272-Samstags_Kurier

einst bloß ausgehend von seilers-gehen hat sich der abonnierte samstagskurier nun zu einem solch besprechungswerten konvolut entwickelt, dass diese rubrik zumindest in dieser woche vier punkte bekommt. der treuen, hochwohlgeneigten leserschaft will ich hiermit diese samstägliche 2,3€ investition wärmstens ans herz legen.
Auf seite 13 finden wir fr.wimmers bericht über fr.kickls buch betreffend ‚apple’ als faulen apfel. Hier wundert mich, dass man soviel studiert haben kann, nur um dann bei apple als call center mitarbeiterin (vorerst) zu enden. Hier dürfte wohl nur das große geld mitgespielt haben. Cork, wo sich dies abspielt, habe ich vor 25 jahren mit interrail besucht. Die apple mitarbeiter sitzen dort in engen legebatterieartigen cubes und haben gesamtgerechnet pro tag nur 8 klominuten incl wegzeit (!). der toilettengang ist jedoch noch vor essen und trinken das dringendste menschliche bedürfnis überhaupt! Bis dato dachten wir ja nur, dass die geräteproduktion in asien allein höchst fragwürdig wäre, doch müssen wir jetzt erkennen: es geht den callcenter mitarbeitern dort nicht anders. Die autorin, fr. kickl war 3 jahre dort tätig und beendete die tätigkeit erst jetzt – mit der herausgabe ihres buches ‚apple intern’, verlag edition „A“, 22€.
Immo: es sind für meine sozialberatung mit dem schwerpunkt wohnen immer wieder gute gesetzestipps drin, und zwar auf dem vorletzten blatt. Daneben finden wir die interessante s.51 v. fr. horvath bzgl erwerbs vermieteter wohnungen.
Für die wohnschönheit sticht der ebenfalls von fr.horvath gestaltete bericht über einzigartige riesige bonsais ins auge (s.18)
Job: enthält diesmal ein ametsreiter interview. eine beilage, die ich liebe und hasse zugleich. Jahrelang war für mich der anzeigenteil die wiederspiegelung des arbeitsmarkts. Heute lese ich jenen teil ab und an, einfach um herzlich lachen zu können. Man findet darin keine ordentlichen jobs mehr. Ich gab der fr.baierl gar mal das feedback, dass die anzeigen von personalvermittlungsfirmen im office-teil nichts taugen. Jetzt sind es weniger. Aber ich glaub, das muss ich nicht auf meine alleinige kappe nehmen. Auch hier will ich 2 namentlich nicht angeführte elemente erwähnen, die mir – etwa infolge rglmg inserierens – auffallen. (drum zahlt sichs aus, das rglmg zu lesen). Wir sind auf seiten 18/19 der beilage. Es handelt sich bei einem um ein nachhilfe-institut, das frappierend oft inseriert und teilzeit nachmittags anbietet. Sehr unbeliebt. Wer nachmittags teilzeitjobbt, verliert de facto den GESAMTEN tag. Weiters braucht ein universitätsrektorat eine sekretärin. Auch hier erinnere ich mich, dass das vor ganz wenigen jahren schon mit etwas weniger stunden inseriert war. Ist der/die leiterin der institution etwa schwierig? Jetzt haben wir uns schlussendlich das
Freizeitheftl verdient. drei fixpunkte haben sich für mich darin bis dato rauskristallisiert. Mögen es mehr werden: seiler, guitar und CR kubesch. Von letzterem heute nix weltbewegendes im editorial. Ein pittoreskes, prosaisches ibiza-bild jedoch auf seite 13. diesmal gottlob kein lästiger ‚pappendeckel’ in der heftmitte, auch kein ätzendes cremepackl: es geht mir nicht ab. Guitar, nach wie vor auf seite 20 undankbar von den zwei gsöschofts-vögerln umflort, weist auf hellers lied ‚leon wolke’ hin, das muss ich mir auf youtube mal suchen. wie üblich hinten im heft folgt
Seilers gehen: vorletzte seite (82) geht praterstraße stadteinwärts und zruck stadtauswärts. Ich hab in der gegend meinen deutschtrainerkurs gemacht, oder bessergesagt ‚erlitten’. Bobohaft holt sich seiler ein mochi, wie dekadent. Zum glück begibt er sich am ende wieder auf irdische breiten, in die aida. Es ist dies meines erachtens mit abstand eine der am schlechtesten servicierten aidas der stadt. Ich wurde dort mehrfach ostentativ nicht bedient, wiewohl ich mich jedes mal redlich bemüht hatte, möglichst gewöhnlich aus der wäsche zu gucken. Es ist eine aida-filiale, auf die ich verzichten kann. Mir ist die praterstraße bereits zu bobo-haft geworden. Aber sie ist, wie seiler latent unzweifelhaft andeutet, gleichzeitig auch weidlich abgeschlurft und heruntergekommen. Jedoch nicht so, dass es seinen charme hat. Man hat mit der straße noch viel vor. Am besten nestroyplatz aussteigen und afoch mal gugge’. Seiler ging nur 2400 schritte. Hat die praterstraße oneway echt nur 1200 schritte? Habe keinen zähler, um dies nachzuprüfen. Seiler weist aufs haus nr 17 hin, ich lege damit nach, dass sich auf der praterstraße 38 nun auch das frz kulturinstitut befindet. /664w_pixabayHermaion