86-Donaukanal_Verflext

ein wienerzeitungsbericht machte mich auf was aufmerksam, das mir schon seit jahren – jahrzehnten – unangenehm auffällt. der donaukanal wird für die bobos und hipsters mehr und mehr verhüttelt. aus jedem quadratmeter wird geld geschöpft. ich erinnere mich, dass ich vor knapp 30 jahren mit dem rad das ufer des kanals entlangfuhr, walkman hörte und unhörbar dazu sang. es war so viel platz nach links und rechts. man konnte auch urweit fahren und sich frei fühlen. nun ist es so, dass das ‘flex’ sich etwa für public viewing einen weiteren öffentlichen platz rausgeboxt hat – vermeintlich vorübergehend – und ihn sich dann frech einverleibt hat. was als punkige rebellion begann, ist nun teil des bezirks-verwaltungs-establishments. vielleicht waren sogar ein paar gönner der grauslich verbarrikadierten lokalität einst stammgäste und begünstigen es deswegen. rundherum ein kindisch angemalter bauzaun. kein blick rein, keiner raus. security umstellt das lokal. rein kommt man nicht mal mit trinkflaschen. ich habe immer eine wasserflasche eingesteckt. die geb ich garantiert nicht her. aber ich will ja ohnehin nicht rein, in den schuppen. ein wenig freundlicher scheint mir da zumindest der tel aviv beach. aber der ist auch sehr bobo. ich bin generell so gut wie garnimmer an diesem engen bobo-ufer anzutreffen. es gehört jetzt einer anderen generation. den mitläufern auf engen gefilden./206w535,pic by pixabay/luboshouska.