309-Rauchfrei_Radiolos

entsprechend unbestätigten meldungen auf einer sozialen plattform hat sich das cafe PRÜCKEL nun endlich zur rauch-losigkeit entschlossen: dem ultimativen, kompromisslosen rauchverbot in seinen heiligen räumen. ich kann es kaum glauben. es ist schon über fünf jahre her, dass ich dort eher regelmäßiger besucher war und damals war nur die ring-abgewandte seite ohne raucher. die vordere ring-seite war voll mit rauchern. die NR zone im prückel war damals eine stiefmütterlich behandelte zone, in der man angst bekommen musste, von kellnern vergessen zu werden. zwischenzeitlich dürften sich aber nun doch schlussendlich die NR durchgesetzt haben, wenn es darum ging, gemeinsam mit den süchtigen einen kaffee trinken zu gehen. laut der plattform war der NR bereich schon zu voll und der raucherbereich eher leer. ganz offensichtlich scheint es doch nimmer allen so zu gefallen, mit stinkendem gewand nach hause zu trabsen.

zu dem kleinen heutigen geschichtchen kommt noch ein zweites zum aufpeppen. nachdem sich der sender Ö1 ja vor mittlerweile drei tagen selbst zerstört hat (stichwort: ein sender schafft sich ab), erkenne ich ein völlig neues phänomen in meinem bescheidenen zuhause: die stille nämlich. noch will ich den sender nicht verstellen (ist noch analog, nicht digital) also nicht auf radioklassik rübergehen. was radiomaria angeht, so kann mans nur digital empfangen, ist terrestrisch leider unsauber. es jagt seit der programmzerstörung von Ö1 ein abschaltimpuls den nächsten. wortsendungen mit eintönigen nona-gästen, die nix neues bringen, oder uni-eitel herum dozieren. entsetzliche musik, von Ö3 und fm4 ausgeliehen. neue jingles, die zu schwülstig und von oralen blechblasinstrumenten penetrant durchzogen sind. ein jammerspiel. sogar ein radiokolleg, das überhaupt nix hergibt. mitternächtlich aufgewärmte vormittagsmusik, die keinen anklang, aber auch keinen ausklang findet. so fühlt es sich also an, wenn ein sender sich abschafft und man erstmals die un-informierte stille endgültig zuhause einzug halten lassen muss: ein seierndes gedöns.

308-Film_Audition

Nun, wo das fernsehen sich vor sehr langer zeit aufgelöst hat (wegen antennen-abstellung) und mein radio, das ehemalige „Ö1“ sich am vergangenen sonntag selbst zerstört hat, ist es interessant, wie und wohin ich als mediensüchtler ausweiche. Die zeitung/en kommen ja weiterhin im abo, aber im beitrag geht’s mir nun um die film+rundfunkmedien. Mit radioklassik.at werde ich noch nicht recht warm, kann einstweilen aber die sendung wochentags um halb6 empfehlen. Freilich wird auch einiges gestreamt mittels mediatheken aus deutschland, russland, frankreich und nur ganz spärlich noch aus österreich.
Über die dvd-sammlung schrieb ich ja bereits in story 157-, sowie 174-. von einst schüchternen 50 ist sie nun auf deutlich über 100 angewachsen, sollte aber die 120 stück aus platzgründen nicht überschreiten. Regelmäßig werden alte filme letztgeschaut und dann dem 48erTandler vertrauensvoll überantwortet. Schließlich hole ja auch ich dort meinen meisten input ab: einmal in der woche.
Beim erst-ansehen des films geschieht somit gleichzeitig meine film-audition. Wie ein studioboss oder regisseur sitz ich dann in meinem „sommerstuhl“ und entscheide während des sehens, ob der film in die sammlung reindarf oder gleich nach dem ersten sehen ins kisterl für die nächste 48er-Lieferung kommt. Frustrierend wird’s, wenn ich gleich 2-3 filme hintereinander abbrechen und ins 48erKistl tue: weil dann waren sie wirklich ein schas.
Heute aber kamen zwei filme dran, die ich beide vorläufig behalte. Der eine davon, der hat eine seltene sprachspur, die ich brauche – wird also ohnehin behalten. Der andere war während des anschauens lang in der schwebe, ob er aufgehoben wird oder nur für 86 minuten ertragen und dann abgeschoben wird. Schließlich ist der film ja nur in englisch, was für mich sprachlerntechnisch so gut wie garnichts hergibt. Und während dieses films merkte ich, wie er um mich buhlte und letztlich ob seines liebreizes und der guten songs in die sammlung darf. Bei akzeptierten musikfilmen passierts dann kaum noch, dass ich die wieder her gebe. Nun habe ich die hochwohlgeneigte leserschaft lang genug auf die folter gespannt. Es handelt sich um ONCE , das LIED falling-slowly gewann sogar den oskar (wie lala-land: auch sehr gut). Empfehlenswert ist im film aber auch das lied am anfang des dvd-abschnitts nr 2. unser bild kommt diesmal von lin_chuPixabay.

307-Der_Fächer_Hund

gestern wagte ich mich einmal auf eine der zahlreichen manifestationen, welche anlässlich des mais stattfinden. ich geriet in eine ziemlich laute davon. sie hatten ein paar lärmmacher vorne dabei. wir hatten eine lange stehzeit an einer prominenten kreuzung und ich war in einem lieben grüppchen eingeordnet, in dem ich mich weitgehend wohlfühlte und somit auf jener höhe der menschengruppe blieb. so standen wir und warteten wir. vorbei flog ein engel. ein engel in form eines hundes, meiner liebsten hunderasse – nämlich dem russischen windhund namens barsoj oder barzoi – einer form von afghanen. man sieht diese himmelsgleichen geschöpfe nur ganz ganz selten in unserer stadt. schon afghanen sieht man selten (außer vielleicht in döbling) – aber einem barzoi zu begegnen, gleicht förmlich einem lottogewinn!
und so schwebte jener entrückte hund – für den der begriff “hund” viel zu profan ist(!) – abgehoben an den lärmenden, die vorn an der demo waren, vorüber. souverän, mit einem schwung von erhabener arroganz. das ists, was ‘barzoi’ für mich bedeutet. wie gerne wäre ich die über-100-m nach vorne gestoben und hätte von dem tier ein foto gemacht. ich fotografierte ja auch sonst die gesamte demo mehr schlecht als recht. aber es ist mir ein anliegen, von jedem gesehenen barzoi ein foto zu haben. das muss den besitzern aber nicht immer und überall recht sein. hier wärs ihnen kaum recht gewesen, denn sie waren selber froh, mit dem hund eiligen schrittes der lärmhölle da vorn zu entschweben. artig also blieb ich in meinem menschengrüppchen und sah nach vorn zu jenem hund, der einem nach unten aufgeklappten fächer glich, so gleichmäßig verteilten sich seine unverschämt gepflegten urlangen haare in der farbe eines golden-retriever. ich will das edle tier für immer in erinnerung behalten, daher rührt dieser beitrag. die demo war plötzlich nebensache, so auch der ganze mai und der begleitende kalte wind. ich, wölfin, hatte wieder einmal einen barzoi zu gesicht bekommen. davon zehre ich nun bis zum nächsten barzoi. zur not darfs auch mal ein afghane sein. obiges bild übrigens stammt von mir aus dem jahr 2004. (das tier ist vermutlich zwischenzeitlich tatsächlich oben im himmel angelangt).
man kann sich, wenn man keine findet, afghanen auch häkeln. da kam ich zufällig über meine pixabay suche drauf. das geht nämlich So. /370w