querverweis (suche) „127-“ einmal mehr erkenn ich erstaunliche parallelen in der lebensführung und kulturverfolgung mit hermes p. aus mariahilf. Da wäre mal das regelmäßige Ö1 hören (noch bis 30apr), dann hat auch ihn der henning-schock-tatort nachhaltig beeindruckt (wenngleich aus anderen gründen). letztlich hat hermes mich immerhin zu „Ianina Ilitcheva: 183 Tage. Kremayr & Scheriau, 256 Seiten“ geführt! Die junge, schreibtalentierte dame hatte die schmetterlingskrankheit. Ungefähr gegen 2014/15 dürfte es gewesen sein, dass sie sich ein halbes jahr fast vollständig von freunden und internet abseilte und aus den in der isolation gesammelten erfahrungen ein buch machte, ein wunderschönes. Erst durch hermes erfuhr ich mitte jänner von der dame, die schon mitte/ende dez. vorigen jahres ihr erdenleben hinter sich gelassen hatte. Von der zusätzlichen – schweren – erkrankung hat sie ausgerechnet während ihrer selbstgewählten isolation erfahren.
Und nun begab es sich, dass ich gerade erst letzte woche die abschlussrunde ihrer ehemaligen ausbildung besuchen konnte. Es lagen dort bücher am tisch, bücher der absolventen. Und mit großem erstaunen und großer freude stellte ich fest: ianinas buch war dabei! Es ist nicht einfach irgendso ein paperback und auch kein ‘heftchen’. Es ist ein überaus teure und exklusive produktion, gleichzeitig vergleichsweis preiswert mit 30 teuronerln. Der einband ist unglaublich schön. Ianina zeichnete und malte aquarellig in den farben schwarz und blau: melancholische farben. Außerdem waren dazwischen immer wieder fotos von ihr bei ein und dem selben baum ihrer wohnsiedlung in einem wiener außenbezirk (also weitab vom geschehen). Dieses ‘foto’-transparentpapier erinnert an ihre verletzliche haut. Was mich an dem buch erstaunt hat, war, dass sie wirklich toll zeichnen konnte. Etwa vögel im flug. Eins der perspektivisch kompliziertesten motive. Über ihr literarisches talent kann man urteilen wie man will. Es sind einige ‘glimpses’ dabei. Meines erachtens eher schnippische hipster-glimpses. Prägnant und witzig, von kurzer verweildauer. Als wölfin leb ich sehr oft wie ianina in ihren 183 tagen – speziell seit der fernseher weg ist. Vom fußbuch bin ich schon komplett weggekommen, twitter verwende ich auch nur sehr sporadisch. Achja, ianinas twitter. Twitter ist insofern was magisches, weil es die accounts der von uns gegangenen online lässt. Dafür spreche ich mich schon lange aus. Das sind wortgewordene grabsteine und der verfasser hat das recht, auch posthum diesen klitzekleinen webspace zu belegen. Hunderte, die ihrer gedenken, werden immer wieder über diese seiten drübergehen:
@blutundkaffee, in memoriam ianina ilitcheva.
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