen/euch mit den schwerpunkten der letzten tage? vermutlich wie mir: es war ein bisserl zäh und langweilig. ich geb es zu. die einst locker aufgefädelten alliterationsgedichte waren leichter verdaulich gewesen. es liegt dran, dass sie sehr intuitiv geleitet waren und sich nicht an die abfolge des alphabets halten mussten. für den buchstaben W hatte ich ja eigentlich virginiaWoolf versprochen: ich hab die beste woolf-bio, jene von c.bell, virginias neffen. es ist ein altes suhrkamp buch. st #753 und ganz schön dick. ich weiß nicht, ob ichs fertiglese. aber der stammbaum anfangs ist in jedem fall interessant, weil er einen eindruck vom leben ab mitte des 18. jahrhunderts vermittelt. ab – zurück in die kiste nun mit bell und aufseß. mal sehen, wohin mich die inspirations(pause?) weiter führt. nächste woche wird in jedem fall recht geschäftig und es kann somit hier ruhiger werden. /Pic: Wooden Letter by Pixabay, creditfree.

264-W_ölfisch

was macht das wölfische tagebuch aus. die einrichtung gibts – inspiriert von m.weger, danach von martin sch. – schon seit 2001. zur zeit der txo serie wurde ich auch enorm fasziniert von php foren, gedanken-austausch im internet und den vorstufen der heutigen sozialen medien. einen wissensspeicher wie heute wikipedia, den hätte ich mir damals erträumt. geworden ist aus alldem fürchterliches. überwachendes facebook, 1984; obskure bewegungen, die rekruten anheuern mittels youtube vids, hasstiraden und gleichzeitig überwachung-durch-private, wo man nicht weiß, was davon schlimmer ist….. ein knuffiges dumpfbäckchen brodnig etwa, die sich mit engelsgesicht als die oberpolizistin im i-net aufspielt und eine glawischnig, die in wahrheit einem sobotka in grünem lodengewand um nichts nachsteht: all dies zum thema gedankenüberwachung. es wird nun regelrecht eine neue gedankensportliche disziplin, wie man seine meinung ausdrückt, ohne bei den gedankenpolizisten anzuecken. dass fans gewisser parteien (auch pensionist(inn)en) in dieser disziplin nicht diplomatisch geschliffen sind, mag vielerlei gründe haben.
aber zurück zu hiesiger wölfisch-heit. das ist natürlich kein echtes tagebuch, weil es – auf der domain – ja mit lahmem alltagskram nur langweilen würde und die diskretionsgrenzen verletzen würde. es ist viel eher mit einer schreibübung gleichzusetzen, wo’s einfach viel spaß macht, beitragsweise text zu erzeugen und zu schauen was rauskommt. das spiel mit dem wordpress system ist dabei auch besonders reizvoll. damit zurück zum grundtenor des wölfischen tagebuchs: Wölfin_Writes_Wordpress.
kommen wir zurück zum aufseß-alphabet: wiederlesend meint sie hier. was kalendarisches wiederlesen betrifft, so halte ich mich gern eher an meine kalenderbüchlein, die alle ein ansprechendes layout haben. zum meiner schande muss ich gestehen, dass ich heuer (anfang märz) schon den fünften kalender in bearbeitung habe. die abfolge lautete hier: letts, quovadis, buchholz, legami, paperblank. habs tatsächlich geschafft, mir auch heuer ein reduziertes paperblank zu besorgen: floral ivory. im diary-alphabet bleiben jetzt nur noch die unordentlichen buchstaben. sie werden der bequemlichkeit halber zusammengezogen als XYZ. pixabay_mysticsartdesign

263-V_erteilungsgerechtigkeit

anstatt dass ich mich da brav ans aufseß-tagebuch-alphabet halte, wirds eine sozioökonomische abhandlung. ich dachte mir: es hat nicht viel sinn, pausenlos rumzumäkeln und szenarien zu entwerfen, die rein nach adam riese nicht möglich sind. daher hier ein paar politisch-ökonomische verbesserungsvorschläge.
ein basis-grundeinkommen kann nicht komplett bedingungslos sein. es möge geknüpft sein an geleistete-arbeitsjahre, jahrelange sesshaftigkeit im land, schwierigkeiten am arbeitsmarkt, sowie an weiterbildungsbereitschaft und individuelle exposés inkl berichterstattung, was der beschenkte mit seiner zeit anfängt. anmerkung: flau tv gucken zählt dabei nicht. das grundeinkommen darf vermögensentkoppelt ausgezahlt werden, zumal, wenn es sich in gewissen fällen um gebundenes kapital handelt.
primär soll die arbeitszeit gleich verteilt werden: siehe obiger titel. keiner muss mehr als 30 stunden arbeiten. mac jobs sind nicht notwendig. voller lohnausgleich dahingehend, dass leben wieder leistbar wird. konsumzwang und tourismuswahn, sowie sinnlosen flügen möge einhalt geboten werden. starke berücksichtigung des klimaschutzes! anmerkung: derzeit ist Ö der klimawandel herzlich egal. wien will ne dritte piste am flughafen. auf was hinauf. wegen der deppaten fliegerei, wo menschen nur wie vieh durch stangenlabyrinthe hindurchgeschleust und von widerlichen fatzkes ausgegriffen werden? der energiebedarf von österreich ließ sich im vergangenen winter erst recht nur durch co2 ausstoßende kalorische kraftwerke decken. wind und wasser reichten nicht dafür.
das ams muss in der momentanen form komplett abgeschafft werden: ersetzen kann man es durch eine Agentur für Eigeninitiative und Kreativität AEK. in zeiten einer digitalisierung 4.0 sollte sowas möglich sein. diese AEK kann die berichterstattungen der grundeinkommens-exposés sondieren.
keine angst vor sinkender bevölkerung. je weniger wir sind, desto weniger müssen dann auch am weltuntergang leiden. bescheidenheit und sich-zurücknehmen ist angesagt.
die sensible thematik von datenschutz und enteignungen solle respektiert werden. daten geschützt, aber auch das recht-auf-eigentum erhalten bleiben. alles andere macht den bürger zu einem spielball des staates.
nun – ich weiß nicht, wie diese kraut-und-rüben thesen politisch überhaupt einordenbar wären: ich habe sie jetzt auch nur frei von der leber weggeschrieben: es bleiben uns nämlich nur noch zwei kapitel im aufseß-alphabet. nachher gehts wieder mit tagebuch-losgelösten themen weiter. auf jedenfall hat mir a.v.aufseß eine gute rutsche zu neuen inspirationen verschafft. wenngleich die themen 262/263 einen eher soziologischen als einen diarianischen einfluss hatten.

262-U_nterschicht

Angemerkt sei: die radiovorschau (üblicherweis Sonntag abend) kam schon gestern Samstag. Sie ist also weiter unten zu finden. Hierfür ist der abschnitt ‚intentions’ im sidebar ganz hilfreich zum direkt-reinklicken.
Jetzt aber zum beitrag (piper/denkanstöße2011) von ulrike herrmann über die unterschicht und ihre krampfhafte sehnsuchtsbeziehung zur mittelschicht. Nun – genaugenommen konzentriert sich u.herrmann ja eigentlich auf die mittelschicht. Und wir finden bei u.herrmann argumente, wie sie auch beim österreichischen martin schenk zu finden sind. Es sind stark linkslinks – ja fast möchte man meinen – marxistische tendenzen da rauszuhören. Ich kann mich bei herrmanns these nicht ganz rausnehmen. Viele mittelschichtler kratzen zwar in wahrheit stark schon an der unterschicht – etwa weil lohnabhängig und den launischen kündigungstendenzen der firma ausgeliefert – doch solangs ihnen nicht passiert, meinen sie, mit ihrem meist erbarmungswürdigen sold wären sie abgesichert. Mitnichten sind sie das. Mal abgesehen von krankheit burnout trennung trunk und spielsucht sind sie vor allem durch wohnkosten armutsbedroht. Kippt der job, dann ist auch bald die wohnung gefährdet. Weil sich keine billige findet, droht obdachlosigkeit. Frauen schlupfen unter obskuren freundschaftsbedingungen unter – männer landen im P7 als erste anlaufstelle. Ja, und so krallt sich die mittelschicht verzweifelt an die oberschicht, sich krampfhaft einredend, sie sei eine solche, nur weil sie etwa akademisch verbildet ist. Akademisch verbildet sein heißt ab nem gewissen alter, dass man adäquat nix findet und für alles inadäquate überqualifiziert ist. Man ist also in derselben rue-de-gaque wie die unterschicht, nur dass man tiefer fällt. Die umstände, in die man sich in besseren zeiten reingepfloppt hat, kommen einem schlagartig zu teuer. In ihrem identifikationswahn mit der oberschicht schützt die mittelschicht selbige und schadet sich dadurch selbst. Anstatt dass sie sich für die unterschicht stark macht, hat sie zusehr angst, an diese anzustreifen. Sie tut, als wär sie oberschicht und lässt damit eine politik zu – ja WÄHLT eine politik – die auf sie scheißt, kaum dass die mittelschicht per kündigung, erschöpfungssyndrom oder sonstigem schicksalsschlag aus der bahn des funktionierens rausfällt.
Paradoxon am rande: nach wie vor sprech ich mich gegen vermögenssteuern aus. Sie greifen erst, wenn sie auch die mittelschicht empfindlich angreifen. Diese wird also ausgeblutet: was an kleinem vermögen noch da ist, wird zwangsliquidiert und es wird damit genauso geurasst wie schon bisher. Während die 110 reichsten ihre schäfchen längst ins trockne gebracht haben: sie haben nämlich consultants und wissen wies geht. Mit vermögenssteuer wird die mittelschicht einfach nur künstlich verarmt und zur lohnabhängigen sklaven- und ausgelieferten unterschicht transformiert. Sie wird sozialtransfer-abhängig und man kann mit ihr verfahren wie man will – einfach nur mit nahrungsentzug (entspricht geldentzug) bedrohlich wackeln: und geht schon. /423w_pixabay_445693