256-Papas_Parker

kürzlich funktionierte ich den rattankoffer für kulis zum rattankoffer für plastiksackerln um, weil wir werden derlei ja bald nimmer haben. zu meiner großen freude entdeckte ich darin meinen parker kuli. ich hab im ganzen leben einmal einen parker kuli bekommen und der war vom herrn papa. es war ganz außergewöhnlich, dass er mir sowas exklusives geschenkt hatte. ich erinnere mich sogar, dass ich den im federpennal mal im gymnasium mithatte und eine findige mitschülerin den beinahe bei sich eingesteckt hatte. es ist nicht ganz sicher nachweisbar, aber ich gehe grundsätzlich davon aus, dass es sich um genau dieses kuli exemplar handelt. es kann nun wohl an die 35 bis knapp 40 jahre her sein, dass papa (2010 bedauerlicherweise nach kurzer schwerer erkrankung von uns gegangen) mir diesen geschenkt hatte. im rattankorb war eine unmenge an teils 15 jahre alten kulis gewesen. zu einem großen teil schrieben die freilich nimmer und ich hatte einen guten teil davon fachgerecht entsorgen müssen. doch der parkerkuli schreibt noch heute wie eine eins. schlussendlich soll auch das schreibgerät im tagebuch- und schreibalphabet nicht fehlen. das bild ist von pdpics auf pixabay. es bleiben uns noch die buchstaben q r s t u v w xyz, letzeres ziehe ich generös zusammen. a.v.aufseß hats ähnlich gehandhabt.

255-O_rdnung

in einem notizbuch hat ordnung zu herrschen. da hilft die kalendereinteilung allemal. prinzipiell bevorzuge ich die horizontale und nicht die vertikale einteilung. habe aber durchaus was über für eine wochenübersicht. kurz zur bilder recherche via pixabay. dort suche ich immer auf englisch. also: order. order kann auch orden heißen. außerdem stehts für die wichtige rangfolge bei wölfen. daher stammt dieses bild per pixabay von rodobby.

254-N_otizbuchblog.de

Gefunden habe ich den christian von notizbuch.de wie sollts anders sein – einmal mehr mit hilfe der dankenswerten a.v.aufseß. mit ihm teile ich vieles. Wie ich bezeichnet christian sich als notizbuch-„fetis*hist“. Er liebts, seine büchlein zu numieren. Täte ich auch gern, nur sind selbige dazu zu inhomogen. Im großen und ganzen kann ich behaupten, zu kalendern übergegangen zu sein. Die zeitliche limitierung, das unglaublich spannende layout da drin erstaunt mich immer wieder.
Klassiker ist das moleskine buch. Das kann man nach ein paar monaten auch durchaus schon billiger bekommen. Korsch nähert sich im inneren wochenlayout nach und nach an moleskine an. Unbestrittener star sind die paperblanks. Sehr teure büchlein, von denen ich ungefähr 7 habe. Auch das büchlein aus dem jahr 13 und 15 verwende ich nach wie vor sehr gerne. Liebgewonnen hab ich auch büchlein von quovadis(forum) und letts. Derzeit in verwendung sind ein kork-legami, sowie ein grafisch hübsch gestaltetes blaues von buchholz. KALENDER hätte ich eigentlich gern bei K besprochen, war zu jenem zeitpunkt jedoch zu stark vergrippt. Also sei die kalendomanie (calendomania, siehe linker sidebar) hiermit unter den notizbüchern besprochen. ich weiß, liebe hochwohlgeneigte leserschaft. wir sind in einer phase, wo das neuerliche alphabet ein bissl nervenzerfetzend langweilig ist. aber wir sind überm berg, hinter der mitte. /pixabayUlleo

253-Melo(nen)dramatisch

(bei a.v.aufseß wird M wie morgens betrachtet) mir gehts in melonendramatisch darum, dass a.v.aufseß ja bei ‘geschönt’ davon schrieb, ein schönes erlebnis noch schöner darzustellen. doch hat das schreiben ja auch einen kathartischen aspekt, entsteht also vielmehr aus einem ungleichgewicht heraus – und hier passt das melonendramatische übertreiben auch ganz gut dazu. wenn einen eine kleinigkeit geärgert hat, kann man sie – zwar anonymisiert – aber doch irgendwie theatralisch überspitzt ins tagebuch stellen. und man ärgert sich dann ein bissl weniger drüber, speziell, wenn man durch den melonendramatischen aspekt auch eine gewisse (selbst)persiflage einzug halten lässt: damit also wieder eine elegante, textgewordene sublimierung allfälliger ungleichgewichte oder ungerechtigkeiten im alltag. hiesig und kürzlich etwa in Joy_Now dargestellt. bild heute von jackmac34Pixabay

252-L_yrik

ok, wurde nix mit der langen pause. es geht weiter im a.v.aufseß alphabet.

Dieses Nicht-Licht tut einfach gut.

auch v.aufseß befasst sich mit dem lyrischen. das lyrische gibts auch hier, und zwar im rahmen der wölfischen haikus bzw alliterationen. sie machen eins der drei alphabete hier aus – neben den sozialen grüppchen und neben hiesigem aufseß alphabet. die lyrik ist auflockernd in den aufreibenden prosa texten. sie legt auch wunderbar den schwerpunkt auf die graphische wirkung eines textes – bis hin zu jener prämisse, die besagt ‘alles, wo der zeilenrand nicht mit dem rechten rand zusammenstößt, ist lyrik. obiges lyrikzeilchen entstand naheliegenderweise im zuge einer migräne.

251-K_ürze

vom mailverkehr her kennen wir die notwendigkeit der kürze. a.v.aufseß bezeichnet das phänomen der tagebuch-eintragung hier wiederum als klärend. ich glaube, dass diese zwei begriffe sehr gut miteinander konform gehen können. hier wird zwar gern geschwafelt, aber durchaus mit einem gesunden anteil an selbstironie genau betreffend ebendieser schwafelei. es ist dann anstrengend zu lesen, das ist freilich klar – und wird unter anderem aus genau diesem grund mit den dankenswerten pixabayPics aufgespickt. an die kürze will ich mich auch in hiesigem beitrag halten und gleichzeitig hier (nach 1/2 jahr) die erste K_rankheitsbedingte K_unstpause ankündigen: in einer phase beruflicher turbulenzen habe ich gleichzeitig eine schwere und hartnäckige grippe-erkrankung zu absolvieren. somit müssen wir damit rechnen, dass bis inklusive sonntag nächster woche kein weiterer eintrag vorgenommen wird. die 7_weeks_Ö1 habe ich dann vor, am 13.3. nachzutragen. im falter wird weiter inseriert und ich will die hochwohlgeneigte leserschaft damit auf die 250 vorhergehenden beiträge zwischenzeitlich vertrösten.

250-Joy_Now

a.v.aufseß spricht hier vom jetzt, ich hätte das englische ‘joy‘ mit J assoziiert. nämlich erstens die haptische freude, ohne-gucken 10 fingersystem zu tippen. zweitens frei von der inspiration geleitet, wie ein sprudelnder quell ‘geleitet’ zu sein, und drittens die kleinen lachsalven, die dem inspirierten dann und wann entfleuchen, weil ihm grad wieder so was lustiges einfiel. doch begebe ich mich nun frei-nach-aufseß zum ‘jetzt’.
einer rezenten versammlung unserer ehrenamtsleute bei einem feierlichen gemeinsamen mittagsmahl. ich kam da wie immer zu früh hin. meinen weg kreuzte jeany. ausgerechnet die erzfeindin. tut mir leid. nicht alle kolleginnen dort kann man bedingungslos lieben. die jeany ist mich aus heiterem himmel heraus bei einer team-arbeit während der ausbildung coram publico angefahren. regelrecht aufzumachen versuchte sie mich, grundlos. aus lust an der provokation. ich argumentierte sie rhetorisch nieder und stieg aus ihrem ‘team’ aus. ich arbeitete allein. zugute kam mir, dass jeany nach der ausbildung nie wirklich in die praxis eingetreten ist. aber wenns ein gemeinsames mittagessen gibt, einen fototermin, oder eine eröffnung mit brötchen, dann ist die blutsaugerin jeany immer zur stelle. jetzt waren wir die ersten 2 beim event. jeany unterhielt sich mit den initiatoren, ich saß einstweilen allein an nem vierertisch. an diesen kam dann die telefonistin (links), die flüchtlingshelferin (vis a vis) und die elli (diagonal zu mir).
ich bestellte eine mittelbilligere speise in der restaurant landessprache. die andren bestellten den luxusfisch. ich bekam flott meine leichten krautrouladen, die kaum magenfüllend waren. die andren drei hatten platten von je 60 cm breite. um was im magen zu haben, tauchte ich massenweis brot in meine sauce der rouladen. das brot behielt die telefonistin zu ihrer linken, also ganz weit von mir weg. es wär platz tischmittig gewesen, aber sie kam nicht auf die idee es mittig abzustellen. sie fraß in eile ihre 60cm-platte und nahm jedes mal das für mich doch so wertvolle brot zu sich zurück. so musste ich um jede einzelne schnitte brot bitten. mit meinen armen krautrouladen. ich hatte ja nur bescheiden sein wollen. das hatte ich nun davon. die flüchtlingshelferin vis a vis von mir bekam in ihrem sperlingskörper die 60cm-platte garnicht hinein. stundenlang mühte sie sich ab damit. leicht begierig sah ich auf ihre prall gefüllte platte und musste weiter um jedes einzelne brot betteln. dazwischen hatte ich immer wieder angst, sie könnte den gesamten reingestopften luxusfisch inklusive beilagen fontäneartig ausspeien, mir ins gesicht, weil ihr spatzenmäglein für eine 60cm platte einfach nicht konzipiert ist.
irgendwann war auch diese tortur vorüber. ich sitz immer so, dass ich links und rechts viel platz hab, zum nebentisch. nun saß am nebentisch aber die ‘muli’. eine komplett überdrehte bruhaha-zeitgenossin. mit der sensibilität eines testosteronüberschwemmten pubertäts-elefantenbullen. kaum war ich am klo gewesen und hatte mich an meinen platz wieder zurückgesetzt, rückte diese elefantenbullin ‘muli’ derart dicht auf mich auf, dass wir haut-zu-haut kontakt sahen. provokant sah sie mich an, ihre augen aus 10 cm entfernung. ‘was soll das jetzt’ muss mein blick wohl gesagt haben. ich notierte gschwind einen gesprächsfetzen fachlicher natur, den ich bei einem der gespräche mit-aufgeschnappt hatte. ‘sie redet nix mit mir. sie schreibt nur in ihr buch’, ätzte sie höhnisch zu den anderen. nun, muli wollte sich nämlich mit meiner gegenüberfrau unterhalten. das konnte sie gern haben. diplomatisch entschuldigte ich mich, ich müsse noch einkäufe erledigen, verabschiedete mich höflich bei den initiatoren und suchte das weite. während die leckeren nachspeisen grade runtergetragen wurden. da ich jenes einzigartige talent habe, unentwegt in solch demütigenden loser-situationen zu verenden, kostete mich die gesamte affäre nur noch ein abgeklärtes lächeln. /586w_pixabay_PublicDomainPictures

249-I_nnenschauende_Irrlichter

autorin a.v.aufseß verwendet den buchstaben I für die intimitäten, die ein tagebuch gern beinhält. Sie betont, dass, wenn man seinen inneren zensor (‘engel’ lt. v.woolf) nicht einschaltet, das gute versperren unabdingbar sei. Ich meine, man macht sich dadurch erpressbar. Es ist also gut, mit innerem zensor zu schreiben. Er ist im frontalhirnlappen angesiedelt. Und da der radial außen ist, macht er rund die hälfte unseres gehirns aus. Zahlt sich also durchaus aus, selbigen in gang zu setzen.
Zu meiner betrachtung des buchstabens „I“ nun. Mir fällt an 3 zufälligen filmen in der dvd sammlung eine unbewusste tendenz auf. Ich kaufte ‘changeling’ wegen türkischer sprachspur, ’28tage’ wegen des feschen viggo mortensen, ‘kuckucksnest’ wegen des stoischen riesen-indaners dort drin (er ist zwischenzeitlich leider von uns gegangen). Der rote faden, der die drei filme verbindet, ist mehr oder weniger die teils amüsante ‘freiheit’ des verhaltensinnovativen. Wir finden diesen ja auch in der vorwöchig von seiler erwähnten art_brut. Es ist halt irgendwie erfrischend, sich in diesen rehab-zentren sonderbar agierende menschen anzusehen – wissend, man ist selber geschützt: außerhalb am bildschirm. Und nun lief mir gestern ein passendes buch dazu übern weg. Ich wollt ja erneut ‘keine bücher’ kaufen, und kam grummelnd mit 5 büchern aus dem kuppitsch-outlet/altesAKH. Claudia hochbrunn schreibt in ihrem ‘die welt ist ein irrenhaus und hier ist die zentrale’ im großen und ganzen einen hilfsleitfaden, wie man die verhaltensinnovativen besser versteht, nämlich auch gehirnchemisch – und warum ihnen die medikamente ‘guttun’. Sie bringt das mit einer art trockenen humors, der meinem hier ähnelt. Drum ist es (für mich) angenehm zu lesen. 2015 war’n gutes jahr nicht nur für flüchtlinge, auch für bücher. Wie a.v.aufseß’s diary-heft erschient hochbrunn 2015 mit ihrem rororo ISBN 978-3-499-62948-8. /275w_pixabayPIC_travelcoffeebook

248-Eight_Weeks_Ö1

  • MO 9h radiokolleg: working poor
  • DI 19h dimensionen: schulden
  • MI 19h dimensionen: hermeneutik
  • DO 21h gespräch: afghan. Frauen
  • FR 23h zeitton: libanon
  • SA 17h diagonal: beirut
  • SO 14h menschenbilder: sinologe w.kubin