194-Kleinermann_Wastun

eben komme ich vom hören einer wunderbaren Ö1 tonspuren-sendung, es ging darin um den kleinen mann und seine reflexion in der literatur. ein wenig hatte mich der online-beipacktext geärgert, weil mit dem proletariat die sneaker-bobo-elite quasi in einen topf geworfen wurde. dabei ist zwischen diesen beiden ein enorm großer unterschied, den ich in der folge noch erläutern werde. wunderschön war, dass daniela strigl mit ihren so gut auf den punkt gebrachten ansichten die sendung startete, wie auch schloss. angesehen wurden werke von Robert Kisch (Möbelhaus/unterPseudonym), H. Mann, Fallada (tun statt nun oben = absicht), Werfel, Horvath, Ebner-Eschenbach, S.Zweig, Kafka. sie wird donnerstag 16h wiederholt und es gibt sie somit bis 26jan auf 7tage-ö1. speziell im ersten werk von robert kisch, das besprochen wurde, da wars als würde sich das mit einigen meiner aussagen auf erodierende schicht (‘165-‘) decken. auch das obige holzbild stammt aus jenem beitrag, ich will es gern als symbolbild für gesellschaftliche reflexionen nehmen (pellissierJP_pixabay). diese reflexionen wandern übrigens hiermit von der rubrik alpha in die rubrik grüppchen, sei am rande erwähnt.
nun, was aber jetzt unterscheidet den akademische i(po)d-iotischen sneakerträger vom herkömmlich – neuerdings rechtslastigen – kleinen mann und hackler? es glaubt zumindest der im ö1-beipacktext hervorgehobene sneakerträger mit kapuzenpulli (linkslastiger gutmensch), dass er was besseres ist. er ist die von mir schon so oft verhöhnte jeunesse-dorée, die glaubt, als bachelor ist sie was. und für die/den es am ende x-fach erneut heißt ‘hinten-anstellen’. nach dem praktikum ist vor dem praktikum, keine hoffnung mehr auf die spießige lebens(ein)stellung. kinderkriegen als ein akt fahrlässiger verantwortungslosigkeit. für frauen in erster linie, aber auch für männer. weil zweitere nicht die entscheidung übers austragen haben und in jedem fall zur kasse gebeten werden. schaffe-häusle-baue spielens nimmer. wer wird sich denn verschulden, wenns der staat es den kindern am ende – steuerlich – eh wieder nimmt: weil er in folge linkslinker marx-thesen jeden ‘besitzenden’ zum bösen erklärt.
jetzt ist dieses thema des kleinen mannes / der kleinen frau x-fach in der literatur historisch aber auch neuzeitlich aufgegriffen worden. man findet sich drin extrem gut wieder: bei menschen, deren talente und erfahrung nicht anerkannt werden und die wie bei R. kisch als provisionsjagende möbelverhökerer verenden. das ist so extrem demütigend und kränkend für das phänomen-mensch, der einst teil der intelligentsia war. und in dieser falle können alle landen, die heute noch stolz in ihren lässigen sneakers ihren ‘master’ machen. eines tages sind auch sie alt, haben vor sich aber noch 20 krampfige berufsjahre, und werden für diese von der job-agentur in horrende wartehallen des wohlstandselends zugewiesen./400w_pixabayPIC_pellissierJP