215-Sucharäh

Vor weit über 20 jahren war ich mit meinem damaligen kumpel Petzika (nicht zu verwechseln mit dem von mir immer noch verzweifelt gesuchten michl-peziso) in einer meditationsgruppe aus dem bewusstseins-heftl. Wir gingen in ein altes mietshaus im 14./15. Bezirk. Als alle da waren, stellte der meditationsmeister die türklingel ab. Dies war das erste mal, dass ich bemerkte, es gibt klingeln, welche man ratzfatz abstellen kann.
Petzika erzählte, dass die sucherei ihn crazydriven würde: ständig dinge zu SUCHEN! Unser temporärer meditationsmeister mit der stummen türklingel erklärte: ihr werdet erkennen, es gibt für jedes ding in eurem besitz den einzig richtigen platz.
Dinge erster ordnung in der sucharäh-neurose sind börsl, schlüssel, gürtel, brillen. Dinge zweiter ordnung sind leicht nachzubesorgende, nicht zählbare: socken, handschuh, hauben, schirme. Im zuge der jahrzehnte beherzigte auch ich seinen ratschlag. Und stellte fest, der ideale ort für das ding ist jener, wo mans zuerst gesucht hat. So stellte sich heraus, augen werden mit licht – damit mit dem fenster assoziiert. Brillen werden somit immer auf ein fensterbrett geworfen. Soviel zeit dauerts nicht, alle fenster abzulaufen. Eine findige meditationskollegin meinte auch folgendes: sensible dinge festhaken – es eignen sich schlüsselbänder und karabiner: eben für schlüssel oder börsen mit schlaufe. Ein edler karabiner hat (siehe ‚suche‘) auf hiesiger domain sogar schon ne eigene story bekommen: abgesegnet von ‚munkees (93-)‘. Gurttaschen sind gleichfalls eine dankenswerte erfindung in dem anwendungsbereich.
Das sind dann die tipps höherer werte’ordnung‘, die ich mir auch fürs höhere alter zur umsetzung aufhebe. Ich werde meine ideen an schlüsselbändern festbinden. Und für jede neue (schreib-)idee gibt’s nen knoten ins schlüsselband. pic by pixabay counselling.