ich hab zwo chefitäten, davon eine/n barschen chef/in. ersie brachte mir heute einen beleg, der eigentlich ein brief ist. ich solle das einscannen und mich dann um refundierung kümmern. ich arbeit das meiste allein ohne chefs. die hatten sommers den sommer genossen. nun unterhielten sie sich stundenlang im nebenraum. mich – deren sekretärin – nicht miteinbeziehend. danach hatten sies beide plötzlich mega-eilig, wie von der tarantel gestochen. ich komme mir vor wie ein unbeachtes möbelstück. aber ich werd mich hüten, zu complainen. mögen sie mich bloß in ruh werken lassen. denn so gelingts am besten. (es ist ja noch garnicht sicher, ob ich im frühling noch in jenem prekär befristeten job bin). tatsache ist: ende des tages war dieser beleg weg. zuvor wars mir noch gelungen, ihn einzuscannen. und nicht nur das, am donnerstag verschwand ja mein gesamter virtueller sekretariatsordner, welchen ich durchs 3 monate alte backup rekonstruieren musste. morgen gehts ans geständnis. der beleg ist weg. ob ich ihn der/dem eine/n barsche/n chef/in etwa zurück in die hand gedrückt hätte, weil dazu noch der kontoauszug fehlte. autsch das wird weh tun. das ists was mich momentan beschäftigt. obwohl es auch in sachen ehrenamtlichkeit ein wichtiger abschlusstag war. lenormand anbei: die kombination für dokumentenverlust./195w/540 pic shows urania #blaueeule cards of lenormand
Kategorie: Alpha
alltag, kunst, medien, provokante_prosa, frühkindliche alliteration.
86-Donaukanal_Verflext
ein wienerzeitungsbericht machte mich auf was aufmerksam, das mir schon seit jahren – jahrzehnten – unangenehm auffällt. der donaukanal wird für die bobos und hipsters mehr und mehr verhüttelt. aus jedem quadratmeter wird geld geschöpft. ich erinnere mich, dass ich vor knapp 30 jahren mit dem rad das ufer des kanals entlangfuhr, walkman hörte und unhörbar dazu sang. es war so viel platz nach links und rechts. man konnte auch urweit fahren und sich frei fühlen. nun ist es so, dass das ‘flex’ sich etwa für public viewing einen weiteren öffentlichen platz rausgeboxt hat – vermeintlich vorübergehend – und ihn sich dann frech einverleibt hat. was als punkige rebellion begann, ist nun teil des bezirks-verwaltungs-establishments. vielleicht waren sogar ein paar gönner der grauslich verbarrikadierten lokalität einst stammgäste und begünstigen es deswegen. rundherum ein kindisch angemalter bauzaun. kein blick rein, keiner raus. security umstellt das lokal. rein kommt man nicht mal mit trinkflaschen. ich habe immer eine wasserflasche eingesteckt. die geb ich garantiert nicht her. aber ich will ja ohnehin nicht rein, in den schuppen. ein wenig freundlicher scheint mir da zumindest der tel aviv beach. aber der ist auch sehr bobo. ich bin generell so gut wie garnimmer an diesem engen bobo-ufer anzutreffen. es gehört jetzt einer anderen generation. den mitläufern auf engen gefilden./206w535,pic by pixabay/luboshouska.
83-Titlemania_Alliteration
82-Ductus_F(r)uctus
eigentlich wollte ich den hochtrabenden begriff ‘ductus’ pejorativ veräppeln, bis ich seine definition im wiki fand “bei der sprache bezieht sich Duktus auf den Ausdruck des Gesprochenen oder Geschriebenen und bezeichnet den sprachstil, das Charakteristische einer persönlichen Sprache, das heißt, die Art zu sprechen, zu reden, zu schreiben.Beim sprechen beziehungsweise reden sind unter Duktus sowohl stilistische Elemente, wie Wortwahl und Satzbau, als auch etwaige dialekteinflüsse.”(wikipedia) im rahmen, wie ich nun nach über 80 beiträgen zu meinem ductus zurückfinde – etwa dem kleinschreibemodus, desto mehr regnet es beiträge und titel. es gefällt mir darin, dass sie schon abgefedert und kopf-vorzensuriert sind. man muss auf einer exklusiven landesdomain schließlich genau drauf acht geben, was man tut – oder besser unterlässt. ductus – das erinnert mich an eine breitgesäßige saturiert-frühpensionierte dame, die eine kaffeetasse nur mit exaltiert weggestrecktem kleinem finger hält, um sich den anschein von grazilität zu verleihen. pensionen – darüber hab ich mir gestern ein buch gekauft. beim frick wollzeile, der in 11 tagen schließen muss. das tut mir enorm leid um ihn. er war gut die letzten 10 jahre ein fixpunkt in meinem bücherleben. ja und in dem pensionsbuch gehts auch um den aufkommenden generationenkonflikt, der noch dadurch verstärkt wird, dass jene generation, die unsere pensionen zahlen muss, die ist, die jetzt mehrheitlich in volksschulen sitzt. keine ösi generation, um genau zu sein. die werden sich ganz schön ärgern, dass sie der alten ösi generation die pensionen zahlen müssen und dabei noch eigene eltern zu versorgen haben. generationenkonflikt, das wird noch in so manchen beiträgen auf woelfin.at ein durchaus brennendes thema werden./255w507pic_byGellingerPixabay
81-Come_to_Calgary
im sommer 2000 kam ich dank der schwester erstmals wirklich in berührung mit dem internet. ich suchte nach einem mir bekannten gitarristen/moderator. irgendwie kam ich dadurch in den chatraum myEsp. dort konnte man sich jedes mal erneut als eigner nickname anmelden. und die leute, die dies taten, waren darin auch authentisch. es gab kein passwort. man war der, den man angab. es gab elfman, mindfixx und byzrod. ich hieß wolflady. der raum war amerikanisch dominiert. ich erinnere mich noch, dass ich vollzeit arbeitend war und – im selben jahr / september nen pc erhalten habend – teils sogar vor der früh noch in den chatraum ging. rattlesnake erzählte mir dort von seinen klapperschlangen. mindfixx ist alleinverantwortlich für meine holland-affinität. byzrod schrieb mir ‘come to calgary’. ich hatte aber andalusien gebucht und buchte um. erst kurz vorm abflug erhielt ich fotos per post. der sah schon ziemlich alt aus. ich voll-ei flog nach calgary. mein gepäck schaffte es nicht. es kam 24 std später nach. der schock drüber war aber so groß, dass dies der allerletzte flug in meinem leben werden sollte. es war eh kurz drauf 9/11 also what shall’s. der byzrod war in wahrheit ein kleines, buckliges manderl, der stotterte, was das zeug hielt. sobald ich mein gepäck hatte, ließ ich mich von ihm auf nimmerwiedersehen nach BANFF bringen. dort ritt ich den sundanceTrail und machte ne führung highonadventures. 2 wochen später flog ich heim und hatte beim flug migräne. man wollte mir nix zum essen geben, weil die angst hatten ich würde speiben. in wahrheit brauchte ich essen, weil ich bereits rekonvaleszent war. dann bekam ich eins. und seitdem flieg ich eben wiegesagt nimmer. bin aber dankbar, dank der lapidaren chat-zeile doch noch banff kennengelernt haben zu können. das bild oben ist der moraine lake, fotografiert von maja-pixabay/296w504
80-Prawys_Sackologie
78-Der_Schlange_Kur
insider wissen, das ist ein falco titel. ich korrespondierte mit einer kartenlegerin auf unsrem esoforum. sie hat eine kur bekommen und ist wie ich asthmatikerin. ich fragte sie, wie sie das gemacht hat. sie meinte, ich hätts eh leichter damit. wer arbeitet, kriegt eine kur. wer nimmer arbeitet aufgrund wohlverdienten ruhestands, kriegt auch keine kur. normalerweise. weil er/sie nur geld kostet. der staat sieht das so. pensionisten kosten geld. drum sollen sie nicht lange gefördert werden. je schwerer es für sie im gesundheitssystem wird, desto schneller ist der staat sie los. in diese bresche schlägt auch der trend begleiteter sterbehilfe. diese hat etwa in belgien schon einen besorgniserregenden anteil. was bedeutet dies im realen ‘leben’: dass vielerorts ein sanfter suggestiv manipulierender druck auf die älteren, die einsamen, die chronisch kranken ausgeübt wird, sie mögen doch diesen weg einschlagen. dass dies für alle seiten der beste weg wäre. einer frau ist etwa die tochter gestorben. deshalb war sie traurig. einfach nur traurig, nicht krank. und die wollte eben diese weg gehen. denn es gab einfach niemanden mehr, dem sie noch etwas hätte hinterlassen können. wir sind hier auch bei der erbschleicherei über das gute-testament. etwas, worüber ich schon ne weile lang schreiben wollte. nichtwissend, wie dies denn zu verpacken wäre: öffentliche institutionen inserieren, damit naive leute ihnen und nicht der familie ihr vermögen vermachen. sogar eine firma gabs, die luchste denen die immobilien ab mit dem versprechen, dass sie sich um deren versorgung in einem guten heim im alter kümmern würden. man bräuchte denen nur das haus zu überschreiben. alles ganz einfach. dank eines konsumentenvereins wurde jenen obskuren halunken das handwerk gelegt.
und so kommt es eben, dass die, die die zeit dafür hätten, keine kur kriegen. weil die kur sich ja nimmer auf die arbeitsfähigkeit niederschlagen würde. gleichzeitig werden chronisch kranke, die um die invalide ansuchen, in zwangs-reha geschickt. krampfhaft versucht man, diese arbeitslosen in kurse, soziale verachtungs-betriebe reinzuschieben oder via ams-knute solang krank zu machen, bis man sie mit dem verlogenen und verräterischen fit2work-tool wieder gesundbeten kann (gratis/freiwillig/diskret? die 2 letzten attribute seien unzutreffend, so der verein der arbeitslosen). also die arbeitskraft – die vermeintliche – die im realen leben kein arbeitgeber mehr haben will (teurer klotz am bein), die wird gesundgebetet und pensionierte werden aus dem kur-getriebe rausgemobbt. die alten werden aus den jobs gemobbt und den altkranken werden hinkelsteine in den kur-antrag gelegt, sodass diese es aufgeben – hätten zwar die zeit dafür, würden keinem arbeitgeber damit abwesenheitsprobleme machen, kriegen aber keine kur mehr. am liebsten hat der staat die raucher. sie zahlen ihr elendes leben lang steuer für ihre sucht und sterben oft noch vor pense-antritt. das sind billige leute und gleichzeitig lukrative. daher kriegt unser vernebeltes land ja auch keinen nichtraucherschutz auf die reihe. seit 10 jahren nicht. (querverweis: suche ’54-‘)/458w488 photo credit: tangi_bertin Vers le soleil via photopin (license)
77-Iging_TaoTeKing
das fing an mit liebeskummer vor 24 jahren. ich begann mit kampfsport. im tv lief ‘kungfu’ mit carradine. der sprach dauernd vom taoteking. ich bekam das buch ‘daoist an der wallstreet’ in die hand und verschlangs in einem zug. mama hatte 14 bücher der weisheit in der buchsammlung. hier fand ich die zwei: TTK und iging. in das iging tauchte ich voll ein, trat zufällig 1995 aus der kirche aus und bezeichne dies als meine neue religion und lebensphilosophie. der lauf der dinge wird alles regeln. mittels hexagrammen warf ich meine lottozahlen, die wöchentlich gespielt werden. hexagramme zum wahrsagen warf ich sehr sehr selten. verbunden blieb ich aber immer mit der lehre. nach richard wilhelm ist es theo fischer (wu wei), der das nötige knowhow dazu vermittelt.
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76-Edgar_Wideg
heute schreibe ich über den edgar wideg. habe ihn durch meine ordnungslehrerin elisabeth kennengelernt. edgar steht für Etwas_Das_Gott_Allein_Regelt und entspricht daher einem taoistischen grundprinzip. nicht handeln, nicht eingreifen, der lauf der dinge wird es regeln. WIDEG: wofür-ist-das-eine-gelegenheit. wenn man sich über die blödheit eines mitmenschen ärgert, denke man sich wofür-ist-das-eine-gelegenheit? ich weiß es nicht, ich kann den satz nicht richtig in die realität umsetzen. aber als hilfreiches motto hilft es gewiss bei guten gelegenheiten. vielleicht fallen mir ja selbst noch einige spaßige akronyme ein, wo ich doch so gern mit der sprache spiele.
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