242-E_infach

in emails geziemt es sich, einfach, prägnant und kurzgefasst zu bleiben. Eigentlich sollte man dies auch beim bloggen tun, weil lange texte abschrecken. Ich halte mich freilich nicht dran, sondern genieße die freiheit der landesdomain – wissend, dass die länge so manchen leser abschreckt und er sich lieber an den bildern festhält. Einmal mehr erneut: danke pixabay.
a.v.aufseß hat sich zum E den begriff ‘entlastend’ einfallen lassen. Also das tagebuch ist sublimierung für untertags angestaute ungleichgewichte. So mancher verwendet tagebuch oder blog, um schwieriges loszuwerden. Hier etwa findet man einen solchen erguss unter der krawodn-gschichte ‘glücklich habms xagt’. Eine sache, die jahrelang gegärt hat – ein ex-boss dem ich es ein leben lang nachtrage, wie sehr er mich hintergangen und anschließend auch noch verspottet hat. Derlei ist absolut gerechtfertigt, sobald die beteiligten soweit anonymisiert sind, dass kein dritter sie je wiedererkennen würde in der geschichte. Mit randparametern (firma, branche, tätigkeit) kann man schnüffler soweit um den brei herumführen, dass die anonymität voll und ganz abgedeckt ist. Danach gilt: jegliche ähnlichkeit mit noch lebenden oder schon verstorbenen personen ist unbeabsichtigt und rein zufällig.
Weiters spricht a.v.aufseß von tagebuch als ventil, daher entlastend. Und dass mans oft in einer krisensituation beginnen würde. Ja, weil da ist der schreibdruck eben groß, auch die inspiration: einfach die sublimierte kraft, die aus krise, frust oder kränkung/enttäuschung geschieht. In der dieswöchigen radiokolleg serie über kränkung mit reinhard haller, da liebe ich die stimme von reinhard haller. Seine stimme ist lautgewordene empathie. Und er misst der oft so beiläufig erwähnten kränkung bedeutung zu, weswegen er hier fürs radiokolleg interviewt wird. Auch in dem fall ists gute sublimierung, zu schreiben. Und das auch öffi. Denn in zeiten der öffentlichkeit empfindet mans ja doch als frust, wenn die sachen dann in der lade verschlossen aufbewahrt werden müssen. /435w the pic is a background pattern by cocoparisienne on pixabay

anbei: ein Nachruf. helmar hülmür dumbs, diepresse.com ein mann, der prima journalist war, 39j, 2 monate schwer krank, im AKH. der wunderbar klassische gitarre gespielt haben muss. ich hab ihn nie gehört. er hat sich u.a. – wie ich – für die türkei interessiert. was für eine wunderbare person, die dieser welt verlustig ging, und der presse verloren ging. ewig schade. may he rest in peace. mein mitgefühl seinen angehörigen.
und: vielleicht empfinden es manche menschen als fragwürdig, aber ich meine nun mal: das ‘twitter’ eines menschen ist sein präsentester und bleibendster grabstein in den weiten des www. bei ianina hat man leider freilich nur die letzten 2-3 monate stehen lassen. sie war powerzwitscherin gewesen. dumbs hat sich in dieser disziplin eher zurückgehalten. möge diese erinnerung uns lange erhalten bleiben: hülmürs twitter, RIP