37-Die_Syrische_Begegnung

Ramat aus Daara/Syrien,Suri-e ist NUR subsidiär schutzberechtigt. Nur 4% der Syrer haben nur-subsidiär Schutz bekommen. Aber warum ist gerade ramat nur subsidiär schutzberechtigt?! die initiative W_If hat mich ja zum sprach-unterrichten motiviert. ich lernte damit meine ersten flüchtlinge kennen. fast zeitgleich hatte ich meine ersten 2 jungen syrer vorm stationwien-sprachencafe getroffen, von denen einer mein arabischlehrer wurde. prägender aber waren die erfahrungen, die ich durchs leiten von vier lerngruppen machen durfte. insgesamt waren es 12 individuelle personen, die mir dadurch bis heute im gedächtnis geblieben sind. ich habe versucht, ihnen eine mail-addi und prepaid-nr zuzustecken, sollte es ihnen an irgendeiner info mangeln. dieser dienst wurde so gut wie garnicht in anspruch genommen. in einer meiner gruppen traf ich ramat. er hat mir sehr viel erzählt. irgendwann verglichen wir in der gruppe unsere identitätskarten. viele zückten stolz ihren grauen konventionspass. das ist was alle wollen. dieser magische grau-pass. aber ramat zückte so ein rosa kärtchen, welches wie ein führerschein anmutete. ganz unten in einer fußzeile erkannte ich: subsidiär. er wusste wohl über den unterschied schon irgendwie bescheid. er hatte mir klargemacht, wie sehr es ihn verwunderte, dass er überall schlechter behandelt wurde. keine offiz.dt-kurse bekam, unterschiedlich zu seinen wohngenossen, die - bereits asylberechtigt - einen nach dem andren kurs abräumten. ramat war augenblicklich sehr niedergedrückt. ich suchte für ihn die deserteursberatung heraus und schrieb für ihn einen begleitbrief mit der sachlage, weil ich ihn aus terminlichen gründen nicht in die deserteursberatung begleiten konnte. ramat hatte mich zum jahresanfang 2016 in der ersten jänner-einheit schüchtern neujahrsbegrüßungs-umarmt. und er war nach jener denkwürdigen deutsch-session im februar nie wieder in meinem unterricht erschienen. Ein ganz hervorragendes Buch zur Thematik 'Exodus' von Paul Collier. Es gefällt mir darin, dass er weder linksrad*kal noch rechts*xtrem schreibt, sondern schlichtwegs objektiv die Fakten und die Zukunftsszenarien beschreibt. Es ist ein neutrales Buch, das von jedem gelesen werden kann, isbn 978-3-570-55287-2./291wds142