310-Wölfische_Affirmation

jener klassische radio-staatsfunksender, welcher sich vor nunmehr vier tagen selbst zerstört hat, hat die nonchalance, ein monatliches medienbeobachtungsmagazin zu starten. Die erste aufmerksam-machung hierüber hat mir genügt, um das nie einzuschalten. Das programm schimpft sich doublecheck. Es wird in wahrheit nicht viel gecheckt, sondern die ja-straße zum hier benannte ankermännchen einmal mehr bestätigt. Damit nur ja alles im staatsfunk auf einer linie bleibt. Und nun hätte ich über die chose ja kein wort verloren. Ja, hieße der anker, um den es hier geht, nicht wolf. Ich habe schließlich einen namen zu verteidigen: jenen, der hier im browser steht. Und ich will hier kundtun, dass nicht alles, was so heißt, auch so gestrickt ist.
Im querverweis erwähnte ich ja, in welcher weise der herr ‘anchorman’ sein twitter verwendet: er will dort sein ego gestreichelt und die schleimstraßen frisch asphaltiert wissen. Nicht so ich: wolf schreibt, bei xy* gäbs ein stipendium. In amerika oder so. und ich twittere ihm. Oh das ist praktisch. Ob er das nicht gleich selber in anspruch nehmen könne, weil dann hättma’n a weilchen nicht am schirm (selber guck ich ja kein tv mehr (=zu einsprachig)). Draufhin blockiert mich der wolf raus aus seiner twitterline, nicht wissend, dass er es hier mit einer wölfin zu tun hat. Das nur so am rande. Das vielzitierte pröll-ivw hat nun den stein ins rollen gebracht. Laut jeannee kam ein herr Pr* ins spiel, der hätte den wolf indirekt gerügt. Daraufhin rebellierte die ösi-intelligentsia, grünschaft und boboschaft. GD Wr* wusste ein weilchen nicht, wo ihm der kopf steht, entschied letztlich salomonisch, dass es dinge gäbe, in die sich ein zib-mod nicht einmischen müsse. Einstweilen les ich weiter jeannee. Er wiederum schreibt von einer frau, die ein seminar für jungjournalisten im staatsfunk abhielte, in welchem es unter dem deckmantel drum geht, rechte politik verhindern. Hoppla: die will ich ja auch verhindern. Denn ich tret für die vergessenen und verleugneten ein. Einzig die krampfhafte art, in der wolf und sein treuer tross dies im staatsfunk tun, ist auf eine plakative art parteiisch. Jeder der kleinen journalistis und redakteurlis will im orf rauf. Das geht nur, wenn man sich ideologisch hochschläft. Nicht physisch: ideologisch. Daher ja auch diese weinbergschneckenartig anmutenden schleimspuren, die sich rattenfängermäßig auf armins twitter zuwälzen. Ins deutsche ausland verkauft sich das anchormännchen als märtyrer für den kritischen journalismus. Und jetzt hat er eine ja-sager schiene dazubekommen. Die doublecheck-schiene: sie wär eine chance gewesen. Aber wenn die sendung schon so un-objektiv aus der taufe gehoben wird, kann man sich den schmarrn gleichsparen. Schad drum, aber es war seitens des staatsfunk ja auch nix besseres zu erwarten.
Warum ich den jeannee lese? Weil ich zur aufoktruierten bobo-monopol-meinung eine gegenmeinung brauche und nicht auf einen vilimsky oder ein ‘unzensuriert’ zurückgreifen müssen will. (458w_pantoffeltierchen by free-vector-art/pixabay)

309-Rauchfrei_Radiolos

entsprechend unbestätigten meldungen auf einer sozialen plattform hat sich das cafe PRÜCKEL nun endlich zur rauch-losigkeit entschlossen: dem ultimativen, kompromisslosen rauchverbot in seinen heiligen räumen. ich kann es kaum glauben. es ist schon über fünf jahre her, dass ich dort eher regelmäßiger besucher war und damals war nur die ring-abgewandte seite ohne raucher. die vordere ring-seite war voll mit rauchern. die NR zone im prückel war damals eine stiefmütterlich behandelte zone, in der man angst bekommen musste, von kellnern vergessen zu werden. zwischenzeitlich dürften sich aber nun doch schlussendlich die NR durchgesetzt haben, wenn es darum ging, gemeinsam mit den süchtigen einen kaffee trinken zu gehen. laut der plattform war der NR bereich schon zu voll und der raucherbereich eher leer. ganz offensichtlich scheint es doch nimmer allen so zu gefallen, mit stinkendem gewand nach hause zu trabsen.

zu dem kleinen heutigen geschichtchen kommt noch ein zweites zum aufpeppen. nachdem sich der sender Ö1 ja vor mittlerweile drei tagen selbst zerstört hat (stichwort: ein sender schafft sich ab), erkenne ich ein völlig neues phänomen in meinem bescheidenen zuhause: die stille nämlich. noch will ich den sender nicht verstellen (ist noch analog, nicht digital) also nicht auf radioklassik rübergehen. was radiomaria angeht, so kann mans nur digital empfangen, ist terrestrisch leider unsauber. es jagt seit der programmzerstörung von Ö1 ein abschaltimpuls den nächsten. wortsendungen mit eintönigen nona-gästen, die nix neues bringen, oder uni-eitel herum dozieren. entsetzliche musik, von Ö3 und fm4 ausgeliehen. neue jingles, die zu schwülstig und von oralen blechblasinstrumenten penetrant durchzogen sind. ein jammerspiel. sogar ein radiokolleg, das überhaupt nix hergibt. mitternächtlich aufgewärmte vormittagsmusik, die keinen anklang, aber auch keinen ausklang findet. so fühlt es sich also an, wenn ein sender sich abschafft und man erstmals die un-informierte stille endgültig zuhause einzug halten lassen muss: ein seierndes gedöns.

308-Film_Audition

Nun, wo das fernsehen sich vor sehr langer zeit aufgelöst hat (wegen antennen-abstellung) und mein radio, das ehemalige „Ö1“ sich am vergangenen sonntag selbst zerstört hat, ist es interessant, wie und wohin ich als mediensüchtler ausweiche. Die zeitung/en kommen ja weiterhin im abo, aber im beitrag geht’s mir nun um die film+rundfunkmedien. Mit radioklassik.at werde ich noch nicht recht warm, kann einstweilen aber die sendung wochentags um halb6 empfehlen. Freilich wird auch einiges gestreamt mittels mediatheken aus deutschland, russland, frankreich und nur ganz spärlich noch aus österreich.
Über die dvd-sammlung schrieb ich ja bereits in story 157-, sowie 174-. von einst schüchternen 50 ist sie nun auf deutlich über 100 angewachsen, sollte aber die 120 stück aus platzgründen nicht überschreiten. Regelmäßig werden alte filme letztgeschaut und dann dem 48erTandler vertrauensvoll überantwortet. Schließlich hole ja auch ich dort meinen meisten input ab: einmal in der woche.
Beim erst-ansehen des films geschieht somit gleichzeitig meine film-audition. Wie ein studioboss oder regisseur sitz ich dann in meinem „sommerstuhl“ und entscheide während des sehens, ob der film in die sammlung reindarf oder gleich nach dem ersten sehen ins kisterl für die nächste 48er-Lieferung kommt. Frustrierend wird’s, wenn ich gleich 2-3 filme hintereinander abbrechen und ins 48erKistl tue: weil dann waren sie wirklich ein schas.
Heute aber kamen zwei filme dran, die ich beide vorläufig behalte. Der eine davon, der hat eine seltene sprachspur, die ich brauche – wird also ohnehin behalten. Der andere war während des anschauens lang in der schwebe, ob er aufgehoben wird oder nur für 86 minuten ertragen und dann abgeschoben wird. Schließlich ist der film ja nur in englisch, was für mich sprachlerntechnisch so gut wie garnichts hergibt. Und während dieses films merkte ich, wie er um mich buhlte und letztlich ob seines liebreizes und der guten songs in die sammlung darf. Bei akzeptierten musikfilmen passierts dann kaum noch, dass ich die wieder her gebe. Nun habe ich die hochwohlgeneigte leserschaft lang genug auf die folter gespannt. Es handelt sich um ONCE , das LIED falling-slowly gewann sogar den oskar (wie lala-land: auch sehr gut). Empfehlenswert ist im film aber auch das lied am anfang des dvd-abschnitts nr 2. unser bild kommt diesmal von lin_chuPixabay.

307-Der_Fächer_Hund

gestern wagte ich mich einmal auf eine der zahlreichen manifestationen, welche anlässlich des mais stattfinden. ich geriet in eine ziemlich laute davon. sie hatten ein paar lärmmacher vorne dabei. wir hatten eine lange stehzeit an einer prominenten kreuzung und ich war in einem lieben grüppchen eingeordnet, in dem ich mich weitgehend wohlfühlte und somit auf jener höhe der menschengruppe blieb. so standen wir und warteten wir. vorbei flog ein engel. ein engel in form eines hundes, meiner liebsten hunderasse – nämlich dem russischen windhund namens barsoj oder barzoi – einer form von afghanen. man sieht diese himmelsgleichen geschöpfe nur ganz ganz selten in unserer stadt. schon afghanen sieht man selten (außer vielleicht in döbling) – aber einem barzoi zu begegnen, gleicht förmlich einem lottogewinn!
und so schwebte jener entrückte hund – für den der begriff “hund” viel zu profan ist(!) – abgehoben an den lärmenden, die vorn an der demo waren, vorüber. souverän, mit einem schwung von erhabener arroganz. das ists, was ‘barzoi’ für mich bedeutet. wie gerne wäre ich die über-100-m nach vorne gestoben und hätte von dem tier ein foto gemacht. ich fotografierte ja auch sonst die gesamte demo mehr schlecht als recht. aber es ist mir ein anliegen, von jedem gesehenen barzoi ein foto zu haben. das muss den besitzern aber nicht immer und überall recht sein. hier wärs ihnen kaum recht gewesen, denn sie waren selber froh, mit dem hund eiligen schrittes der lärmhölle da vorn zu entschweben. artig also blieb ich in meinem menschengrüppchen und sah nach vorn zu jenem hund, der einem nach unten aufgeklappten fächer glich, so gleichmäßig verteilten sich seine unverschämt gepflegten urlangen haare in der farbe eines golden-retriever. ich will das edle tier für immer in erinnerung behalten, daher rührt dieser beitrag. die demo war plötzlich nebensache, so auch der ganze mai und der begleitende kalte wind. ich, wölfin, hatte wieder einmal einen barzoi zu gesicht bekommen. davon zehre ich nun bis zum nächsten barzoi. zur not darfs auch mal ein afghane sein. obiges bild übrigens stammt von mir aus dem jahr 2004. (das tier ist vermutlich zwischenzeitlich tatsächlich oben im himmel angelangt).
man kann sich, wenn man keine findet, afghanen auch häkeln. da kam ich zufällig über meine pixabay suche drauf. das geht nämlich So. /370w

306-Torpedierte_Lebenskonzepte

Ich meine mich zu erinnern, dass töchterle doch so etwas wie alte-philologie oder so studiert hat, oder etwa nicht? Seit seiner durchaus rühmlichen zeit als letzter echter wissenschaftsminister, den wir in Ö hatten, dürfte er nun zu sehr politiker geworden sein. Denn er sagt am 27apr folgendes in der wiener zeitung (S.10). „sanfte zugangsregelungen ermöglichen eine bessere verteilung der studierenden“ (töchterle,wz). Jetzt stelle man sich mal einen möchtegern-philologen (töchterle?) vor, der mit sanftem zwang (denn es ist nix andres) in ein technikstudium hineingezwungen wird. Frei nach dem erpresserischen motto: entweder du studierst jetzt dieses bauingenieurwesen, oder du studierst eben überhauptgarnix. Genau darauf nämlich läuft sich seine oh-so-sanfte forderung hinaus. Und nun will ja Ö exzellente abgänger von seinen unis haben, in der zukunft. Kann es die haben, wenn menschen in fächer gezwungen werden, die sie gar nicht leiden können? Wenn sie etwa ein mathe-trauma haben, das jeder zweite hat, der eben kein maschinenmensch geworden ist? Die furchterregenden zugangsregelungen werden laut dem zeitungsbericht erst ungefähr ab dem jahr 2018/19 in kraft treten. Im kommenden herbst käme man also noch leichter in fächer wie recht, publizistik oder politik. Es ist paradoxerweise (lt. Bericht) ausgerechnet die fpö, welche sich weiterhin für den freien zugang ausspricht. mahrer, töchterle hingegen packeln in dem punkt schon fleißig mit mitterlehner. (die övp/IV hat echt die meisten unsympathler: mitterlehner, sobotka(!); oder auch den kapsch von der IV). und ausgerechnet die grüne s.maurer trifft genau den punkt dessen, was ich mit diesem ganzen bericht sagen will. „den jungen leuten wird nach der matura die tür vor der nase zugeschlagen.“ Letztlich kreiert man auch hier künftige erwerbsverweigerer und damit sogar sozialfälle. Man zwingt sie in MINT-fächer, wo sie immer die letzten sein werden, weil sie mathe-informatik-naturwissenschaft-technik eben nicht lieben. Wer, wenn nicht ich als linguistin könnte dies so gut nachvollziehen. Sie haben matura und sie werden damit nix werden, wie aus einer reihe an vorherigen wölfIntentions hervorgeht. Es zählen nur noch die mit titel und seit entstehen der FH (~1995) bis zum harten interruptus anno startjahr 2018/19 (i.e. abschlussjahr 2022), für die dauer einer generation also, sind magister,BA,masters wie sand am meer produziert worden. Jene, die auf den zeitgeistexpress nicht aufspringen KONNTEN, weil ihnen rotschwarz die lange nase zeigt, stehen gemeinsam mit den pflichtschulabsolventen und einer komplett sinnlosen bhs-matura vor verschlossenen türen der jobagentur: genaugesagt sinds alle, die nach der jahrtausendwende zur welt kamen: Ohne titel zählen die nichts.
beispiel medizin: Ein zehntel der bewerber kriegt einen platz. Aber viel mehr als dieses zehntel haben die prüfung erfolgreich absolviert. Wer aller überzählig ist, wird aussortiert. Welch bittere enttäuschung nach der absolvierten reifeprüfung. Hier werden lebenskonzepte torpediert und zerstört, „sanfter“ herr töchterle. /445w_skeezePixabay

305-Kaffee_Kopfweh

vorab hier unser ausweichsender radioklassik.at , sobald ich ein programmheft habe, wird auch radiomaria.at reflektiert.
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Grundsätzlich gelingt ein kaffeehausbesuch nur, wenn er nicht beabsichtigt wurde. Wunderer in hietzing und schottenring (bild von mir) wurden geschlossen. KaffeeMuseum/hawelka sind teure touristenfallen. Man merkt dort, dass die kellner ungeduldig werden, wenn man lang über seinem restkaffee sitzt. Der schaum des restkaffees wird mit einem teil aus dem glas wasser aufgepolstert und bis zum jüngsten tag wird so einen kaffee kein ober der welt wegnehmen. Wenn doch, so hat man ihn mit hektisch schlagenden flügeln und einer wortkaskade von kaffeeplädoyer leidenschaftlich zu verteidigen! Trinkbar ist dieser warme hansl eines restkaffees freilich nicht mehr. Er ist aber auswaschbarer und das ist doch eigentlich auch nett von uns sparsamen gästen und rinnen. Diese kleine ‘intention’ entstand im gschamsterDiener,mariahilf. Das ist noch ein sehr gutes, und ohne zigaretten. Mit kleinem hoftrakt im sommer.

Die kaffee-intention war ja nur eine ganz kurze, sie wird daher mit dem kopfwehbericht ergänzt. Kürzlich beim HNO füllten mutter/tochter das anamnese-blatt aus. Hier fiel der name parkemed. Die tochter, noch schülerin, nimmt also bereits parkemed. Man kann dies mit thomapyrin und ratiodolorAkut in einen topf werfen. Kopfwehtabletten haben nur eine aufschiebende und meiner sparsamen erfahrung zufolge sogar unmittelbar und sofort suchterzeugende wirkung. Selbst habe ich parkemed nur ein bis zweimal im leben eingenommen. Die migräne attacke verschwindet, ist in ihrem restschmerz aber nur aufgehoben. Nimmt man das mittel früher während der migräne-attacke, so kann es diese zwar abwürgen, aber die nächste attacke wird dann nicht aufhören. Man halt also am freitag die migräne mit erbrechen. Wacht samstag auf, glaubt sich geheilt und sie kommt den ganzen tag wieder. Schläft nochmals. Wacht sonntag wieder mit einer restmigräne (ohne erbrechen, doch zermürbend) auf. Warum: weil man bei der letzten das mittel eingenommen hat. Der körper schmerzt also so lang rum, bis er das verlangte mittel kriegt, um die migräne endlich ausklingen zu lassen. Hier galts wirklich nur, auch die sonntägliche (dritt-tages!-) migräne zu ertragen, damit der körper erfährt: er wird das mittel nimmer kriegen.

304-Seiler_Guitar_Hermes

Heute leite ich die reflexion übers freizeitheft_1429 des kuriers ausnahmsweise mit guitar auf seite zwanzig ein. Als medienmensch leistet sich guitar noch einen fernseher. Wie das Schi fahren ist ja fernsehen heute keine selbstverständlichkeit mehr. Für mich etwa nicht. Ich hab keinen und hätt auch nimmer die zeit dafür. (dvds kosten eh schon genug zeit). Er ist nimmer leistbar. Man braucht spezialkastln und spezialantennen, ein spezialabo dazu vielleicht auch noch und die anmeldung ist gut 3x so teuer wie die günstige meines bloßen, über alles geliebten radios. Nach dem absageln meiner fünf lieblingssendungen von Ö1 (cafesonntag,synchron,nachtquartier,tagzutag) und der zerstörung des so gewöhnten sonntagabends mit einem unerträglichen zeitton (damit ist die schiene 22-23h caputo) muss ich auf radioklassik.at umsteigen – fallweise radiomaria: haben, wenn man die rosenkränze abzieht, auch dann und wann gutes und g’scheites). Aber guitar sieht in der nacht fern, zappt sich durch und schreibt über einen alten film, zu welchem ihm einfiel (ich erlaub mir, tartarotti zu zitieren) „ich werde aus meinem leben etwas besonderes machen, und nie nie nie werde ich dem teufelskreis aus erwerbszwang und konsumsucht in die falle gehen,…“ alle bobos, ex-popper und ex-68er haben sich das mal gesagt. Ich glaub, ich als primär-loser bin die einzige, die diesen schwur auch einhält.
Doch gehen wir nun über zu seilers gehen in schönbrunn. Es gibt diesmal wieder einige literarisch anmutende zitate darin. Etwa schreibt er über die e-zigis der japaner, deren dämpfen er ausweicht „ich beschleunige meinen schritt und verlasse die todeszone“ (himalaja-metapher). Ein sehr schönes gefühl, das ich auch immer habe, wenn ich vor eingängen zu gebäuden durch eine nikotingift-rauchwolke eilen muss. Weiters erklärt seiler das touristische verteilungsgesetz (bitte nachzulesen: köstlich und wahr). Empfehlung: Meidlinger-eingang, prachtallee entlang der glashäuser. Meine empfindung: ich geh ganz gern den klassischen weg in richtung schloss und tauche von einer sprachwolke in eine andere, das ist nämlich sehr reizvoll, wenn man das fast alles versteht – außer natürlich die japaner mit den e-zigaretten.

das freizeitheft erscheint wöchentlich samstag, phettbergs gestionen wöchentlich sonntags. da ich selbige ja genauso akribisch lese, hier erstmal meine punktuelle replik auf seine dieswöchige gestion vom 30apr. hermes’ sir-eze, von mir augenzwinkernd in lady-eze umbenannt, tippt auf phettbergs anweisung, dass hermes dem professor asperger begegnet sei. kurioserweise habe ich mindestens zwei einschlägige radiosendungen in jüngster erinnerung und befasse mich jetzt fachlich mit der erscheinung, wie auch jener der inselbegabung (etwa achtsprachige linguistische autodidakten). und nun schrieb ich ja unlängst einen bericht über parkemed. den muss ich hermes schicken. denn ich warne vor parkemed. ich hatte genauso kopfweh und ertrugs tapfer, diesmal ohne das selten eingenommene parkemed. ich bin überzeugt davon, dass das 3tage-kopfweh die strafe für die frühere parkemed einnahme war. der körper will sich gewöhnen. es kann aber sein, dass hermes bei den tabletten, die er nehmen muss, eine rglmg parkemed-einnahme dazu-verkraften kann. bei mir ist das anders, als regelmäßige migränikerin. der hauptgrund, dass ich diesmal in die gestionen ging, hängt damit zusammen, dass Ö1 genaugesagt abgesagelt wurde: ein medienphänomen, dem ich seit der story 298 kein wort mehr widme, denn das kapitel Ö1radio ist damit beendet. reflexion zur gestion inspired by gestion /509w

303-Tuch_Zwang

Wir werden einen neuen 50er bekommen: der euroschein wird neu – wie zuvor der 20/10/5er. Wenn die hochwohlgeneigte leserschaft mal in ner bank ist, möge man sich bitte den folder über diesen 50er holen. Da ist eine junge frau drauf, die ein halstuch trägt. Ein enges um den hals, kunstvoll seitlich geknotet: soweit so gut. Sie sieht aus, als täte sie dies freiwillig. Ich will euch ein bankgeheimnis verraten. Es gibt in österreich eine bank, die schreibt ihren mitarbeiterinnen tatsächlich vor, ein halstuch zu tragen. Sie dürfen keine bluse einfach so tragen. Sie haben so ein blödes tüchl um den hals zu tragen. Dies kann als kontrapunkt zur öffentlich viel breiter ausgetragenen kopftuchdebatte erkannt werden. Oder die frauen müssen drunter knutschflecken verstecken. Oder – und das mag wohl der wahrscheinlichste auslöser sein: den herren geht der kulturstrick dermaßen gegen den strich, dass sie sich bei den frauen insofern rächen, als dass die ital. bankfatzkes ihren damen ein pflichttuch vorschreiben. Nun haben wir ja da oben ein bild von maky_orel(pixabay) und es zeigt ein polyestertuch. Frauen kennen gewiss dieses eingesperrtsein-gefühl, wenn es zu warm ist und um den hals, der sonst so bequem ist, um überschüssige wärme abzuführen und das blut oberflächennah über die schlagadern zu kühlen, um den hals also – da hängt dann so ein polyester-plastiktuch. Mir zumindest geht’s so, dass ich selbiges dann entnervt förmlich runterreiße. Jetzt stelle man sich mal vor, man arbeitet in der bank, im kundenservice und darf sich den fetzen nicht runternehmen. Wie beklemmend muss das sein! Und doch ist es realität – oder zumindest eine solche gewesen, als ich im jahr 2014/15 dieses gespräch führte. Aus rechtlichen gründen darf ich nicht hier reinschreiben, welche bank das so handhabt. Wer ein bisserl ahnung von der ösi banklandschaft hat, wird aber den kleinen hint im beitrag erkennen und dort künftig wachsam die augen aufsperren, wie sich die damen am bankschalter mit der tüchelei tun.

302-Chariots_of_VCM

sonntags begleitete ich wieder einmal den #vcm2017 wienmarathon, wenngleich das wetter morgens alles andere als einladend dazu gewesen ist. Es ist jedes mal eine überraschung, welchen teil des weges ich mitbegleite, wo und wie ich mich der u-bahn als hilfsmittel bediene. Ausgehend von der dvd-börse (die spritzte ich, man kam da kaum beim eingang rein) startete ich bei der längenfeldgasse. Ich hielt mich nicht lang an der wienzeile auf, sondern nahm gleich die abkürzung mit der U6 zum westbahnhof. Dort konnte ich etwa noch die „1. frau“ erwischen. Und vom westbahnhof ist es ja dann ganz bequem, mit meinem ‘marathonroller’ die mahü hinunterzurollen, seitlich. Irgendwann an der mahü stellte ich mich an einen ubahn abgang, lehnte mich lässig an und …. – verschränkte die arme!(!!). Upps das hätte ich wohl besser nicht machen sollen. Wenn blicke von läufern töten könnten, könnte ich nun diesen artikel nicht darüber schreiben. Also die läufer erwarten es schon sehr, dass man sie anfeuert – oder wenn man wie ich dazu zu schüchtern ist – doch wenigstens ein bissl mitklatscht. Aber ich wollte mich selber von meiner anstrengenden rollfahrt etwas erholen und sah wirklich ganz entspannt, angelehnt, verschränkt den läufern bei laufen zu. Ob der wintertemperaturen war ich auch nicht sehr tussihaft gekleidet, also ich sah nicht besonders fraulich aus. Jetzt machte ich auf die läufer wahrscheinlich eher den eindruck einer notbedürftigen spannerin, zumal mich ja interessierte, wie die damen und herren heißen. Und das steht ja auf dem nummernteil. Aber wirklich ziemlich klein und jetzt muss man – in der bewegung – da ganz genau hinschauen. Nun hatten manche, fürs oberteil-ausziehen-wenn-warm, das nummernfetzerl eher auf lendenhöhe oder ungefähr in der nähe aufgehängt: der name steht ja unter der nummer. Ich bemühte mich, die namen zu lesen, falls ich doch wen auffallenden anfeuern wollte, in der geschwindigkeit, und ohne es zu wollen, mussten dann meine konzentriert fixierenden, kurzsichtigkeitsbebrillten argusaugen sehr oft die lendengegend der laufenden anvisieren – denkbar unangenehm das ganze. Für alle beteiligten. Es ist eigentlich bei jedem vcm so, dass mir 1-2 läufer oder blickkontakte lange in erinnerung bleiben.
Dieses jahr war das jerome, dessen lauf-nummer ich leider nicht weiß. 43000 läufer werden doch schon einiges an jeromes gehabt haben. Und während ich noch nachdachte, ob ich ihn auf französisch oder spanisch anfeuern sollte, war er schon vorübergelaufen und ich sah nur noch sein cape. Er wär verwirrt gwesn, hätt evtl zruckgschaut, wär gstolpert oder was weiß ich alles noch. Es war wiegsagt auf der mahü. Und er hatte einen schwarzen zorro hut auf und so ein schwarzes cape. Er war charismatisch und er war ein kostümläufer. Deswegen meine idee, hier spanisch zu feuern. Aber es war ohnehin für alles zu spät. Vielleicht lief er eh nur halbmarathon. Ich bewundere jeden dieser läufer. Weniger bewundere ichs, wenn sich einer danach ne zigi anzündet und diese verhöhnung gegenüber seiner lunge dann auf instagram postet.
Toll an diesem vcm war auch: ich nahm bei neubaugasse die U3 und fuhr wien mitte. Von dort rollte ich zur radetzkystraße, über die franzensbrücke, danach rechts in den prater rein und tatsächlich bis zum praterstern. Es war eine superstimmung und ein zauber über der stadt. Das wetter hatte sich zwischenzeitlich auch spürbar gebessert. Der gelungene tag wurde mit sushi vom lee und weißer trinkschoki vom mcDo gefeiert. /pixabay_wolfblur 537w