241-Dialogisch_Durchhalten

mit dialogisch erwähnt von_aufseß die selbstgespräche. Nun ist ja das diary-schreiben ein klassisches selbstgespräch. Eine du-form des dialogischen schreibens wäre der brief-an-kitty, wie wir ihn bei anne frank finden. Ihr soll das kapitel F gewidmet werden. Wie spricht man aber öffentlich die leserschaft an? Hierfür fand ich exklusiv die anrede der ‘hochwohlgeneigten leserschaft’ HWGL. Und zwar in der 3. pers. Einzahl – nicht in der 2.Pl, welche ja der höflichkeitsform ‘Sie’ entsprechen würde. Selbige hat für mich aber zu sehr den berufstouch. Von der HWGL aber nehme ich einfach nur an, dass sie existiert, ich setze nicht in der Sie-form voraus, dass es sie gibt. Es ist eine bloße vermutung.
Das papierene tagebuch hingegen setzt überhaupt keine leserschaft voraus. Der leser wird im idealfall man selbst sein. Gnade einem gott, man stürbe eines schönen tages! Dann lesen es andre. Na dann doch gleich öffi gehen, ist dann weniger peinlich. Beim öffi schreiben – dem bloggen – ist das durchhalten ein ganz wichtiger aspekt. Die HWGL (hochwohlgeneigte leserschaft) bleibt einem doch nur erhalten, wenn man fast täglich was liefert, selbst wenn das bei weitem nicht alles gelesen wird: auch das google ranking ist davon abhängig.
Es bedarf also eines ökonomischen umgangs mit ideen, einer nicht zu durchgebrannten, gut moderiert kanalisierten sublimierung der durch inspiration erwachsenden inhalte. Im hiesigen fall geschieht das mit rosa zetterln, die lapidar mit tixo an die tür gepickt werden. Da steht nur der titel drauf, weil der text fließt dann ohnehin von selber aufs keyboard. Zu guter letzt möge man sich auch in der subtil dialogischen blog-form nicht zu abhängig von views oder feedback machen. Es wird ein gutes, wenn es ein autistisch unabhängiges schreiben ist. Denn dadurch bleibt die unabhängigkeit von der HWGL gegeben. /283w_picAndrys