395-Pfertal_Equitation

da ich eine – nach immerhin 7 monaten – wohlverdiente arbeitsfreie woche hab, kann ich die pferde equitation, vor der ich bisher aus politischen gründen zurückgeschreckt bin, doch ausbauen. Es geschieht vor allem mit hilfe des kuriers. Da wir ja ein untersuchungsfreundliches land sind, würde ich schon jetzt dazu raten, die dazupassenden stories des kuriers für einen vielleicht im jahr schnee zustande kommenden ausschuss zu sammeln. Ich hab sie leider schon alle verschludert, aber noch weitgehend die bestandteile im kopf. Es geht darum, neben tierschützerischen gründen, auch vor augen zu führen, wie sinnbefreit die doch durchaus impressionistisch-pittoresk anmutende graziöse idee der berittenen exekutive letzten endes sein wird. Hierzu benötigen wir eine aufzählung, eine numerierte. Und action.

  1. die linkslinke krawallgruppe ist nicht zwingend kongruent mit den tierschützern, etwa von peta. Which means: diese armen tiere bieten eine enorme angriffsfläche für das, was in der hitze des demo-gefechts von seiten jenes unsympathischen blocks ausgeht. Anstatt dass die pferde eine hilfe sind, werden die polizisten damit befasst sein, die pferde vor diesen lausigen angriffen zu schützen.
  2. so müssen auch die stallungen geschützt werden, am besten mit videoüberwachung. Vielleicht sogar mit einem security service, nachts.
  3. koppeln, da ist – wenn ich mich aus dem kurier recht erinnere – die rede von koppeln für den auslauf: in simmering. Auf einem gebiet und einer fläche – wer weiß – zwischen zentralfriedhof und kaiserebersdorf (?), wo man sonst möglicherweise wohnflächen für mindestens 4000 pax errichtet hätte. Was nicht bedeuten soll, dass ich verteidigerin solcher hardcore wohnblöcke wäre.
    Auch diese koppeln müssen ja entsprechend abgesichert werden. Vor den wölfen, die um die mauern wiens lauern, aber auch vorm homini lupus.
  4. kaum ein findiger züchter wird seine wertvollen pferde, die vermutlich auch noch weiß gott was für stockmaße und ähnliches erfüllen sollen, der exekutive anbieten. Edle sind zu nervös. Nervenstarke kaltblüter sind, so sehr ich pferde mag: zu dumm und auch stur.
  5. keine pfertaln also, für zuvü mäderln, die reiten wollen. Sie müssen einen reiterpass und erfahrung mitbringen. gibt’s genug bei der exekutive, wiewohl auch sonst die exekutive mit ernstzunehmenden personalproblemen kämpft.
  6. der transport der pferde bedingt einen großen pferdewagen, so einen transportwagen, einen anhänger. In ösiland existiert ein einziger solcher, kostet ein vermögen, fasst 14 rösser.
  7. ein atout, mit dem unsere stadt ganz besonders vehement gegen die pfertal idee opponiert, sind die plastikhufe. Beschlagen kostet 1000 statt 250. so eine erfahrene fiakerin, die hierfür zu rate gezogen wurde. Damit entgeht uns das sonst so würdige hufeisen-geklapper. Und das war es jedoch, weswegen man die pfertaln ob ihres würdigen auftretens engagiert hätte. Man kastriert die pferde mit dem plastik um ihren ton. Lt fiakerin haben sich die hufplastiken im echtbetrieb als ineffizient erwiesen – in jeglicher hinsicht.
  8. man muss sich einen trainer kaufen. Vermutlich einen aus dem ausland, primär spanien. Weil, was zu zähmen sein wird, sich wie ein stier aufführen könnte. Der wird ein leben wie gott in frankreich führen, unser spanischer bereiter in wien. Er wird mit titeln behangen werden, in der cottage leben und mit tausenden horden an orden dekoriert werden. Er wird mit einem adelstitel in seine heimat zurückkehren. Unter posaunen und schalmeien, schamlos.
  9. die halle. lässt mich denken an die Th.Militärakademie. hatte die nicht pferde? also war das nicht LV-sache? landesverteidigung. und konnte man das nicht verwenden? will sich die exekutive hiervon emanzipieren? das lässt sich für mich nicht erklären. aber in jedem fall brauchen die tiere für ausbildung, als arbeitsort für den herbeigekarrten trainer und auch als trainingsort für die wohlgesonnenen inspekteurinnen eine HALLE. die wird auch sehr teuer, inklusive ihrer sicherheit. all diese kosten dividiere man dann durch die am ende tatsächlich durchgeführten einsätze. einsatzort donauinsel etwa, gegen freizeitsportler und rinnen. sinnbringend – sei dahingestellt.

was hat es mit dem begriff der equitation auf sich. Sie rührt her aus der englischen equation, gleichung. Aber auch aus der equitation (pferdekunde). Kontra-equitation spielt mit dem begriff kontraindikation (in der pharmazie). Was in nächster zeit noch hier auftauchen wird, ist als pensions-equitation geplant. Die hat mit pferden dann nix mehr zu tun, aber das wort ist halt so schön.
zur abrundung der für uns alle anstrengenden auflistung, will ich sargnagel zitieren: ‚licht ins dunkel ist die dunkelste sendung des jahres‘. (gehört auf der lesebühne xmas10-12, danke, frau stefanie). pic by devanath pixabay. / 600w