76-Edgar_Wideg

heute schreibe ich über den edgar wideg. habe ihn durch meine ordnungslehrerin elisabeth kennengelernt. edgar steht für Etwas_Das_Gott_Allein_Regelt und entspricht daher einem taoistischen grundprinzip. nicht handeln, nicht eingreifen, der lauf der dinge wird es regeln. WIDEG: wofür-ist-das-eine-gelegenheit. wenn man sich über die blödheit eines mitmenschen ärgert, denke man sich wofür-ist-das-eine-gelegenheit? ich weiß es nicht, ich kann den satz nicht richtig in die realität umsetzen. aber als hilfreiches motto hilft es gewiss bei guten gelegenheiten. vielleicht fallen mir ja selbst noch einige spaßige akronyme ein, wo ich doch so gern mit der sprache spiele.
photo credit: Leif Hinrichsen Edgar isst via photopin (license)/93w441

75-Diarianer_(In)nen

orden der diarianerinnen wurde am 2.2.2002 um 02:02 uhr gegründet. ich glaube, 3 waren wir. ne retrieverbesitzerin aus steyr und mrs.erdbeermund. am ende aber verlief dieser so wichtige tag ganz komisch. ich hatte das bewusstseinsheftl bekommen. da war ein china restaurant drin, in 1140 ganz weit draußen mit der bim. dort war ich auf einem unvergesslichen abend. dann fuhr ich heim und traute meinen augen nicht. die freundinnen hatten sich während meines china-essens komplett gegen mich gekehrt. warum hatten sie das gemacht. nun, ich hatte einen online freund, der hatte ein gästebuch. und ich glaube, in meinem gästebuch hatten die freundinnen einstweilen von ‘prinzen am weißen pferd’ geträumt. ich ging zu isi, mir das herz ausschütten – nur leider öffentlich. jemand aus dem dorf hatte den eintrag entdeckt und ihn sofort gegen mich ausgespielt. und im netz geht das innerhalb von minuten. ich war also essen und wusste garnicht, was derweilen geschah. es erinnert mich an das verpasste treffen mit exhost antwalter. er wollte mir ein handy schenken. darkobserver und antwalter hatten gegen mich zu feixen begonnen. und da war ich sehr angefressen. es war halt jene zeit gewesen, wo ich im net ein bissl was wie eine öffentlichkeit hatte. und deswegen beschimpfte mich darkobserver als ‘goldeneskalb’ und mein so-called kumpel antwalter feixte da gleich mit. der bruch, den das zwischen antwalter und mir erzeugte, war nie wieder zu kitten. und auch die einzige möglichkeit, sich je live zu begegnen, damit dahin. er hostete – quasi aus mitleid noch knappe 10 jahre meine site, bis sie zwischen 2012 und 2016 KOMPLETT einschlief. glücklicherweise hab ich sie dank nic.at und easyname – und wordpress – gerettet. das sind aber einfach die wunden, die ein leben lang bleiben.
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74-Gut_Mensch

lang erwartet wurde das traktat zum gut_menschen. zu denen ich – u.a. im zuge der integrationsbestrebungen – durchaus zähle. dennoch reagiere ich nicht allergisch auf den begriff. ich verwende ihn recht gerne. spöttisch, in bezug auf andere. nun, was ist das kennmerkmal eines solchen. er ist naiv. entspricht dem kind in lenormand, dem narr-arkanum im rwTarot. er hat von ökonomie einfach gar keine ahnung und ist weiters meist anhänger des grundeinkommens. andererseits ist er oft ein bobo. geschlechtlich verteilt sich die menge der gutmenschen auf beide. zwar sind ehrenamtlich vor allem frauen tätig. sie haben die zeit und das herz. was aber nicht zu verachten ist, ist der kämpfende aspekt des gutmenschen, welcher naheliegenderweise maskulin ist. das heisst, sie predigen die toleranz. sie leben sie aber nicht selber. sie predigen die toleranz gegenüber intoleranten gläubigen einer gewissen religionsrichtung. sie verwehren sich aber gegen die intoleranz ihrer eigenen landsleute. es ist hinzuzufügen, dass auch den heute intoleranten schon sehr viel toleranz abverlangt wurde. und es ist bei den vermeintlich intoleranten nun einfach eine art zenit überschritten. beispiel: eine gruppe halbstarker und pathologisch testosteronüberschwemmter jung-afghanen belästigt durch ihre lautstärke untereinander einen sbahn-waggon. ausserdem setzen sie sich ostentativ so hin, dass sie zwangsläufig ihre füße auf der gegenüberliegenden polsterbank abstellen. sie wissen, dass sie damit provozieren und sie genießen es. da sehe ich einen alten zeitungsleser dies aus den augenwinkeln beobachten und ich kann seine gedanken förmlich greifen. nun, und da dieser als vernünftiger bürger seine meinung darüber nicht äußern darf – er stünde ja als bösmensch da – rächt er sich in der wahlkabine. fast jeder blauwähler hält ein und dasselbe argument für seine partei hoch, die selbiges aber nur als vehikel benutzt, um an die macht zu kommen. deswegen bin ich gern GUTmensch. man darf mich gern hänseln. da hab ich schon schlimmeres erleben müssen als solche hänselei. jedoch habe ich durchaus volles verständnis für vermeintliche ‘in’toleranz meiner älteren landsleute./315w436, pixabay.

73-Weg_Scheider

Meine ehrenamtlichen Tätigkeiten sind insgesamt alles herkömmlich-gutmenschliche Tätigkeiten. Ehrenamtlichkeit ist wie eine Sucht. Außerdem ist sie ein beeindruckend starker Socializing Faktor. Ist man arbeitssuchend, hilft sie in CV, wie im Interview. Dennoch habe ich einen Liebling in einem Privatfernsehen, welcher via Internet und Flashplayer auch ohne Empfangsgerät nachgesehen werden kann. Hierbei handelt es sich um den Wegscheider. Er ist auf eine Art humoristisch, frech und offen, wie es sonst kaum jemand in der gesamten innerösterreichischen Berichterstattung sein darf. Ich mag seinen Humor, der sich abgrenzt vom krampfhaft gutmenschlich-naiven Humor, den arrivierte Staatskünstler an den Tag legen. Ich will keinen Wegscheider versäumen. Zu denken gibt mir, dass das wöchentliche Standard-TV-Programm diesen Wegscheider nicht anführt. Gut, er dauert nur 5 Minuten. Aber er ist sehr vielsagend. Er spricht in den 5 Minuten charmant aus, was sich die Mehrheit der Österreicher zwar denkt, was aber nirgends in den Medien sonst reflektiert wird.
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72-Meteor_Papst

2006 begann meine zeit der tarotdecks, ein jahr zuvor aber die zeit der heilsteine und halbedelsteine. wieder durch was günstiges – nämlich einen lachhaften adventkalender, in dem ziemlich elende halbedelsteine – oder was sich so nannte – lustlos rumlungerten. aber ich hatte wieder einmal den zündenden funken bekommen. sofort wurde das jahr 2004 rückwirkend zum aventurinjahr umbenannt. 2008 dürfte das malachitjahr geworden sein, und 2006 das bernsteinjahr. jedes jahr bekam seinen stein. erst gegen ende 2005 war es wohl so, dass ich von einer auf die andere minute wusste – ich brauche jetzt eine nordamerikanische pyritsonne. das war schließlich das pyritjahr gewesen. wie schon meine lieblingsbuchhandlung 777 domgasse, fand ich auch den meteoritenpapst – einen späteren bzö wahlkämpfer – im internet: papst Ha*. er hatte in wien 2 wohnsitze, 18/19, sowie 14 bezirk. und in den 14 bezirk fuhr ich hin. ein riesiger schneeflockenobsidian begrüßte mich im garten vor dem großen haus des meteorpapstes. er erinnerte mich frappierend an jason king und seine schwester war auch im haus. sie arbeitete dort für ihn. ich wäre zu jenem zeitpunkt eigentlich auch grad arbeitssuchend gewesen, aber egal. neben dem obsidian war in seinem haus ein amethyst von gut 80 cm durchmesser. die steine waren etwas verstaubt. aber es waren derer zuviele. mein liebreizender vorschlag, das alles einfach einmal abzuduschen, fand keinen allzugroßen anklang. es ging an fluoritpyramide und die zwei pyritsonnen. ich durfte sie von ihm erhalten, einfach so.
einmal noch begegnete mir der meteorpapst auf der halbedelsteinmesse, wo ich ihm meinen größten malachiten abkaufte, um wohlfeile 16 euro. später sah ich ihn noch während des parteiwahlkampfs im fernsehen. fröhlich sich wiegend in die hände klatschend. ich denke, es muss wohl gegen 2008 gewesen sein. leider bin ich mit dem meteorpapst nicht mehr in kontakt. zwischenzeitlich unterliefs mir, dass ich eine seiner sonnen falsch gelagert hatte, nämlich hygroskopisch. sie fiel mir auseinander. bevor sie dies endgültig tat, machte ich das abschiedsbild, welches nun hintergrund meiner rechten schreibspalte hier am weblog ist./310w411

71-Bernds_Handschuh

in meinem NÖ-job bis 2000 fuhr ich ausnahmsweise mal heim in die stadt, und zwar direkt zum damaligen noch-südbahnhof durch. ich ging von der rampe runter und sah links in der halle ein auditorium und einen lautstarken mann davor am podium. trotz ganztagsarbeit reichte die energie damals, um mir dieses spektakel aus der nähe anzusehen. die plätze waren alle gut besetzt, also nahm ich in einer der vorderen stehreihen platz. die veranstaltung stellte sich als versteigerung nichtabgeholter fundgegenstände heraus. in der folge wurde ich eine stammbesucherin dieses events. auch mir geschah es, dass ich vollbepackt mit überraschungstaschen die bim bestieg und damit nachhause fuhr, aussehend ein bissl wie ein sandler. die sachen, die drin waren, hatten alle ungefähr denselben eigentümlichen geruch. vieles davon musste man selbstverständlich wegschmeißen. verderbliche waren oder wirklich ganz beschmutztes zeug hatten die organisatoren schon zuvor rausgeräumt. mit der zeit lernte ich auch – zumindest vom sehen – die anderen mitsteigerer kennen. direkt zu sagen hatte man sich nicht so viel, denn man war sich ja gegenseitig konkurrenz im mitsteigern. es gab bekannte klasse-steigerer, die hatten schon sowas wie einen promibonus und besetzten die stühle in der ersten reihe mit sitzpölsterchen, welche sie gewiss auch in jener versteigerung erworben hatten. leid taten mir die südeuropäer mit spieltrieb, die sich wegen sinnloser handys oder hübscher koffer in einen wahnsinn reinsteigerten und am ende nur schrott erwarben. diese materiell sichtlich wirklich armen leute, verstanden die zahlen nicht gut und es war ihnen ums ego gegangen. was am ende teuer kam. was mir heute noch bleibt aus jener zeit, ist ein reinderl und ein kochhandschuh vom bernd, den ich täglich in der hand habe. heute wäre es undenkbar, so eine versteigerung durchzuführen, weil jeder herrenlose koffer zur räumung des bahnhofs und gegebenenfalls zur temporären einstellung des schienenverkehrs führt – heute, in unseren zeiten der terrorhysterie./301w

70-Intention_vs_Gestion

den begriff intention hab ich aus cms'intentionalismus anno 2001. die verwendung des begriffs gestion stammt von h.phettberg. dieser ist mir erstmals 1995 rundfunktechnisch begegnet, als ich bei einem freund die netteLeit-show sah. wenig später erst erzählte mir eine verwandte, sie sei via annonce jahre zuvor mal mit dem herrn in briefkontakt gestanden. es kam außerdem viele jahre nach der netteLeit-show zu einer begegnung auf der unteren mahü, nah zweierlinie, mcDonalds. hier steckte ich hermes einen 5€ schein zu. der nächste burger sei gesichert, meinte er hierzu. nach der show machte er einen kinofilm, welcher am spittelberg gezeigt wurde. in der bücherbox des theaters-im-bunker lag kürzlich ein buch, cartoon - im titel irgendwas mit jeans. in diesem buch hatte phettberg beschrieben, wie er sich nach schlaganfällen und mit rollator tagtäglich zum spittelberg schleppte, um den zusehern seines films rede und antwort zu stehen. aber sie wollten meist eh nix von ihm wissen. oft sah er sich den film nur mit ganz, ganz wenigen zusehern an. er hielt sich so an seinem letzten funken an bekanntheit fest. am ende des buches geschah hermes eine riesengroße - peinlichkeit. auch die beschrieb er mutig und ganz genau - cartoonmäßig festgehalten. phettberg hatte auch eine website, in der sind seine gestionen drin. sir eze schreibt diese gestionen auf. phettberg kann sich nach seinen schlaganfällen nur mehr mühsam artikulieren. noch lebendig ist phettberg in seiner wöchentlichen falter-columne, dem predigtdienst. seit ich ahne, dass wir den herrn nimmer lange haben werden, lese ich den predigtdienst ganz genau. jetzt laufen meine intentionen neben seinen gestionen einher. ohne mich überschätzen zu wollen, sind sich stil und denkweise darin irgendwie ähnlich. der hermes hat noch ganz ganz früh die berufsunfähigkeit gewonnen. selbige entspricht einem lottogewinn. er hat sie sogar noch vor beginn der netteLeit-show gehabt. die kriegt man heute garnimmer in jenem zarten alter. heut ist es egal, wie elendig die menschen sind: sie werden arbeiten geschickt, egal ob sie sich noch auf den beinen halten können oder nicht. phettberg ist eben noch rechtzeitig auf die welt gekommen./332w405

69-Liebe_zu_Tarot

vor zehn jahren fand ich bei libro hietzing ein tarotset mit karten und buch um nur 5 euro. wie das leben so spielt, war ich von riderWaite derart begeistert, dass ich noch viel geld in viele kartendecks und an die 30 bücher steckte. innerhalb kurzer zeit war ich geübte tarot kartenlegern, wenngleich man für sich selber nicht legen soll. und für andere traue ich mich nicht. da tu ich es nur heimlich. derzeit lege ich nur 2-3 x im jahr ein keltisches kreuz mit rider waite. vor wenigen tagen bekam ich im cafe zufällig die krone zu lesen. sie kündigte den buchflohmarkt bei kuppitsch an. ich freilich mit wehenden fahnen dorthin, kramend. 3 bücherln zum preis von 2. wobei der stückpreis 3 euro betrug.ich wollte aus platzgründen eh nur drei. und das lenormand-buch musste sich gegen ein paar mitbewerber durchsetzen. schließlich fiel aber meine wahl genau auf dieses. es blieb nicht lang aus, dass ich in den 777 bookstore domgasse pilgerte und mir um 7 € ein standarddeck (blaue eule) holte. ich stelle fest, dass lenormand um einiges weniger komplex als riderWaite ist. auf youtube fand ich eine gute kurze entscheidungslegung. das lenormand buch, das ich um 2 euro habe, wird mir aber die große tafel von lenormand erklären. wobei ich im 777store auch gleich das vorläuferwerk um 21 euro bestellte. also man kauft anfangs billig und investiert dann erst später rein. es werden bei mir dann immerhin 30 euro für lenormand gewesen sein. wenig im vergleich zu den riderwaite ausgaben. detail am rande. es gibt eine leuenberger trilogie zur kabbala in verbindung mit rider waite. den teil 2 und 3 davon kaufte ich im lok.at richtergasse. nach dem bedauernswerten ableben von zib anchorman hochner. und mir wurde gesagt, diese leuenberger werke sind SEINE bücher gewesen. auch das bewegt mich sehr. alles im dunstkreis von tarot ist einfach magisch./295w403pixabayErdenebayar

68-Von_da_Betteläh

traktat über die guten und die unschönen seiten des unwesens der bettelei in wien. ungustiös und abstoßend, wenn der herr mit dem verkehrten knie auf der favoritner quer des weges kräult. aufdringlich und verärgernd, wenn die mehr-breit-als-hoch tonne sich vorm billa in den sonnenstuhl setzt und zwischen ihr und den geparkten autos nur noch 50 cm zum durchgehen bleiben. kommt man raus aus dem billa, steht sie aufgepflanzt vor einem und erwartet das retour-kleingeld. das sie SO selbstverständlich nicht kriegt. außer höchstens von volltrotteln. zwischending sind die metromusiker. verachtenswert die heulende romi, die mit ihren sich ziehenden teigsongs jedem einzelnen schmerzen beschert, als hätte er grad wurzelbehandlung gehabt. charmanter immerhin, wen talentierte rumänen sous-le-ciel-de-paris tirilieren. ohne gesang, mit ziehharmonika und dem einzigen song, der mir eine münze entlockt. ungustiös der mundraub im Schottentor, wo sich ein kerl vor dir hinpflanzt, während du deinen rice-to-go fressen willst. seinen mund öffnet und - als würde er französisch machen - seinen finger da rein und rausfährt, auf mitleid und hunger plädierend. hier haben wir 2 möglichkeiten. dem aufkommenden brechreiz ob seines kaputt-ruinösen zahnwerks abzuhelfen, indem der reis entweder in den nächsten mistkübel - oder gleich viel besser, dem zahnlosen mundwerk quer ins gesicht transportiert wird. achtung wenn der reis noch sehr heiß ist: da könnte man drankommen wegen einer körperverletzung. schade. aber mit diesem fressi war das dann nix. zu guter letzt haben wir den afrikaner, der auf einem vorbereiteten zetteln von seinen drei kindern berichtet und die billigstmöglichen clever-taschentücher zu zehnt in der sbahn verhökert. neben den sousCiel leuten ist er einer der zwei, die von mir knete kriegen. weil mit meinen NNH entzündungen und dem chronisch-allergischen schnupfen brauch ich immer taschentücher. das ist ein ehrliches arbeitswerk, was der tut. und drum kriegt er auch was. er ist weder aufdringlich, noch ungustiös./295w