232-Asocial_Academics

unter meinen vielen absolvierten ausbildungen ist auch eine trainer ausbildung. leider hatten wir einen nlp scharlatan als lehrer. nlp scharlatane sind solche, die ihre billigen nlp tricks gegen menschen anwenden, etwa um sie zu provozieren und aus der reserve zu locken. derlei provokationen musste ich mir eine reihe gefallen lassen aber beginnen wir von vorn. mit mir war die bea im kurs. und außerdem gab es noch den herrn bauer. der hieß eben so. das ist nix gegen bauern als berufsstand. die bea hatte, wie viele jahrzehntelang gediente bankfrauen ein hinterlistiges wesen. ich durchblickte das nicht von anfang an. ich glaubte ihr die falsch-liebe art. selbstlos führte ich sie auch in meine zugangsinstitution zum trainerdasein ein. ich sollte dies noch bitter bereuen. und gegen ende des kurses kam es dann, wie es kommen musste, zur obligatorischen teamarbeit. bea und ich waren schon ein zusammenarbeitspärchen. und aus mitleid schlug ich vor, den herrn bauer dazuzunehmen. weil der hatte eh nie anschluss weil er solchen zeitstress hatte. es handelte sich um drei gruppen, die je eine teamarbeit mit vortrag machten.
ich ergoogelte sämtliche teamarbeitstipps und hielt mich an die grundsätze, die da lauten: jeden miteinbeziehen, ideen der andren respektieren, optimale aufgaben aufteilung, offenheit und transparenz. gegensätzlich zu mir waren die zwei andren akademiker. ich schlug ne liste an themen vor, hoffte, die würden dies auch tun. sie waren beide unglaublich passiv. wo wir ja wussten, hr bauer hatte kaum zeit für nen extratermin wo man sich absprechen hätte können. übers wochenende hätten wir an den themen arbeiten sollen. wir hatten beschlossen, über arbeitslosigkeit AL zu reden. oder hatte ich dies beschlossen? ich hatte ja von den andren zweien keinerlei mitarbeit, ideen-einbringung,oder sonst irgend ein engagement bemerken können- dies trotz wirklich mütterlich aufopfernden bemühens. das wochenende war dazwischen, eine zusammenarbeit während desselbigen auch nur via mail verlief höchst passiv. ich bereitete meinen spezialpart vor. die bea sagte, sie würde einfach so allgemein
über AL was zusammenstellen. von hrn bauer hörten wir garnix. das war der moment, wo ich das mitnehmen des herrn bauer schon deutlich bereut hatte. wir hatten ihn ja nicht dazugenommen weil wir ihn brauchten, sondern weil er sonst bei keiner gruppe untergekommen wäre. es näherte sich der tag unseres vortrags. überraschend erfuhren wir, dass herr bauer beschlossen hatte an dem tag seine frau in die stadt zu kutschieren anstatt in den kurs zu gehen, in dem er die teamarbeit präsentieren hätte sollen. er hat also nie auch nur einen finger gekrümmt für diese teamarbeit. es blieb die zusammenarbeit mit bea. das war eh schon ziemlich fies von ihr, dass sie sich das gesamte al thema gekrallt hatte ohne zu sagen, wovon sie nun genau spricht. wir hatten ja noch 20 min gehabt um letzten schliff zu verleihen. beide von uns hätten vortragen sollen. gesamtzeit 20 min. die bea sagte, naja sie weiss es nicht genau, sie glaube es würde so um die 5 minuten plusminus dauern. damit musste ich mich zufrieden geben. außerdem waren an dem tag die AL zahlen gekommen und an denen zog sie das alles auf. ganz schön fad das zahlenmaterial aber es war ja beas vortrag. teil der teamarbeit: nicht rumkriteln an der arbeit anderer. es kam zum moment unseres auftritts. ich läutete beas vortrag ein, sie sollte vortragen – ihren teil, und dann mir die bühne geben. dummerweise hatte ich gebeten, am ende reden zu wollen. diesen fehler begeh ich nie mehr wieder. die bea stellte sich raus als komplett asoziale egoistin. hielt sich lang and den zahlen fest, entschuldigte sich fast für das trockene zahlenmaterial und rollte die geschichte der AL auf. sie sprach und sprach. sie kannte keine uhr. sie sprach exakt 20 min. die gesamte bühne gehörte ihr. ich konnte nun eigentlich einpacken. wie es mir zwischen minute 6 und 20 ging, schreibe ich lieber nicht in worten aus. am ende durfte ich quasi ‘auch noch ein paar sätze sagen’. ich läutete das ganze mal ein damit, dass die vorrednerin zu lang für diesen vortrag gebraucht hatte, brachte dennoch mein gesamtes konzept unter. in weiss nicht 3-4 minuten. aber gestresst und entkräftet. dieses nervenzermürbende verunsichernde warten während des elendslangen vortrags der bea hatte mich jene energie gekostet, die ich gern in den vortrag investiert hätte. bei meinem spezialthema gings um tipps und tricks die uns alle jederzeit treffen konnten. aber es interessierte niemanden mehr. weil sie waren alle schon zu sehr zugetextet von beas nervenzerrüttender zahlenspielerei und geschichtlichem abriss. den anschiss dass wir heillos überzogen hatten, den fing am ende ausschließlich ich ein: von diesem nlp arsc*loch. der wusste offenbar, wie man das machte: leute fertig.
was gibts am ende noch zu sagen. ich tauchte den rest des eh nimmer lang dauernden kurses komplett weg. holte mir mein zeugnis und kündigte selbstverständlich der bea jene zusammenarbeit auf, die wir in meiner institution hätten gemeinsam machen wollen. mit so einer fiesen schnepfe arbeit ich nie wieder zusammen.

Slivos_Hardware

ganze zwölf jahre zuvor konnte ich schon erste trainer erfahrung sammeln. gemeinsam mit slivo hatte ich einen kurs über computer und websites abzuhalten. es war so ein 1tages-ding. wieder hatte ich kleines bhs-proletarium mich gegenüber einem akademiker durchzusetzen. und leidergottes hatte auch diesmal wieder er den vortritt. es war ausgemacht, dass slivo einen blick in die hardware eines offenen pc tun lässt, und ich anschließend über die verschiedenen abstufungen von internet-präsenz und die vorstufen sozialer medien sprechen gedurft hätte. es war anfang der nuller jahre. nun, und so begann slivo mit der gesamten erklärung der hardware, ich wieder auf nadeln sitzend. er – der herr akademiker – heillos überziehend. wieder merkte ich, dass sämtliche positive energie von mir herunterrann wie prasselnder regen. ich zog einen ur-fots. ich sah angfressen drein. nun, am ende durfte ich wieder mal ‘meine paar sätze’ anfügen, was eigentlich ein superkomplexer, positiver, energiegeladen fröhlicher vortrag hätte sein sollen. jenen bea schock hatte ich also einst schon erlebt gehabt. von jenem vorläuferbeispiel hatte ich aber – scheints – zu wenig in erinnerung behalten, um mich gegen den vorprogrammierten mega-beschiss durch die fiese frau bea zur wehr zu setzen. ich wollte einfach ein guter teamarbeiter sein. ich wollte die regeln beachten, die von anderen aber krass mit füßen getreten werden. wer mich jetzt noch auf eine teamarbeit einlädt, wird sich auf ein höfliches ‘nein’ gefasst machen müssen. /1031w_PicAguen_creditfreePixabay