401-GastroGraus_Arsenalstuben

hungrig nach fototour begibt sich der gastrokritiker ins lokal. im schanigarten akkurat tischchen an tischchen gesäumt von rauchern. so hat sich der gast in die stube zu begeben. heißt ja so. stuben. menü gibt es offenbar keins. nagut, man würde sich ja hungrig auch mit verbrunzten eiernockerln begnügen, aber es sollte schlimmer kommen. in der stube ein tisch mit reserviert, man erkundigt sich nach nichtraucher. ja das sei oben. und dass es lang dauern würde. naja, was ist lang. gastrokritiker kündigt an, gut dann werde er zuerst eben die sanitärräume aufsuchen. die sind. naja, so lala. aber wenn man muss…. – leidergottes. ja und dann setzt man sich zum fenster und schreibt bald mal ab dass man in der klitsche auch nur eiernockerln eiernudeln oder sonst einen scheiss hier abkriegen würde. man sitzt. es kommt keine sau daher. keine sau. nicht einmal um zu fragen, ob man was zum trinken wolle, es hat schließlich fast 30 grad. da drin. jetzt sitzt man. versitzt einen urlaubstag da drin. kein trinken, keine bedienung, garnix. ja und man würde jetzt – trotz bärenhungers eh nur noch einen gewöhnlichen großen braunen bestellen. aus reiner freundlichkeit, weil man ja grade bischen war, da drin. aber auch um eine kaffeebestellung aufzunehmen, kommt niemand daher. was man aber vernimmt, an seinem hungerleidenden urlaubstag, das ist sehr wohl das süffig gefällige kleschen von großen kochkesseln, also offenbar wird für die paar besetzten tischerln da draussen groß aufgekocht, bedient, herangekrochen.
ja und irgendwann geht man dann, kramt grämig ein angerostetes fuffzgerl heraus, um wenigstens symbolisch seinen willen kundzutun, das lapidar enge klo bezahlen zu wollen. und erleichtert sagt die schankkraft, ja-tut-ma-leid. also sie hats eh die ganze zeit gewusst, dass man da oben wartet, in dem nichtraucherzimmer. dies ist ein lokal, das es nicht nötig hat. es steht unter der schutz- und schirmherrschaft der gesamten, geballten landesverteidigung, und braucht sich nicht um gäste zu kümmern. es ist auch ganz gewiss nicht kostendeckend. somit haben wir heute aus der rubrik lokalkritik keine lokalempfehlung, sondern nur klotipps abzugeben. wer dort zu tun hat: man könnte das heeresgeschichtliche museum aufsuchen, wenn man nicht verbotenerweise in die büsche will. oder die arsenalstuben. weils sonst keine klos dort rundum gibt. gastrokritiker ist schon viel gedisst worden im leben – ja ganz viel. aber dies schlug dem fass den boden aus. verwahrloste, arrogante klitsche.