einmal mehr verweise ich auf albert espinosa, der mir ja im denken recht ähnlich ist. Am ende seines buches schreibt er über die gelben freundschaften (amarillo). Ich interpretiers für mich vielleicht nicht ganz so, wie ers gemeint hat – bei ihm wars so, dass das vorübergehende bekanntschaften im rahmen seiner klinikaufenthalte waren. Mit jemand unbekannten teilt man einen raum, tauscht sich inhaltlich intensiv miteinander aus – geht dann auseinander, und wird sich nie wieder sehen. Ich bin sehr froh, dass ich in den letzten 14 jahren grad mal 2 + 3 + 1 spitalsnächte hatte – für harmlose routine eingriffe. Und selbst da wars so, dass mir frauen von damals noch heute im gedächtnis sind. Ich vielleicht gern mit denen in kontakt geblieben wäre, das aber nicht thema war.
Was heute thema ist, sind wieder einmal die whatsapp kontakte. Jene plattform, auf der ich diese kontakte rekrutiere (welche sich ja letztlich als reale begnungen gestalten sollten, dies aber gottlob seltenst tun), bietet die möglichkeit via mail dann bald mal auf whatsapp umzusteigen. Ein kardinalfehler geschieht dabei in der balzphase. Man hat sich grad mal die ersten zeilen geschickt und unterbricht plötzlich für stunden, wegen akku oder weil man unterwegs ist. Das kann den gesamten kontakt in die binsen hauen. In weniger als der hälfte der fälle klappts, dass man den kontakt weiterführt. Und irgendwann gerät dieses zarte, entstehende band in ein stadium, wo die 2 miteinander kommunizierenden dann feststellen „ausbaufähig oder leere kilometer“. Nun meist bin ich es, die den kontakt dann technisch blockiert (auf whatsapp möglich), als zeichen, dass hier auch bloße mailerei genügt. Dass einen das whatsapp nimmer weiterbringt, infolge mangelnder ausbaufähigkeit einer etwa entstehenden freundschaft. Es verschwinden diese korrespondenten dann wieder aus meinem leben. Man hat sich ein weilchen ausgetauscht, geht wieder auseinander und hat sich aber was mit auf den weg gegeben. Ebenso wie die gelben in alberts spital. Sie sind dann wieder weg. Das tut ein bisschen weh. Es sind kleine abschiede. Es sind vielleicht verpasste chancen. Aber sie werden aufgegeben, um anderen, neuen chancen platz zu machen. Wenn jemandem wirklich was an der weiterführung des kontakts liegt, kann er ja die mailschiene weiterfahren. Und wenn er sich da bewährt, kann er auch wieder entblockt werden. Wiewohl dieses rehabilitationsphänomen meines wissens bis dato noch nicht aufgetaucht ist. Aber wenn so whatsapper das lesen, so ungeschickte, vielleicht reißen sie sich ja zusammen und rehabilitieren einen blockierten whatsapp kontakt. Bin gespannt wenn ich selber mal blockiert werde. Ich weiß dann zumindest, wie elegant und doch unaufdringlich vorzugehen ist. Pic von rodeen_m pixabay;415w
Kategorie: Grueppchen
A-Z entwicklung der freundschaftsgruppen, später ehrenamts- und andere soziale treffen, ein blogging alphabet.
387-Aehren_Amts_Finale_I
Dies ist das ehrenamts resume. Ich war drei jahre drin. Von sep 15 bis aug 18. (geburtstag F 55): Nun drei jahre ehrenamt.
Berufliche verantwortung nimmt überhand, und private beziehungen müssen gestärkt werden – damit ende des ehrenamts. Zeit, resume zu ziehen, revue zu kapitulieren, wie alles geschah. Im sprachkurs traf ich brigitte. Mit ihr ging ich ende august zum sprachenlehramt, begann im september 15 zu lehren, beendete dies mit wiederaufnahme des brotberufs(=februar) per april 16. Einstweilen aber war ich in der beratungs-ausbildung. 3 weekend seminare mit à 1,5 tagen hätten es werden sollen. An einem weekend war ich krank. Bei den andren 3 einheiten war einmal die trainerin krank. Fazit: mit einer ersatzarbeit erwarb ich das ausbildungszeugnis und hatte nur dreimal antreten müssen. Guter, arbeitsgünstiger deal. In der letzten – einer ganztageseinheit – hatte die frau R enorm lust, mich total coram publico aufzumachen, indem wir in einer gruppenarbeit gemeinsam sein mussten und wir jeder auf unserem standpunkt beharrten. Vor aller leute augen und vor allem ohren wurde sie laut gegen mich. Wir gingen uns künftig aus dem weg, ich vermied, sie zu grüßen wo ich konnte. Warum sollte ich mir von so einer spinnerin das ehrenamt vergällen lassen.
Learning by doing. Schon im mai begann ich als eine der ersten, auf wöchentlicher basis zu beraten. Damals in ‚1110‘. Bald gesellte sich martina zu mir. Den spanier hatten wir dort beraten und einen lieben afghanen auch kennengelernt, der begeistert war.
Mit martina und einer dritten war ich einmal gemeinsam sogar in 1220 gewesen. Einem standort, der später aufgegeben wurde. Gerne denke ich an den standort zurück. Man hatte dort günstige lehnstühle, ich fand den bei obi und kaufte ihn für mich nach um 40€. Bleibende erinnerung an standort 1220.
Standort 1200. Ab und an war ich alleine dort, einmal sogar beriet ich spontan, wo ich garnicht eingetragen wäre, dame mit hund. Ein bis zweimal war ich mit der hübschen sarah dort. Sie winkte mir aus der straßenbahn zum abschied freundlich zu. Sie hatte bald einen besseren job gefunden und war daher abkömmlich.
An all die reflexionseinheiten denke ich zurück. An viki die mir ihrem standort überlassen hat. An viki2, die mich für die zeitung fotografierte. Ja, ich war mal in der wien-zeitung, der online version: ein einziges mal.
Bei standort 1060 war ich zur eröffnung, er sollte ein stamm-standort von mir werden. Ich durfte dort den älteren herrn adi kennenlernen, der leider anfang 2018 verstarb. Die räume waren klasse. Unsere infosäcke wurden immer schwerer. Ich erinnere mich an führungen, bei mally und den gendarmen, an das einzige weihnachtsfest – in einer großen location und die dessertcreme die ich nicht vertrug. Immer mehr leute bekamen diese unsere ausbildung. Die fluktuation war immens. Nicht auch nur die hälfte der leute blieben bei dem job. Die meisten holten sich nur das wissen.
Ich erinnere mich ans große essen im kent. Wo ich extrem bescheiden bestellte, während andere ihre lachsplatte kaum in ihren kleinen spatzenmagen hineinbekommen konnten und ich währenddessen hungerte. An den moment, wo die ulli mir in dem lokal dermaßen präpotent förmlich körperlich aufgeritten ist, mich provokant fixierte und ich aufstehen musste, mich höflich verabschieden und ging.
Der standort 1230 war etwas ganz besonderes, allem voran im letzten sommer. Dieser standort war von anfang an dabei gewesen. Es war unser schönstes zimmer und nur wir durften es benutzen. Wir hatten einen riesigen tisch für unsere unterlagen. Und es war der vierte kennengelernte ehrenamtsmensch, der mich dorthin geleitete und mit mir einige schöne vormittage verbrachte, mir sogar einen gotne (meinen ebenfalls vierten (fachbegriff)) vorstellte. Wir hatten nie kunden dort, sondern einfach nur spaß. Mit den älteren herrschaften, die dort umherschwirrten: männlein wie weiblein. Ich hatte es durchgesetzt, als drittes rad am wagen andächtig von diesem ort abschied nehmen zu dürfen. Denn er wurde wie schon zwei andre zuvor – aufgegeben.
An die tolle führung im flüchtlingsheim erinner i mi. In meiner nähe. Eine unserer ersten. Unter curatel des feschen tänzers herrn E. auch er hier an einer stelle im blog verewigt, jedoch diskretionshalber ohne querverweis./652w
386-Aehren_Amts_Finale_II
Aehren_Amts_Finale_II
Ich erinner mich an den anfang vom ende. Man musste nachweisen wie gefragt wir sind und was wir alles tun. Damit krempelte ein herr unseren protokollbogen um und stieß auf widerstand. Der herr verzog sich wieder. Kaum je zog ich technische hilfsmittel zurate. Sondern prints und bücher. Das ist mit lieber als vorm kunden gegen den leeren akku zu kämpfen.
Aber es sollte schlimmer kommen. Es gab die rand-aktivität ehrenamt-plus. Zu dieser schanzte ich mich zuwe, bin ich doch gern pionierin. Ja und gestern der große meltdown. Eh nur knapp zehn menschlein saßen nach einführung-interview-ausbildung1&2 im fünften und vorletzten teil der plus-ehrenwurscht. Man händigte uns geräte aus. Ich fühlte mich zurückerinnert an vor 4 jahren, als ich in einem damaligen kurzzeitjob kein telefon hatte, sondern mein erstes echtes smartphone bekam. Da nimm und friss oder stirb hieß es. Mit mühe hatte ich erklärt bekommen, dass ich zum abheben nicht drücken sondern wischen muss. Meine technologischen kenntnisse reichten dazu gerade noch aus. Am ende war ich mit dem samsunggalaxy dermaßen vertraut, dass ich mir das exemplar nach beendigung der frist-arbeit nachkaufte. Nun drückte manmir ein microsoft(lumia?) in die hand. Mitten in der ausbildung entschloss sich das handy selbsttätig zu einem zeitraubend bremsenden akt, während dem man mit ihm nicht arbeiten kann. Indes bauten alle auf ihrem handy ihr dokument weiter. Ich schmiss die nerven weg. Also ich machte kein theater aber ich sagte, es tut mir leid ich bin überfordert ich werde die plus-übereinkunft nicht unterzeichnen. Ließ die generösen geschenke stehen und liegen, packte mein zeug, ging. Nun werde ich bis übern sommer noch 3 beratungen tätigen und dann nur noch sporadisch bis überhaupt nimmer im ehrenamt auftreten. Es gehen drei jahre zu ende und ich werde an meinen eigenen beziehungen arbeiten. Nur ganz wenige, vielleicht drei bekanntschaften werden mir daraus geblieben sein. Die muss ich pflegen und weitere gewinnen. Jedoch wohl nicht (mehr) durch ehrenamtstätigkeit.
Ich wollte interessante kundschaften mit ihren bewegenden geschichten kennenlernen, diese dokumentieren – und das habe ich. Unser forum wollte ich nützen. Und das hatte ich getan. Ich fand es interessant, die andren aehrenamtsmenschlein kennenzulernen. Ich ahne aber durchaus: es menschelte dort wie draußen auch. Ich bin überzeugt davon, nicht nur einmal zerriss man sich geifernd das maul über mich, kaum dass ich aus dem raum war. Die mich anfangs attackierende R hatte überdies hinaus dort eine fixe vollzeitstelle erhalten, und konnte fortan die fäden ziehen, mich von oben herab leicht gängeln. Jener untersetzte herr, der mich nach 1230 geleitete, war getrennt – und hätte in mir allzugern die gertenschlanke gespielin gefunden. Na bin ich jetzt wo angrennt oder wo samma, osama. Als er die abfuhr kniss, wurde es eiskalt. Und dieser untersetzte kollege war so ein gsellschaftlicher gschaftlhuaba unter all denen, naja – nicht zuviel dirty laundry machen auf meiner schönen domain hier. Aber es ist schon auch eine art abrechnung. Es ist halt das abschied nehmen, das resume ziehen, aus allem was ich in den drei jahren gewonnen habe. Wie dann später in meiner gelb-story zu tage treten wird: man gibt etwas auf, man gibt es weg – und man stellt mit großem erstaunen fest, was jetzt alles nachkommt, zuhauf – wie zauberbesen. Man darf das vakuum nicht scheuen, damit man sich danach an der fülle erfreut. Momentan einmal fall ich ins nichts (weil auch die whatsapperei von irgendwo her eine unbarmherzige schlaftablette erhalten hat).
qvw zu etwas, was ich weissagend vor 14 monaten schon verfasst habe. fast doppelt so lang hats dann doch noch gedauert. und auch diese story führt zu einem weiteren querverweis nach hinten: End_Ährenamt
382-Beziehung_s_Typen
im zuge neuer whatsapp kontakte komme ich ab und an auch ins reden mit halbwegs belesenen leuten. Einer dieser liest grade ein buch, mittels dessen er festgestellt hat, er sei ein vermeidender beziehungstyp und seine expartnerin war auch eine solche. Neben den vermeidenden beziehungstypen(30% incl incel und singles), gibt es auch noch die ängstlichen (20%), sowie die ‚sicheren‘(50%).
Vermeidende sind welche, wo das nachlauf-weglaufspiel immer negativ ausgeht. Sie verlieben sich in unerreichbares (als nachläufer) und finden interessant, was wegläuft. Auch auslandsbeziehungen halten ihren partner in wahrheit gern auf distanz und haben ihr eigenes privatleben. Sie wohnen nie zusammen, gegensätzlich zu den ängstlichen und sicheren.
Die ängstlichen klammern, sind beziehungssüchtig, haben das stalker-gen. Auch aber sind die ängstlichen eher welche, die fremdgehen, sich aber vom fixpartner nicht trennen wollen. Um bei ihm/ihr die (trügerische) sicherheit zu wahren. Früher, als scheidungen weniger en vogue waren, waren alles ängstlichkeitsbeziehungen, zwangsbeziehungen vor allem seitens der frauen. Also geheiratet hatten sie in trügerischer liebe, die situation hatte sich gewandelt, doch ausbrechen gabs keins.
Die sicheren beziehungen gibt es freilich auch noch. Deren prozentueller anteil ist ja so hoch, weil sie für jeweils zwei menschen stehen. Das sind seit jahrzehnten verheiratete, bei denen es sicher scheint, dass sie bis zum tod des partners gemeinsam möglichst alt werden./210w
354-Betriebs_Rad
es ist ungefähr 10-12 jahre her, dass ich die angst vor befristeten verträgen verlor, arbeitstechnisch betrachtet. Ich habe also in dieser phase der vertretungen, befristungen und damit zwangsläufig einhergehenden firmenwechsel einerseits das leben in der prekarität kennengelernt, andrerseits versucht, jeweils zu einem günstigen moment mit den dortigen betriebs-brätern in kontakt zu treten. Mir sind dabei einige elemente aufgefallen, die ich nun komplett anonymisiert griffig, wie es ja auch sonst meine art ist, subsumieren will.
Das betriebs-rad ist grundsätzlich eine institution, vor der man angst hat: man hat angst, dort anzustreifen oder sie zu kontaktieren, wie man ja auch vor der cheferei nicht kundtun will, dass man als alter hase (alte wölfin in dem fall) so ganz nebenbei auch ein klitzekleines, bescheidenes gewerkschaftsmitglied zu sein vermag. Das alles wird als eine (be)drohung empfunden, dem arbeitgeber gegenüber. Also mund halten, nicht anstreifen – ein anstreifen keinesfalls kundtun. in diesen vielen, vielen jahren seither ist es mir selber fallweise passiert, dass ich etwa in phasen der radlosigkeit erst dann das betriebsrad aufsuchte, wenn es schon sehr spät war – zu spät war. Eine definitive kündigung im hause oder das ankündigen einer nicht-weiteren fristverlängerung. (thematisierung kettenverträge würde länge des vortrags sprengen). Man kontaktiert das betriebsrad also, wenn die arbeitsumstände dermaßen die gesundheit angreifen, dass man förmlich in gefahr geriete, fast suiz*dale anwandlungen zu erleiden. Also das kontaktieren eines betriebs-rades wird grundsätzlich zu spät getätigt. Wie aber geht das betriebsrad mit dem armen menschlein um, das nunmehr wimmernd um die letzte hülfe ansucht. Es gibt da gewisse stehsätze, die das opfer trösten sollen. Der eleganteste – und gleichzeitig unwahrste – stehsatz lautet: ‚ja ich weiß dass das hier alles scheiße ist und ich erwog selbst schon die dienstnehmerkündigung‘. Geniale masche. Der ist ja rauswerfgeschützt. Na dumm wird er sein. Betriebsrad sein, das ist eine eitelkeitsgeschichte. Nämlich wer freundelt am meisten und zieht mehr stimmen an land. Oft ist das gründen einer zweiten liste eine watsche für das betriebsrad. Das betriebsrad tritt auf wie ein könig mit seinem gefolge, triumphierend und geheimnisvoll – auf der jährlich einberufenen versammlung vor publikum. Das publikum indessen schart sich – förmlich wie eine horde paralysierter hasen vor der schlange – hinten im raum. Und obwohl generös weit mehr sitzgelegenheiten als für die anwesenden nötig zur verfügung stehen würden, so sind doch nur die hinteren reihen besetzt: wer später kommt, stellt sich in engst gesteckten, ängstlichen reihen noch weiter hinten hin, förmlich eingezwängt zwischen letzter sesselreihe und raum-mauer. Denn jeder der sich nach vorne in die nähe der vortragenden betriebsbräter setzt, sitzt im verdacht, mit denen zu tun zu haben, also kündigungsgefährdet, versetzungsgefährdet oder sonst was asoziales zu sein. Betriebsbräter haben im leben nur drei sorgen. Die wiederwahl. Das xmasfest. Der betriebsausflug. Augenauswischereien, freundliche scheinheiligkeiten. Suggerieren dass alles gut ist, wahre probs werden zumindest vor verrammelter häsisch eingeschüchterter gesamtbelegschaft nicht thematisiert. Wo samma denn. Geht uns doch allen gut hier. Schwamm drüber und decken drüber. Echt geredet wird nur im kämmerlein. Nun und alle betriebsbräter die mich hier – hoffentlich nicht – je wiedererkennen: seids nicht beleidigt, nicht traurig und vor allem nicht bös. Es ist wie in meiner howtoLokal story. Ein sammelsurium an erlebten worst cases. Jeder trägt nur teilschuld und ja ihr machts eh eine nette arbeit. Es traut sich nur kaner zuwariachn. 513w/Pic by three-shots,pixabay.com
348-Mätzchen_Bei_Matze_Machen
ich konnt es nicht lassen. Der kurs klang wieder mal sooo verführerisch. Das thema waren social media. Ich kannte den raum schon. Es ist ein arger raum. Mit wirklich keiner wand wo man geschützt platz nehmen kann. Überall türen, fenster, alles platz-knapp. Alle teilnehmerinnen kamen. Ich hab mir gleich anfangs strategisch einen platz gesucht, der doch hätte weitgehend den tag erträglich machen können. Bis, ja bis. Dann die skinheadBreitgesäß schnute daherstapfte, die SHBG. Und viel war nimmer frei, also saß sie neben mir. Ich hatte mir nicht gemerkt, dass sie nicht nur einen sirenenartigen lacher hat, sondern auch unentwegt schrill ihr gürgelchen säubert: eine räuspersüchtige und schlimmer. Infolge erkrankung hatte sie haarausfall erlitten – ein schönheitsfehler, für den ich absolutes verständnis habe. Aber deshalb im kurs pausenlos dazwischen reden, über eigene sinnlose witze schrill lachen, sich produzieren und in den mittelpunkt stellen, so dass es eigentlich alle nervt, aber dann auch noch neben meiner wenigkeit platz zu nehmen: ich hatte einen sitz weiter rücken müssen: sie war nicht tragbar. Glimpflich ging die erste kurshälfte vorüber. Nach der pause unterhielt sie sich mit meiner neuen sitznachbarin, nicht ohne dabei meinen sitzplatz breitgesäßig ostentativ zu verstellen. Nicht aufzuhören. Sich hinzuknien, sich wieder am tisch aufzustützen: zum aus der haut fahren war es förmlich – keine möglichkeit des umsetzens mehr gegeben.
Vom inhalt her war der kurs von matze geführt, einem hypermodernen bobo, der noch an seine eigene zukunft glaubt und wie ein maschinengewehr spricht. Als ich ihn auf echokammern ansprech, wird er sichtlich nervös. Als er über vermarktung spricht und ich ihm sag: was auf twitter gesponsert ist, wird sofort von mir als ganzes blockiert, ging er damit ein, dass er erklärte, wie man eigne beiträge sponsert. (um dann von der wölfin bis ans ende der menschheit twittertechnisch blockiert zu werden??!!). Herr lass es doch ein bissl hirn regnen. Nach der pause zwingt er uns zur gefürchteten gruppenarbeit, die sich fataler erweist, als ich je eine gruppenbildung für die gruppenarbeit erlebt habe. Denn wie auf ein pfeifkommando hin laufen die aufgscheichtn hendln zu trauben zusammen und zwei die sich nicht gekümmert haben, bleiben da über. In die mitte von uns stellt er ein schönes tablet. Da soll ich mit der schreckenerregenden SHBG nun in 20 minuten fb-seite, vermarktung derselben, twitter, google plus erstellen, ja von welchem account? Mich auf seinem tabsi einloggen, dass er dann meine daten mit heimschleppt? Hirnregnen zwo null. Bitte.
Ja und dann sitzt die da. Ich soll mit der arbeiten, mit meiner allergiedame? Ned bös sein. Ich pack meine sieben sachen, erklär einer der zwei lieben frauen (lydia, maria) die ich im kurs antreffen konnte, dass ich so nicht kann und warum (entsetzlich laute und rücksichtslose person) und ohne mich vom eher unfähigen matze zu verabschieden verlass ich den ort des schreckens. Genieß dann noch drei stunden die letzten sommerstrahlen im tollen garten hirschstettens. Ein paar ätzes hab ich ja doch mitnehmen können – aber bei der organisation buch ich keinen kurs mehr. Wenn die SHBG ned da gwesn wär, hätt ich ja noch bedeutend mehr profitiert. Aber es war auch so GUT. Danke dennoch dafuer.514w/pic:Pixabay_geralt
312-Upp_Given_Het
they quit. They give up. Frei nach edie brickell will ich mich hier auf einen aktuellen 4mai/S.5-bericht der wienerzeitung (hrKirsch) beziehen. Schon einst las ich ebendort mit großem interesse, inwieweit denn die hätschel-politik gegenüber den BIS 2015 nach schweden gekommenen flüchtlingen früchte trägt. Es war bis zu jenem zeitenwendenden jahr nämlich so, dass zugewanderte in 2-jahres-programme gesteckt wurden, in denen sie auf stark geförderter basis inklusive sprachkurs arbeitsmarktfit gemacht hätten werden sollen. Das fazit am ende des tages war, dass nur ein unzufriedenstellender prozentsatz der geförderten am ende tatsächlich im arbeitsleben fuß gefasst hatte. Wer die hätschel-phase nicht erfolgreich genug absolvierte, blieb inklusive seiner familie im schwedischen, als „gut“ bekannten, sozialen netz hängen. Die zuwanderung des 15er-jahres hat dann in der bevölkerung den grundtenor zum kippen gebracht. Quantitativ geriet die lage damit möglicherweise aus dem ruder. Nun interessiert mich wiegesagt die reflexion über die erfolgte meinungswende seitens des kundigen autoren, herrn kirsch. Im wienerzeitungs-bericht schreibt er über das exklusiv-schwedische uppgivenhetssyndrom. Dieses betrifft die ganz kleinen kinder. Sie liegen apathisch im bett und reden nicht mehr. Hinzu tritt, wie wir alle wissen, das mangelnde sonnenlicht in schweden: und dies den sonnengewohnten syrer/innen. Diese kinder nehmen extrem an körpergewicht ab und geraten sogar in lebensgefahr.
Es ist ja schließlich zu bedenken, dass zu den 3 erlittenen traumatisierungen noch eine vierte die erwachsenen und damit auch deren kinder heimsucht. Trauma1: krieg. Trauma2: flucht. Trauma3: sprach/-kultureller schock, abgelehntwerden seitens einheimischer im zielland. Und nun das trauma 4: ausgeliefertsein. Unsicherheit ob und wie es weitergeht: warten auf den bescheid, traumatisierung über ablehnenden solchen. Leider auch pausenlos die liebäugelei mit dem allerletzten ausweg des freien ablebens. Es können die erwachsenen den kindern nicht noch länger eine heile welt des gerettetseins vorgaukeln. Sie haben dies ja lange genug versucht. Aber auch deren ganz kleine zwergerln und zwerginnen bekommen mehr mit, als uns lieb ist: dass nämlich möglicherweise sämtliche anpasserei für die fisch’ gewesen sein könnte. Das mühsame erlernen der schwedischen sprache, das akzeptieren von kälte, schnee und dunkelheit könnte sich am ende garnicht gelohnt haben. Am rande sei erwähnt, dass sich diese latente depression 1:1 auch auf die helferleins niederschlägt. Dieses phänomen ist auch in österreichischen beherbergungsfamilien erkennbar. Und warum dies? Nun, es wäre alles gutgegangen, auch mit dem schwedisch-teuren hätschelei-programm, wenn die quantität nicht auch nur ein halbes prozent der gesamtbevölkerung erreicht hätte. Das schwedische hätschelprogramm entspricht ansatzweise unsrem ösi-integrationsjahr. Vielleicht ist das uns’re ja billiger und effizienter. Zu ende des beitrags kann ich eigentlich nur noch verständnis für die von BM kurz vorgeschlagenen pläne aufbringen. /416w_picCounselling
296-Nerz_Flucht
einer der schon unzähligen inner-domain querverweise zu dieser geschichte wäre erodierende_Ms; einmal mehr bewundere ich, sogar als verteidigerin der vergessenen, einen beitrag vom ortner in der wienerzeitung (presse hab ich dzt leider nicht im kurzabo: freilich fehlt sie mir). ortner bezieht sich auf ein ganz passendes stern-zitat: “die nerze verlassen das sinkende schiff.” ich hatte ja mal den vortrag von fr rogy übers sozialwesen gehört. u.a. über die deckelung der SV beiträge bei ganz hohen gehältern. rogy sagte (nicht wörtl.): wenn man nämlich von denen verlangt und mehr und mehr verlangt, dann werden sie sich irgendwann weigern. sie werden einen riegel vorschieben. ich fragte mich, wie sie das tun. ganz schön entschlossen, tiefgreifend und weitgehend irreversibel. was aus süden und osten zu uns kam, schlägt sich nun als resultat in einer abwanderung der wohlhabenderen und reichen nieder. mit der abwanderung der reichen nach usa,dubai,israel,NZ,austral. entgehen uns notwendige steuereinnahmen. hier spielt auch ein kontext-interview mit hrn urschitz rein, welcher sich auf Ö’s abgesandeltheit bezieht. nächster schritt sind bei uns italienische, übernächster gar griechische finanzzustände. der leidensdruck der bevölkerung muss noch größer werden, dann werden bildung, förderung, soziales noch mehr gestrichen: so paradox es klingt, ist es doch die folge.
was die bestrebungen der verteilungsfetischisten angeht, so bewahrheiten sich deren ultimative wünsche: das durchschnittseinkommen sinkt, damit haben wir eine gleichheit der einkommensverteilung. der reichtum ist insofern verteilt, als dass keine reichen mehr da sind. also sind und werden alle arm. denn was vom mittelstand nicht reich genug ist, um woanders komplett neu die existenz aufzubauen, wird mittels erbschaftssteuer und andren späßen arm gemacht. auch ein hartzIV bedroht den ösi mittelstand. denn dann reicht der bloße arbeitsplatzverlust über 40(!), dass er trotz ams verarmt werden kann. ösis bauen nix mehr auf. warum auch, wenn erbschaft den nachkommen alles ohnehin nimmt und sie als böse behandelt werden: als böse ‘reiche’. auch bauen ösis nix auf, weil ihnen nix überbleibt vom brutto; und vom netto letztlich auch nix. unsere marx-freunde werden tirilieren und zufrieden sein. es werden alle arm sein und damit alle den wirrungen der politik, sowie arbeits- und maßnahmen-initiativen ausgeliefert sein. kommunistische zustände sind es, die dann einzug halten. klar gehen die, die sich noch abputzen können, rechtzeitig freiwillig aus einem dermaßen abgesandelten land weg, noch bevor es direkt dem abgrund ins gähnende maul reinschaut. pixabayCreozavr
266-E(nd_Ä)hrenamt
hierzu gibts schon einen querverweis Ährenamt_1 . nach der joynow erfahrung (einem beitrag aus dem aufseß-alphabet) hatte ich mir – ausgehungert – nachspeise und kaffee in einem wohnungsnahen stammcafe geholt. und stürzte gefährlich beim rausgehen aus dem cafe. also jener tag: erst die hunger-rouladen, dann der sturz auf die straße, hatte mir gezeigt, dass es nach dem sprach-unterrichten nun auch mit der ehrenamtlichen sozialberatung ein ende nehmen würde. gelernt hatte ich dabei, was zu lernen war. sechs fälle hatte ich absolviert. meine hoffnung war gewesen, unter den mitberatenden freundinnen oder kumpels fürs leben zu finden; das war im großen und ganzen aber so nicht der fall, wie ich nun nach einem jahr resumieren kann. jetzt – wo ein beruflicher leichter (formal-)abstieg, aber inhaltlicher berufs-aufstieg folgt (paradox wieder mal), werde ich erstmals nach immerhin vier jahren wieder nachmittage der berufswelt vorbehalten und muss damit die ehrenamtlichkeit an den nagel hängen. ich versuche aber, dies elegant zu machen: indem ich mich nur fallweise entschuldige (für die inaktivität) und mich nicht offiziell komplett ausklinke. die ein oder andre kollegin von uns hat dies ähnlich gehandhabt und es war gut gegangen. die ehrenamts-sozialberatung war für mich während der gesamten vergangenen 12 monate ein durch und durch wichtiger socializing faktor gewesen und er hatte sich beruflich enorm gut ins zeitmanagement integrieren lassen.
wenn man sowas wichtiges aus seinem leben rausräumt, geschieht dies immer fürs hereintreffen von etwas neuem. aber von diesem neuen weiß man noch nicht, was es eigentlich sein wird. man muss sich dazwischen einen raum der leere gönnen. auch dieses prinzip wurde hier schon behandelt. und zwar bei der (suche:) “trapezmetapher”. /pixabayMarkusspiske