370-Wörst_Käse_Szenario

in der politik ist das wörst käse szenario wahrgeworden. man kann es immer noch nicht glauben. in erwägung stand daher für hier auf der website ein beitrag à la die-dritte-afghanische-versöhnung. aber prinzipiell gilt schon dieser 370. als der letzte des laufenden jahres. thurnherr hat im falter wieder mal das richtige wort kreiert!
es lautet: türkischblau, und es erinnert mich daran, wenn bob ross in seinen malkursen das prussian-blue verwendete. und es ist ja auch eine recht preußische manier, die einzieht.
mein dank gilt einmal mehr der stadtzeitung, wo ich in meiner geliebten falter-ini-klazl-klasse die top position einnehmen darf: und zwar direkt unter der faust – und das in der begehrten jahres-end-ausgabe. es findet sich darin übrigens eine werbeanzeige vom grünen jungspund mit dem kapuzenpulli und den designerstühlen. mit einem seiner nackedei-fotos. und mit diesem die beste verarschung auf seite 5 des best-of-böse. duft green von VERSAGE, ein eau-de-compost, welches pilz verursachen könne. diese sache ist dermaßen integer und ausgefeilt, sodass ich sämtlichen ekel diesem hipsterbody gegenüber über bord geworfen habe und den testosteronüberfluteten, narzißtischen nackedei in meiner küche aufgehängt habe, wie eine schlampe aus dem centerfold. das hat er jetzt davon, von seinem effektheischenden exh*bitionismus.
was uns noch bleibt, zum abschluss dieses 17-er jahres, ist meine jährliche reflexion über die gefundenen zwillingspaare, die bei der geburt getrennt wurden. aus den sehr vielen vorschlägen, von denen jeder einzelne zauberhaft ist, lasse ich mal die gleich raus, wo nicht zwei halbwegs bekannte geniale menschen gegenübergestellt sind, sondern teils auch puppen oder fantasiefiguren. weil die genetisch keine zwillinge sein könnten. aber nach dieser auswahl blieben folgende siegerpaare über. ingridFelipe-stephanieCox, barbaraRosenkranz-thomasBrezina, herbertKickl-talSilberstein. und ich bin noch keinem von diesen sechs persönlich begegnet. dem eingangs erwähnten darstell-nackedei hingegen schon. im minoritenviertel in der vorhut der europawahl april 2014.
pixabay_diegobarruffa

369-Zieh_12h_Hoch

noch bevor eine neue regierung konstelliert ist, regt sich erster harscher widerstand auf der lebhaften fußbookseite jenes parts, der sich doch eigentlich für den kleinen mann hat stark machen wollen. das hat sich abgezeichnet und wird noch heftige formen annehmen. ich denke da nur an gewisse bereiche der sozialpolitik. es hat der blaumaxl gegenüber dem türkismaxl beim 12-stundentag nachgegeben, damit hat der blaumaxl jetzt einen – den nächsten joker – in der hand. das zünglein an der waage wird das generelle rauchverbot in lokalen sein. blaumaxl will es kippen und hat auch eine einschlägige veranstaltung mit seiner anwesenheit beehrt. damit wird der traumproletarier aller länder kreiiert: jemand der raucht, und auch seine kids dazu anstiftet. kein rauchverbot in lokalen. leute, die viel hackeln, nämlich zwölf stunden. die sich dann in lokalen gütlich tun und als die lohnsklaven, die sie sind, eine gefühlte freiheit in form des rauchens in lokalen begehen wollen. diese leute sterben exorbitant früh, sie sterben im alter, wo ein einst normaler mensch den zenit seiner leistungsfähigkeit erreicht hätte. sie haben geraucht, tabaksteuer gezahlt, brav konsumiert, brav ihre 12 tagesstunden 60 wochenstunden abgehackelt und mit ihrer sporadisch auftretenden ersatzfreizeit nix anzufangen gewusst außer zu schlafen, weil da eh keiner zeit hatte. ja und am end stirbt der bekloppte blautürkis-idealbürger lang vor seiner zeit, kaum dass die brut aus dem gröbsten draußen ist, da verstirbt er dann und wird auch seine pense nie zu gesicht bekommen. wegen zutode-hackln und rauchen a no: danke, tanke und thanke oh so hochwohlgeneigte wählerschaft. #nrw2017

368-Verstorbenen_Suche

infolge eines tragischen ereignisses, welches den bekanntenkreis heimsuchte, wird hier ausnahmsweise mal abstand genommen vom sonst so sǘffisant-ironischen unterton. auch richte ich mich in der tipp-liste an eine zweite person singular, anstatt an die dritte person singular (i.e. hwg. leserschaft). in der heutig flüchtigen zeit, wo man oft die wohnadresse vom nächsten nicht weiß, oder jahrelang nicht das geburtsdatum, empfiehlt es sich, bei oberflächlichen (??) bekanntschaften solche fixpunkte anzusteuern.

  • scheue dich nicht, über emotionen zu sprechen
  • hake nach, wenn ein sms nicht beantwortet ist, mache triftige statements nur mündlich
  • gehe profund und vehement auf den anderen im fall einer drohenden selbstgefährdung ein, suche mit der person einschlägige stellen auf
  • tausche geburtsdaten und kontaktdaten der familienangehörigen, falls was ist. auch wenn das unangenehm scheinen mag, bei einem langen gspusi etwa
  • versuche trotz schüchternheit, latent kontakt zu family/angehörigen/freunden/kindern aufzubauen – sie könnten auskunft geben, sollte der person was passieren.
  • klär mit dem bekannten ab, wie vorzugehen ist – wohin man sich wenden möge, wenn er sich komischerweise ganz, ganz lang nicht meldet, auch wenns keinen streit gab
  • nimm xmas oder geburtstag zum anlass, ein sms oder sowas zu schicken, ein sprichwörtliches lebenszeichen. es würde helfen, nicht länger im unklaren zu bleiben.
  • halfen all diese maßnahmen nicht und herrscht ungewöhnliche funkstille – teils über jahre – gehst du aufs meldeamt, da brauchst du die geburtsdaten wegen namensdoppelgängern.
  • übers ableben einer person wirst du dort allenfalls durch die blume indirekt aufgeklärt. du suchst also unter friedhoefewien ‘grabsuche’, es gibt sie auch unterm obig angeführten titel dieser story. das trauerportal ist nicht so gut. weiters hat der ZFH_W einen bestattungskalender, auf dem kenn ich mich aber nicht so aus. pic: piro4d pixabay

367-Summit_of_Simit

Summit of simit hätte die heutige 367. story heißen sollen, aber ich schramme ungeniert am vorweihnachtlichen burnout entlang, und zwar ganz schlimm. Daher gibt’s nur eine glimpses-sammlung, in der hoffnung das ein oder andere mal auszuarbeiten, etwa eine assoziationskettenbrücke zwischen:
basisdemokratrie/kommunismus, kolba-dislike-party, dichand-und-trump.
Und schlussendlich der summit of simit als fortsetzung unseres zieli exkurses, einsehbar unter http://www.woelfin.at/archive/737 story 122 und 40.
alle drei sind opfer des burnout geworden. Einen querverweis zum ideenfriedhof hamma auch:
http://www.woelfin.at/archive/804 wo ich etwa mit idee 4 und 5 garnix mehr anfangen kann, das kids-katapult dürfte ich jedoch sehr wohl bearbeitet haben: es war schließlich auch notwendig. Suchts den querverweis selber, ich bin diesmal ausnahmsweise burned out.

my karma ran over my dogma
my lurchturm ran over my leuchtturm.

366-Fess_El_Egie III

querverweis. Die antwort vom regionalleiter herrn rotz=ray ließ nicht lang auf sich warten. Der (rotz)RAY-von-sars heißt baron und ist ident mit unsrem regionalleiter. Nach 365 stories (für jeden tag eine) will ich nämlich nach und nach ne art romanfigur hier kreieren, die sich an harry haller aus hesses steppenwolf orientiert. Dem ursprünglichen namensgeber dieser website nämlich. Ich weiß nicht, wie ich ihn anlege, und was er alles erleben und anstellen wird. Er ist wölfisch, wild, einsam, dominant und eigen bis eigenbrötlerisch, zwänglerisch, liebenswert, mürrisch und empfindlich. Liebt zynismus bis an die grenzen des se*xismus. Sitzt ab und an im smart cafe. Geheimnisvoll, viril, mit durchdrungen kantigen gesichtszügen und ist dort ausdrücklich nicht auf aufriss, weil er das nämlich nicht nötig hat. ER also ist unser ‚regionalleiter‘ und trägt den namen ‚baron rainer ray von sars‘ (womit tatsächlich die ansteckende asiatische grippe gemeint ist), seine herkunft ist ein althergebrachtes adelsgeschlecht aus der bokuwiener (sic_lapsus), mit betonung auf geschlecht. Zwar regionalleiter, macht er aber vielleicht beruflich auch einen komplett andren blödsinn. Das ist hier nicht relevant. Er ist sexy, aber irgendwie auch furchteinflößend – ja gar abstoßend, ein bisschen. Zu gegebenem zeitpunkt wird hier auch das geheimnis um den zerspragelten titel da oben gelüftet.

EDIT 7 dez: zu baron ray von sars. erst heute erfuhr ich, dass einer der wichtigsten inspirationsbringer für die figur des barons-ray-von-sars vor 2 J verstorben ist. ich weiß keine einzelheiten darüber. außer dass ich mir vorwerfe, mich nach sieben jahren bekanntschaft nicht genug gekümmert zu haben. er war unergründlich, ja fast autistisch, irgendwie unerreichbar doch nicht arrogant. man hätt meinen können, es wär ihm nur ums eine gegangen – in wirklichkeit aber war er unglaublich vereinsamt in sich oder sogar schwer depressiv, was er unglaublich geschafft hatte zu kaschieren. ich wäre sonst hellhörig geworden. november 15. das war grad die zeit, als ich türkce lernte, zu einer partei ging, noch ein halbes jahr überaktiv arbeit suchte, deutsch unterrichtete, franzosen durch wien führte, ehrenamtlich sozialberaterin wurde.
eine intuition in der zweiten nacht, wo ich ES wusste, besagte, dass es genausogut ein plötzlicher herztod gewesen sein kann. es geziemt sich nicht, jetzt noch irgendwo nachzufragen. nun muss ich mir selbst meinen reim machen.
wie lapidar erscheinen die so lustigen wortspiele, die mir in der folge für den baron eingefallen wären: marquis-de-flade, jack-the-flipper (mir unabhängig von der schon jetzt guten vergooglung eingefallen), shabby_shades. es versteht sich von selbst, dass ich aus diesen ironischen splittern jetzt keine story bauen kann – devastated, wie ich mich nach der ablebensnachricht eines freundes fühlte. von dem ich 2 jahre nichts gehört hatte, nicht zu recherchieren begonnen hatte, was ja eh schon viel zu spät gewesen wäre. ich fühl mich schuldig. aber er war in all seiner jovialität so unerreichbar, mein baron. die shabby wortspiele würden eine domsub relation assoziieren lassen. dem war nicht so: es handelt sich nur um ein ironisches sprachgewürz.
16.8.63-14.11.15

365-Flotte_Platte

ausständig ist schon ne weile die fortsetzungsstory zum kabarettisten mucki woelfin.at/archive/556 556
die office assistentinnen wurden wieder von einem galadiner erwartet. Und die ganzen monate – seit dem k.mucki – war ich bei meinen kumpaninnen nicht in erscheinung getreten. Wir hatten den letzten event dieses jahres und ich war angemeldet. Diesmal besahen wir einen beherbergungsbetrieb in allerbester innenstadtlage. Es kündigte sich kurz zuvor das PMS an: eine eklige kopfwehart. Ich hatte rechtzeitig die nahrungsaufnahme gestoppt und mir damit das ausspeien selbiger geflissentlich erspart. Aber der termin musste eingehalten werden. Mit wehem kopf und ohne wehende fahnen transportierte ich meinen körper zum event. Es war so superklasse in so ein vierstern-etablissement einzutreten. Sogleich fand ich zwei, die ganz gewiss auch zu demselben termin wollten. Wir legten mäntel ab, setzten uns an einen der tische, woraufhin es an die hausführung ging, und danach setzten wir uns wieder kurz – aber es ging gleich weiter zum eso-vortrag. Der ein wirklich interessanter und lehrreicher war. Da wusste ich aber schon: ich musste und würde meinen wertvollen tischplatz fürs wertvolle abendessen hergeben. Es war ganz klar, dass ich bei dem phänomenalen event nix essen konnte. Jedoch unterließ ichs nicht, das buffet zumindest mit den augen zu essen. Von einer suppe hörte ich – und außerdem gabs liebe desserts. Im bereich des hauptspeisen gangs befand sich eine generös angerichtete platte mit massig lachs, megageil. Daneben eine masse, eine platte meine ich: roast roast roast beef. Rötlich eben. Welch bild muss dies für einen vegetarier abgegeben haben. Aber wir assistentinnen sind alles schwarzverwitwete fleischfresserInnen. Gibt man uns nix ordentliches zum fressi, werden wir zur diva. Und vor einer horde an wildgewordenen diven, hungrig und haarscharf kurz vorm wechsel soll hier eindringlich gewarnt werden. Meine löwinnen wurden satt. Aber das bekam ich ja alles nicht mehr mit. Vor vollen forellenplatten musste ich W.O. geben. Ich war knocked out, completely. Habe mich artig bei der veranstalterin verabschiedet, die froh war, einen platzräuber und mitesser weniger zu haben. Aber ich hatte meinen mann gestanden. ich war auch in diesem jahr auf einem unserer events erschienen. Und so soll es ja sein. Den anblick von lachs neben roast, kiloweis und hübsch aufgelegt, hab ich auf ewig ins gedächtnis fotografiert, sowas werd ich so bald nicht mehr zu sehen bekommen./372w,jereskok_pixabay