288-Oster_Seiler_Wölfin

meiner hochwohlgeneigten leserschaft wünsche ich frohe ostertage. seiler schrieb diesmal über die gumpendorferstraße im freizeit heft des kurier. erwähnenswert wär dort noch phettbergs fleischerei, sowie das thai restaurant und daneben gleich ein amerikanischer-andenkenverkäufer – alles auf der ungraden seite der hausnummern.
die ostertage sind bei mir mit sehr viel lektüre zugedeckt, da ich wieder mal sechs bücher gleichzeitig zu lesen anfing; außerdem müssen von den rund 130 dvds einige end-geschaut werden: die sind dann gegen do/fr beim 48er tandler billig zu erwerben. weiters haben wir in den letzten 2 verbleibenden Ö1 wochen:
mo 13h küchenradio
di halb10 abc der finanz
mi 19h asperger
do 19h rechtsstaat
fr 9h kontext & saldo
sa 10h alvaro pierri
so 14h gerhard steidl; pixabay_congerdesign.

287-Smarto_Mania

heute ist alles so smart. es werden smarte wohnungen gebaut und ich mache ehrenamtlich proof-reading für eine arabische ‘smarte-akademie’. die folder, in denen die gebauten wohnungen angepriesen werden, sei dies nun gemeinde, genossenschaft oder privatfinanziert, da sind überall diese smarten familien drin. es sind hellhäutige familien und mindestens der vater ist gewiss ein master von irgendwas. die jungmama ist auch irgendwas, zumindest bacheleuresse von irgendeinem hirnwixerinnen-geistesfach. dann hätten wir noch 1-2 kinder dabei – bloß nicht mehr. saubere, artige kinder, die katalogkompatibel grinsen. diese vorkonstruierte smartfamilie hat selbstverständlich ein familieneinkommen von weit über 3000 brutto für netto. sie hat also mehr brutto vom netto, weil so läuft das heute in den konstruierten_katalogfamilien. die mutter schupft mit links karrierejob, kids und haushalt und kindertaxi ist sie auch noch fürn fußballklub des sohnes und geigen-unterricht der tochter. der papa hat einen job, den er nie verlieren wird und die mama arbeitet als führungskraft in teilzeit. (in der realität ist sowas letzteres, wie wir alle wissen, so gut wie undurchführbar). alles ist also smart, alles hat jobs, alles ist sauber, satt und zufrieden. alles wird nie alt und krank, frühpensionsreif, ausgebrannt oder arbeitslos ist es sowieso nie. keiner ist invalid, pflegebedürftig, spielsüchtig, ungebildet, matura-los, geistig minderbemittelt oder sonstwie erwerbsgemindert: weu wo samma denn. mit den foldern will man uns eine stadt der 60er/70er vormachen, die es so ja längst nicht mehr gibt. und wenn man die tatsachen tangiert, wie sie tatsächlich in den grundschulen der smartkinder vorherrschen, ist man flugs im rechten eck. brennpunktschulen weisen – wenns hoch her geht – vielleicht grad mal einen klassischen ösi-namen in den listen der erstklässler auf. und die haben nicht soviel zu lachen. für mich ansich garkein problem. ich lern einfach eine sprache dazu – eine vorherrschende unter der neu-österreicherInnen community. ist schwer, aber geht.
ich könnte jetzt referieren über die zuteilung von wohnungen. in so ein umstrittenes nest setz ich mich nicht auf meiner landesdomain. es bleibt einzig zu sagen: das ist einfach sauschwer, heute zu sowas zu kommen. allein schon die notwendigkeit, zuvor 2 J an einem (=1) wohnsitz in der stadt gemeldet gewesen sein zu müssen. das dringende wohnbedürfnis muss vorherrschen. es liegt aber erst vor, wenn der suchende direkt auf der straße sitzt. wann also soll er sich zeitgerecht auf die warteliste setzen lassen. also die kataloge und folder gaukeln uns vor, dass dies alles gelingt, riacht man aber zuwe, merkt man, man sieht vor lauter hinkelsteinen den ganzen wald nicht. ein tipp am rande für betroffene: es gibt so webseiten, da muss man mitten in der nacht online sein und dann setzt man sich, kaum dass was erscheint, gleich ganz oben auf die liste. solche fälle gelingen. vorausgesetzt, sie sind vif, akademisch um das alles zu kapieren und gleichen in ihrer innerfamiliären Konstellation den Knallweißen_Katalogfamilien aus den foldern. wenn die familien sich aber peripher vergrößern und etwa die frechheit eines zweiten, gar dritten(!) kindes dazukriegen, dann sollten sie trotzdem besser nicht wohnung-wechseln. denn es ist alles sehr kompliziert: und mitnichten smart. /458w_pixabayFranckinjapan

286-Taschologie_à_la_Müller

eingangs gleich der querverweis: suche 115-. in den nachrichten vernehme ich, dass der müller nichtmal die gründung eines betriebsrats zulässt, er kontrolliert auch taschen seiner mitarbeiterin bis rein in die kleinsten fächer. erinnert an einen handelsbetrieb, in dem die firmenhosen der verkäuferinnen nichtmal hosentaschen für ein taschentuch hatten. und eben an die geschichte der meditatorsBananas #115 erinnerts mich. da gings um ein meditationskloster wo wir all unsre wertsachen abgeben hätten sollen, damit wir uns komplett aufs meditieren konzentrieren. in wahrheit war dies ja nur ein anker gewesen, damit keiner so leicht abpascht, weil er zuvor ja noch seine sachen hätte abholen müssen. er hätte ja nicht weiterreisen können. wir waren auf einer thailändischen insel. und ich war nicht so blöd gewesen, die sachen abzugeben. entsprechend früh rauschte ich dann vom ort des schreckens ab.
vergleichbar mit einem theaterstück, als eine villacher bühne zu gast in wien war. hier gings um ein stück, welches im gefängnis spielt. und es gab im stück interaktion mit den zuschauern. alles wurde sehr ernsthaft und bedeutungsträchtig gehandhabt. da wir zuschauer ja nicht wussten, inwieweit wir involviert werden würden, ließen wir uns auf alles ein. nun sagte der regisseur: man könne nicht garantieren, was alles passiert und aus diesem grund müssten von den zuschauern alle wertgegenstände abgegeben und sicher verstaut werden. jetzt waren ein paar deppen wirklich so bereitwillig und gaben alles ab. bobos etwa würden alles abgeben. intellektuell zwar, aber gutmenschlich und blöd genug, dass man sie so legen kann – mit dem simplen gruppenzwang. ich war 2x dort zugegen und wusste beim zweiten mal ja schon, dass das alles halb so heiß war wie gekocht. und am ende gar der regisseur sagte: dieses abnehmen der wertgegenstände sei teil des stücks, um zu zeigen, wie leicht man einer vermeintlichen autorität vertraut. mein geliebter trick übrigens bei handy-abgabe (hatte ich mal bei einer inner-EU-botschaft). das handy wird weggesperrt. nun – gern: da könnts ein uralt-spuckerl von mir haben, das keine gültige sim card mehr drin hat. ein potemkin handy könnts da von mir haben. weil es wird ja nichtmal geschaut, ob das überhaupt eingeschalten ist. eine karkasse von einem handy kriegts ihr da von mir und sonst garnix. /358w_pixabayStevepb

285-Gründo_Manie

Es ist ja schier unverantwortlich, mit welch manischer impertinenz den arbeitsuchenden nahegelegt wird, ihre eigene kleine firma zu gründen. Ich war da etwa mal in einer fortbildung und dort hatte man einer frau ein ‚gründen’ aufgeschwatzt. Dann plapperte sie so rum, was sie so macht und am ende sagte sie ‚und dann gründe ich’. Sie sagte dies in verzückt und gleichzeitig schüchternen ton, als würde sie ihr großes Fest ankündigen. Sie hat einen finanzplan und einen business plan aufzustellen; für 3 jahre wird sie von der einkommensteuer geschont. Dann aber muss sie durch ihr viertes jahr kommen und es folgt der hammer wegen der einkommensteuer. Ihre eigene versicherung muss sie bei der sva zahlen: die amici-delle-sva sind bereits hier im blog erwähnt (suchfunktion: amici). Diese blöde sva kann einem wirklich die luft zum atmen nehmen. Sie ist der preis für die vermeintliche ‚freiheit’. Also entweder man ist damit SEHR teuer (therapeut) oder man kann etwas, das wirklich sehr gesucht ist (SAP, datawarehouse, basel III u.v.a.).
Es gibt dann diese netten kreativen gründer-houses, das sind so offices wo die leute dann drin sitzen, jeder hat sich seine koje gemietet und betreibt dort sein geschäft. Alles sind sie kreative und sie haben eine gemeinschaftsküche. Oft aber sitzen sie da drinnen als latente konkurrenten. Wenn sich diese jungen dann doch auch irgendwie doch (auch) in eine prekäre abhängigkeit begeben, dann sind sie jobhopper. Sie vergessen aber, dass sie ab einem gewissen alter nimmer andocken werden können. Sie haben dann den drive nimmer. Heute noch stechen sie die alten aus und morgen sind sie selber alt. Zu guter letzt bleibt zu sagen, dass diese ständige wechslerei von jobs ganz enorm an den nerven zehrt. Man muss jedes mal ein neues soziales umfeld kennen lernen, wo man sich einordnet – wie man damit umgeht: auch muss man neue infrastrukturelle und organisatorische imponderabilitäten auf sich nehmen; man kann sie nicht ändern, denn ‚es wurde immer so gemacht’.
Einen neuen job mit neuem zeitplan internalisieren und umsetzen. Das abschiednehmen und verlieren einer alten sozialen sphäre ist auch extrem emotional belastend. Speziell, wenn diese wechsler zusehen müssen, wie andre vor ihnen schon da waren und ihre jobs gegensätzlich zu ihnen selbst auch weiterhin behalten. Sie aber sie die nomaden, die von einer wasserstelle zur andren ziehen. Sie finden in absehbarer zeit einfach keine oase mehr, da fehlt auch die kraft dazu. Daran denken die heutigen frohen bobo-jobhopper mitnichten. Und wehe, es erinnert sie wer dran. Erneut also werden sie sanft zum gründen gezwungen: mit irgendeiner lapidaren, verzweifelt aus den fingern gesogenen idee – um letztendlich in den privatkonkurs zu schlittern. Zumindest wurde selbiger den österreichern und rinnen kürzlich etwas erleichtert. Soviel zur theorie über das geglückte leben. Querverweis suche 41-

284-Android_Mit_Android

Be an android with android. Nun, der name android kommt von raumschiff-enterprise mit dem androiden DATA, dem maschinenmenschen. Er ist halb mensch, halb computer. Er ist emotionsneutral wie spock, und doch auch irgendwie von ihm verschieden. Vielleicht sogar menschlicher. Ich bin kein fan dieser neuen bobo-zeitgeist-bands wie wanda oder bilderbuch. Aber ein lied von bilderbuch stellt das ganz treffend dar: ‚baby leih mir deinen lader – ich brauch mehr strom!’ diese abhängigkeit von so einem mini-tablet find ich über alle maßen befremdlich. Jetzt gibt’s so apps, die – wenn man sie ostentativ nicht hat – zu so was wie einem sozialen ausschluss führen. Etwa vereinbaren wir eine werbeaktion, doch es regnet. Ich versprach aber hinzugehen. Am ende war ich als einzige da – und nur ein kumpel war so nett gewesen, vorbeizufahren und mir zu sagen ‚findet nicht statt’. Es sei ausgemailt worden. Nix ist ausgemailt worden. Ich fand keine absage in den mails. Auch hatte ich den ganzen tag nicht dem compi aufgedreht, um die box zu kontrollieren. Die absage war einfach spontan via social app einseitig vereinbart worden und galt damit als veröffentlicht. Nun, ich hab aber die scheiß zwangs app der gruppe nicht. Ich werde sie auch weiterhin nicht haben. Das ist eine äußerung meiner sturen natur. Wie kann man sich – echt wie ein android – auf schritt und tritt nur von diesem tablet rumkommandieren lassen. Auch fällt mir ein: es gab ja die tamagotchis. Die waren ein vorbote dafür, dass man sich künftig auf ein gerät hat einstellen müssen, das von einem vollen akku abhängig ist. Ein ladegerät zu verleihen würde ja auch bedeuten: lieber junger mann: solang dein scheiß-handy nun lädt müssen wir zusammenbleiben, denn ich will ja meinen ‚lader’ wieder mitnehmen. Genaugenommen ja eigentlich ein guter anmach-gag. Da passt ne kürzliche episode ganz kurz rein: ein kumpel aus einer meiner gruppen wollte an meine handynummer kommen. Ich bin ja garnimmer in dem alter und der mann wäre ein totaldesaster gewesen. Wusste dies aber nicht, wie dies eben in ihrer natur haben. Er konnte auch nur relativ schlecht deutsch. Daher, als er am tisch neben mir saß, legte er mir sein handy vors gesicht und da war das tastenfeld offen, sodass ich meine nummer eingeben könne. Als sei dies ganz natürlich. Und dass ich das blödnaive spiel nun mitspielen würde, dachte er. Ich erklärte ihm, dass ich nur sehr schwer erreichbar sei und eine eingabe meiner nummer von daher einfach überhaupt keinen sinn habe. Oh what an abfuhr. /408w_pixabayGeralt querverweis suche 119-

283-Kreations_Lager

ausgehend von den gattaca babys referiere ich über eine kürzlich zurückliegende jobbörse. ein sehr kluger, durchdachter kopf der firma a*** war zugegen. weiters noch ein großkopferter boss einer firma und eine führungsdame einer andren. vierte am podium war die moderatorin. die podiumsdiskussion richtete sich an hochqualifizierte fast-schon-akademiker. die folgen der digitalisierung 4.0 wurden euphemistisch gestreift, dies geschah sehr prägend durch den diskutanten der o.a. firma A. er sagte: “vergessen sie einfach strukturierte tätigkeiten: sie werden sterben.” als ex-philosoph meinte er auch, die griechen und ihren müßiggang studiert zu haben. im dauerschuldgefühl (wenige beiträge hier drunter) trat jedoch zutage, dass es ja gerade diesen heute nicht mehr gibt. auch die idee des grundeinkommens wurde von allen 3-4 pax begrüßt. da stellt sich aber raus, dass – wenn nur die ‘gscheiten’ noch eine lohnarbeit haben – das grundeinkommen einzig für jene vorgesehen ist, die in prekarität und armut dahindarben – die gleichzeitig mit ihrer zeit nix anzufangen wissen. grundeinkommen ist ein armutseinkommen und kein wohlstandseinkommen. es ist zum leben zuwenig, zum sterben zuviel für notstandshilfe-empfänger und mindestpensionistinnen. die ausschüttung des anfangs vielleicht noch existenzsichernden grundeinkommens würde durch erhöhung der nominalen geldmenge letzlich hohe inflation bis hin zur galoppierenden inflation zur folge haben. damit sinkt der wert allfällig noch existierender sparguthaben gegen null. es soll ein paar leute geben, die etwas dagegen haben könnten.
der zuhörerschaft jener diskussion wurde jedenfalls zugesichert, dass sie alle – gscheit wie sie hier nun mal sind – jobs haben werden. weder zugangsbespränkungen, noch knock-out prüfungen wurden berücksichtigt. es wär ja einfach, wenn jeder inskribierende als informatik-ingenieur die anstalt verlässt. in der diskussion wurden die erwähnten einfach strukturierten tätigkeiten (wie etwa in der verwaltung) verlacht und sogar beschimpft. hier sprach die moderatorin von ‘unterwerfung’. nun, es ist aber nicht jeder so gscheit, dass er eine android app schreiben oder php programmieren kann. sogar unter den allseits verbreiteten digital natives ist die mehrzahl nicht im besitz eines androiden maschinengehirns. selbst wenn sie ego-sho*ter, W.of.WC oder supermario spielen.
nun glauben die ganzen robot-glatzköpfe mit ihren kegeligen schädelformen- von unmenschlichem neonlicht leichenkäsig bestrahlt – dass sie fein raus sind und schon in wenigen jahren als diplings oder masters of any fy*king kind of technics die machatscheks der neuen ära sein würden. tatsächlich aber werden ihre studiennachfolger, gar kommilitonen, sie ebenso eiskalt wegreduzieren, wie auch sie einst bankschalterbeamte, postfräuleins, tipp-mamsells und bibliotheks-mitarbeiter ihrer existenzsichernden stellen beraubt haben.

Heute kein Pixabay. Zu 3weaksÖ1 wäre zu sagen, dass für nächste woche keines gemacht wird, da das radiokolleg recht uninteressant ist. hervorzuheben ist aber, dass mein lieblingsmoderator h.jasbar vergangene woche seine letzten zwei nachtquartiere auf Ö1 abgehalten hat. eines mit niveau-von-Ö1 und ein anderes über den Stgb §21/(1,2). es war beides sehr interessant und der abschied von jasbar im NQ tut weh wie jener von baier im cafeSonntag.

282-Gattaca_Babys

Für wenige tage temporär in einer zeitarbeit feststeckend hätte ich ein team von ungefähr 26 leuten hauptamtlich betreuen sollen. Nicht einmal ehrenamtlich, sondern unfreiwillig. Nun klar, diese menschen sahen untereinander verschieden aus aber für mich sahen sie alle gleich aus. Ich wusste von nichts und niemandem, konnte somit innerhalb der kurzen, mir zur verfügung stehenden zeit niemandem effektiv behilflich sein. Sie sahen aus – gleichartig wie chinesen etwa – wie asiaten, ohne hier ras***tisch klingen zu wollen. Alle wie aus dem ei gepellt sahen diese beautiful people aus, wie in gattaca, in A.Huxleys BraveNewWorld. Es gab keinen platz für individualität – außer für eine einzige, die sich ein bissl à la america-latina anzog, was sie mir besonders sympathisch machte. Sie sahen aus, wie wenn man einen modekatalog durchblättert – so normiert und aalglatt. Unverlebte gesichter, männer regelrecht entsexualisiert. Die frauen trugen akkurat gekürzte, helmartige pagenköpfe, in deren innenrolle man glatt ein kotgefärbtes osterei stecken konnte. Alles auf erfolgsmenschen getrimmte, kollektive gleichschaltungsdioden, welche durch irgendwelche stereotypen steops zwangsgeschleust worden sind – wie durch die funktioniermaschine faschiert. In späteren befragungen stellt sich meist heraus, dass grad jene, die zu anfang des studiums schlecht waren und eine steop nie geschafft hätten, sich anschließend im berufsleben als die wahren genies entpuppten. was nun aber durchgeschleust und durchgelassen wird, sind die Eiskalten_Ellbogen_Erfolgsmenschen: Eifrige_Entscheidungsträger.
in der ära meiner einst ernstgemeinten studienversuche, da hat es noch liebenswürdige uni-sandler gegeben, die man zwischen gruwi, sowi und fachschaft antraf. Sie sahen ziemlich 60-er jahre hippiemäßig aus, auch wenn es schon die 90-er jahre waren. Es lässt sich nicht mehr rausfinden, ob sich bei den individualistischen kommilitonen früher oder später ein studienabschluss doch nicht mehr ganz vermeiden hatte lassen. Wir hatten damals alle aus individuen bestanden. Jeder sah anders aus. Man konnte sich zeit nehmen und zwischen den studienrichtungen mäandern. Gut, es wurde nicht gern gesehen – aber man hatte keinen exorbitanten druck und fand sich stattdessen selbst. Heute hingegen, da taugt die jugend so derartig wenig, dass es sich eine randpartei gar leisten kann, ihre gesamte parteijugend auszuschließen, auszuschalten, wegzuschmeißen – kaum, dass sich diese nicht gleichschalten lässt. Es sind dies momente, wo man sich sagt: man mag zwar großartiger loser geworden sein, aber immerhin kann man froh sein, dass man heute schon so alt ist, wie man ist, wenn man alt ist. /372w_openClipartvector

281-Larsson_Puppet

Im maß, wie sich das 30-jährige maturajubiläum nähert, google ich nach und nach die namen durch, die mir aus der einstigen schule noch in erinnerung sind. Teils kam ich damit sogar auf einen grünen zweig – obwohl so manche heirat der frau ihren echten namen wegamputiert.
Heute geschah etwas märchenhaft erstaunliches. Gemeinsam mit meinen kolleg_innen vom ä(e)hrenamt hatten wir eine brötchen-festivität. Durch die örtlichkeit bedingt kamen auch ein paar außenstehende personen hinzu. Darunter eine dame meinen alters – aber erstaunlich ungealtert aussehend: mit starkgelocktem hennahaar – hochgesteckt – ein zeitloses, regelrechtes puppengesicht, während ich selbst nach und nach ausseh wie ne cortison-aufgedunsene hausmeisterin. Und so fragte ich die zeitlose puppendame, ob sie denn aus meiner schule namens „K“ sei. Ja, jedoch 2 jahre vor der reife weggegangen, also mit 16 jahren! Dies war mir entfallen, sagte ich ihr. So hatte ich sie also 32 jahre nicht gesehen und dieses zeitlose antlitz auf anhieb wiedererkannt. Eher distant wirkte sie auf mich, ich hätt sie aber durchaus gern nach dem namen und ihrer funktion an jenem veranstaltungsort gefragt. Wissen hätte ich wollen, wie sie sich tat, zwischen 16 und 48 jahren, so ganz ohne matura. Getröstet hätt ich sie: hat eh nix bracht – selber bin ich studienabgebrochene loserin geworden. Aber sie wirkte in allem sehr desinteressiert. Ich war eh kein großer machatschek in der klasse gewesen. Logo, claro – dass sich auch heute von dort keiner interessiert. Einzig, dieses gesicht wiederzusehen, gleich wiederzuerkennen – gab mir so ein gefühl von frieden. Dass sich manche dinge echt nie ändern. Warum aber weiß ich den namen von der dame nicht mehr. Wie aufdringlich wärs auch erschienen, mit ihr ein lebensupdate machen zu wollen. Und geht sie auf ein maturatreffen, wenn sie nun mal nicht mitmaturiert hat? Warum in gottes namen ging die von der schule weg. Warum sieht sie 1:1 so aus wie anno 1985? Einem jahr, in welchem diese welt noch hätte gerettet werden können. /310w_monika1607 granted the pic on pixabay creditfree. in case the artist should oppone pls contact webmaster via “about”: i’d regret vividly deleting it but i’d delete it.

280-4weaksÖ1

Mo 19h L.washkansky
di 16h ambiente
mi 19h westBank
do 21h m.sturminger
fr 10h intrada: musik/markt/medien (letztmalig!)
sa 22h d.r.castaneda
so 18.15 internat

ein radiosender schafft sich ab‘ so mein argwohn zur abschaffung von cafeSonntag, nachtquartier, vontagzutag und auch der intrada:musik/markt/medien. Weil ich sehr konsterniert bin darüber, dass Ö1 ausgehungert wird, benenne ich die letzten vier weeks in weaks um. Ich darf ja wenigstens was dazu sagen. Die, die dort reden – dürfen nämlich nix sagen.