373-PeepSing_Emancipation

es gibt eine ganz neue story, die will ich doch in einem eigenen beitrag thematisieren. das überarbeiten des (einstigen?) ösi radio-kultursenders hat ja – man kanns ohne umschweife sagen – ein trauma in mir erzeugt. nun fand ich mich gemeinsam mit 3 andren hörys zum einschlägigen therapiegespräch ein, bei einem fachmann – DEM fachmann genau gesagt: aber ich nenne weder sender noch namen.
so gut wie alle themen konnten wir ansprechen. nach und nach werde ich die rechtfertigenden antworten des fachmannes, den ich übrigens über alle maßen schätze (schließlich kann auch er sich nur nach der decke strecken), dezent zur sprache bringen. schwerpunkt dieses beitrags aber ist die unverfrorene jugend in den neuen stimmen des senders. zeitansage, sendungstitel, sie werden genannt von einer dame mit einer recht hohen, fast kindlich anmutenden tussi stimme. also der typus friseurlehrling*in, wenn mans krass ausdrücken will. oder auf einzelhandelskauffrau, whatever. ja, die damen bekommen alle eine einschlägige ausbildung, klar. nur saß mit mir rund um den therapietisch auch eine NOCH ältere dame als ich und sie wars, die dies thematisierte: sie und ich, wir reden mit tiefer alt-stimme. wir mögen diese samtigen alt-stimmen. wir sind alt und reden alt, aber nicht altklug (zumindest nicht immer). was wir entsetzlich finden, ist das trötend anmutende gepiepse, das manche tippmamsells am telefon haben. wenn sie freundlich scheinen wollen ODER wenn sie sich verabschieden. das geht gegen ende WEIT über das dreigestrichene hohe C hinaus. jede koloratursopranistin könnte da wirklich neidisch werden. und das erreicht frequenzen, die inhuman und menschenrechtswidrig sind.
ja aber es genügt ja schon im radio. flapsig, hoch, gehetzt, ja fast hysterisch anmutend. wer will das. es gibt sender, wo das heimisch ist, aber nicht unser friedlich saturierter kultursender! (oder ehemaliger kultursender).
die rechtfertigung ging in jene richtung, dass eben das tiefe samtige (beispiele z.leander, h. knef) dafür spricht, dass frauenstimmen nur für voll genommen werden, wenn sie sich der männlichen angleichen und die (als authentisch weiblich erklärten) höheren stimmen inkompetenz ausstrahlen. ja aber es ist nun mal so, und es ist unangenehm. man wolle damit das weibliche geschlecht in seiner authentizität durchsetzen, emanzipation also (inhaltlich, nicht wörtlich wiedergegeben).
und was weiters unangenehm ist: lautes lachen vorm mikrofon, das führt zu einer übersteuerung, traktiert nicht nur jeden toningenieur, sondern provoziert auch den gefürchteten, irreversiblen abschaltimpuls. gut: hatten wir im kultusender noch nicht (oder kaum) aber geht in die richtung des gefiepses und gepiepses sonst ja durchaus ausgebildeter ‘stimmen’. ich fand die rechtfertigung leicht widersinnig. vor allem als kontrapunkt mit den ganz ganz tiefen stimmen einer leander/knef zu kommen, ist etwas weit ausgeholt, um uns zwei damen-in-besten-jahren mit der antwort zufrieden stellen zu wollen.
es war wirklich nur ganz ganz wenigen bewerberInnen gegeben, zu so einem gespräch zu kommen. und: JA – ich war dabei. unendlich dankbar. irgendwie muss ich mit dem sender nun weiterhin zurechtkommen, ists doch mein einziges audiovisuelles medium, das jetzt aber tatsächlich nur noch auf absoluter sparflamme weiterläuft. in jedem fall: ein riesiges danke dem fachmann, der uns diese möglichkeit geboten hat./pic by open clipartvectors pixabay

372-Ideafreedhoff

wenn ich handytechnisch sehr gekränkt wurde, dann ändere ich den benachrichtigungston.
Es gibt keinen euphemismus für die zahl sechs.
Bipa: ‚heut schau ich vernünftig genug aus, um präservative zu kaufen.‘
Es verwendet übrigens auch ‚zotter‘ den begriff: ideenfriedhof. Ich konnte ihn weiters davon überzeugen, dass meine lieblingsschoki (=1 kirschsorte) nie eingestampft werden soll – nein, das wäre sie ohnehin nie geworden.
Weiters: eine recherche und abhandlung der repliken auf den gedanken einer harmonisierung von NSH und BMS.
Gerte oder peitsche: ‚hier scheiden sich nicht nur die wege, sondern auch die geister‘ (zweiteres ein wörtliches zitat aus dem von mir favorisierten wegscheider)
plädoyer für den enddarm respektive: ‚verteidiger der darmflora‘ (erlebnisbericht einer koloskopie? Frage: ‚wollt ihr das?‘ – ‚nein, lieber maoam!‘)
Traktat einer gendergerechten versubb*ung.
SOVIEL, liebe und ach so hochwohlgeneigte leserschaft einmal mehr zum ideenfriedhof, der stätte an ideen über traktate, die am ende des tages nie geschrieben wurden, freilich aber im jahre schnee einmal ausbaufähig sind, wenn sie sich längst überholt haben. Speziell das abgespacte maoam zitat ist was, woran ich nicht allein schuld bin, sondern eher – und dahin fließt nun viel mehr mein dichterisches talent – eine whatsapp konversation. Das wäre nämlich ne weitere geschichte gewesen: einst whatsapp feindin (auch hier gibt’s querverweise bereits auf dieser seite), ist jetzt für mich ein wachsender und stetig gepflegter freundeskreis ohne (kann man sagen ausschließlich) männliche whatsapp kontakte kaum noch denk oder manövrierbar: äußerst derber humor mit eingeschlossen.
Unsere falter ini klazl klasse: bin wieder recht gut positioniert, unter derzeit nur ungefähr sieben INI‘s als zweite. Das wiener stadtvolk bewegt sich in richtung einer frühjahrsmüdigkeit, weswegen man in der falter ini klazl klasse ganz automatisch in eine top position kommt.

371-Seilers_Gehen & Ideenfriedhof

schon vor einer und zwei wochen wollte ich wieder über seilers gehen schreiben, so gut waren und sind seine glossen.
Packen wirs aber heuer wieder an, um das schreibjahr zu starten. Ich gehe in gedanken mit ihm alle diese cafes ab, die er gestern im samstag beschrieben hat: freizeit-kurier, 6.1., seite 58.
und wir starten im sperl, einst stammcafe vom herrn menasse, der ja leopoldstädter geworden war. Ein absolut-cafe für normalsterbliche, liebe kojen und fensterplätze, freundliche entgegennahme, auch vom gewöhnlichen fußvolk von der straße.
Nicht so im cafe museum. Man muss, wie noch öfter auf der tour: gut schauen, dass man entsprechend adjustiert ist, man hat mindestens cafe und was dazu zu bestellen, nur bei nem kleinen cafe ne koje besetzen, bringt nix. Und ist man fertig mit kaffee und torte und hat nichtmal mittaggegessen, dann wird man angesehen, als wollten sie einen gern gschwind wieder raus haben. Das cafe tirolerhof sagt mir leider garnix: lieber ging ich da ins völlig kommote rosenberger (das sich aus andren gründen zwischenzeitlich dequalifiziert hat). Tirolerhof schreckt mich ob seiner lage ab: sieht nach touri-falle aus. Nix für ortsüblicher wiener und rinnen.
Landtmann, no way. Sollen die großkopfpolitiker bleiben wos sind, sie können dabei gern unter sich bleiben. Preise sowieso unter aller kritik. Also über aller kritik, wörtlich genommen: sinnlos. Sorry.
Nun zum cafe schottenring. Seit 4einhalb jahren geschlossen. Immer noch hat es einen namen. Es wurde von anwälten gekrallt, die es erst recht an so ein möbelhaus weitergegeben haben. Es wurde gekapert und die räume stehen nun sinnentleert und platzraubend rum. Ich habe dort das ende mitgefeiert, von dort auch mein abschiedsfoto des schottenring. 130 jahre wars gestanden. Eine institution – ein flaggschiff: umgebracht. Todsünde. I dearly want it back, my schottenring.
Griensteidl: gschwind noch anschau-gehli, bevor das popup rien in 3einhalb wochen zumachen muss. Im prückel reserviert man also tische. Das ist schrott für zufällig reinkommende besucher, weil es frust ist. Einmal mehr zitier ich den passenden seiler dazu: man kommt ins cafe um dazusein und nicht um ansprüche anzumelden.

Mein winterliches schreibloch weist nicht drauf hin, dass ich keine einfälle hätte, sondern dass my karma over my dogma runs. Draußen zuviel leben, um drin zu schreiben. Hingefetzte titel, die ich wieder nur auf einem herzlosen ideenfriedhof verstauen kann.
– stinkende trauben (i.e. raucherwolken) – verleimte papierziegel
– väter und söhne, wobei das eigentlich töchter sind
– shabby_blades unter miteinbeziehung von whatsapp und eines bescheidenen belohnungssystems
– madl mit karten (über eine junge tarot/lenny anfängerin). qvw

370-Wörst_Käse_Szenario

in der politik ist das wörst käse szenario wahrgeworden. man kann es immer noch nicht glauben. in erwägung stand daher für hier auf der website ein beitrag à la die-dritte-afghanische-versöhnung. aber prinzipiell gilt schon dieser 370. als der letzte des laufenden jahres. thurnherr hat im falter wieder mal das richtige wort kreiert!
es lautet: türkischblau, und es erinnert mich daran, wenn bob ross in seinen malkursen das prussian-blue verwendete. und es ist ja auch eine recht preußische manier, die einzieht.
mein dank gilt einmal mehr der stadtzeitung, wo ich in meiner geliebten falter-ini-klazl-klasse die top position einnehmen darf: und zwar direkt unter der faust – und das in der begehrten jahres-end-ausgabe. es findet sich darin übrigens eine werbeanzeige vom grünen jungspund mit dem kapuzenpulli und den designerstühlen. mit einem seiner nackedei-fotos. und mit diesem die beste verarschung auf seite 5 des best-of-böse. duft green von VERSAGE, ein eau-de-compost, welches pilz verursachen könne. diese sache ist dermaßen integer und ausgefeilt, sodass ich sämtlichen ekel diesem hipsterbody gegenüber über bord geworfen habe und den testosteronüberfluteten, narzißtischen nackedei in meiner küche aufgehängt habe, wie eine schlampe aus dem centerfold. das hat er jetzt davon, von seinem effektheischenden exh*bitionismus.
was uns noch bleibt, zum abschluss dieses 17-er jahres, ist meine jährliche reflexion über die gefundenen zwillingspaare, die bei der geburt getrennt wurden. aus den sehr vielen vorschlägen, von denen jeder einzelne zauberhaft ist, lasse ich mal die gleich raus, wo nicht zwei halbwegs bekannte geniale menschen gegenübergestellt sind, sondern teils auch puppen oder fantasiefiguren. weil die genetisch keine zwillinge sein könnten. aber nach dieser auswahl blieben folgende siegerpaare über. ingridFelipe-stephanieCox, barbaraRosenkranz-thomasBrezina, herbertKickl-talSilberstein. und ich bin noch keinem von diesen sechs persönlich begegnet. dem eingangs erwähnten darstell-nackedei hingegen schon. im minoritenviertel in der vorhut der europawahl april 2014.
pixabay_diegobarruffa

369-Zieh_12h_Hoch

noch bevor eine neue regierung konstelliert ist, regt sich erster harscher widerstand auf der lebhaften fußbookseite jenes parts, der sich doch eigentlich für den kleinen mann hat stark machen wollen. das hat sich abgezeichnet und wird noch heftige formen annehmen. ich denke da nur an gewisse bereiche der sozialpolitik. es hat der blaumaxl gegenüber dem türkismaxl beim 12-stundentag nachgegeben, damit hat der blaumaxl jetzt einen – den nächsten joker – in der hand. das zünglein an der waage wird das generelle rauchverbot in lokalen sein. blaumaxl will es kippen und hat auch eine einschlägige veranstaltung mit seiner anwesenheit beehrt. damit wird der traumproletarier aller länder kreiiert: jemand der raucht, und auch seine kids dazu anstiftet. kein rauchverbot in lokalen. leute, die viel hackeln, nämlich zwölf stunden. die sich dann in lokalen gütlich tun und als die lohnsklaven, die sie sind, eine gefühlte freiheit in form des rauchens in lokalen begehen wollen. diese leute sterben exorbitant früh, sie sterben im alter, wo ein einst normaler mensch den zenit seiner leistungsfähigkeit erreicht hätte. sie haben geraucht, tabaksteuer gezahlt, brav konsumiert, brav ihre 12 tagesstunden 60 wochenstunden abgehackelt und mit ihrer sporadisch auftretenden ersatzfreizeit nix anzufangen gewusst außer zu schlafen, weil da eh keiner zeit hatte. ja und am end stirbt der bekloppte blautürkis-idealbürger lang vor seiner zeit, kaum dass die brut aus dem gröbsten draußen ist, da verstirbt er dann und wird auch seine pense nie zu gesicht bekommen. wegen zutode-hackln und rauchen a no: danke, tanke und thanke oh so hochwohlgeneigte wählerschaft. #nrw2017

368-Verstorbenen_Suche

infolge eines tragischen ereignisses, welches den bekanntenkreis heimsuchte, wird hier ausnahmsweise mal abstand genommen vom sonst so sǘffisant-ironischen unterton. auch richte ich mich in der tipp-liste an eine zweite person singular, anstatt an die dritte person singular (i.e. hwg. leserschaft). in der heutig flüchtigen zeit, wo man oft die wohnadresse vom nächsten nicht weiß, oder jahrelang nicht das geburtsdatum, empfiehlt es sich, bei oberflächlichen (??) bekanntschaften solche fixpunkte anzusteuern.

  • scheue dich nicht, über emotionen zu sprechen
  • hake nach, wenn ein sms nicht beantwortet ist, mache triftige statements nur mündlich
  • gehe profund und vehement auf den anderen im fall einer drohenden selbstgefährdung ein, suche mit der person einschlägige stellen auf
  • tausche geburtsdaten und kontaktdaten der familienangehörigen, falls was ist. auch wenn das unangenehm scheinen mag, bei einem langen gspusi etwa
  • versuche trotz schüchternheit, latent kontakt zu family/angehörigen/freunden/kindern aufzubauen – sie könnten auskunft geben, sollte der person was passieren.
  • klär mit dem bekannten ab, wie vorzugehen ist – wohin man sich wenden möge, wenn er sich komischerweise ganz, ganz lang nicht meldet, auch wenns keinen streit gab
  • nimm xmas oder geburtstag zum anlass, ein sms oder sowas zu schicken, ein sprichwörtliches lebenszeichen. es würde helfen, nicht länger im unklaren zu bleiben.
  • halfen all diese maßnahmen nicht und herrscht ungewöhnliche funkstille – teils über jahre – gehst du aufs meldeamt, da brauchst du die geburtsdaten wegen namensdoppelgängern.
  • übers ableben einer person wirst du dort allenfalls durch die blume indirekt aufgeklärt. du suchst also unter friedhoefewien ‘grabsuche’, es gibt sie auch unterm obig angeführten titel dieser story. das trauerportal ist nicht so gut. weiters hat der ZFH_W einen bestattungskalender, auf dem kenn ich mich aber nicht so aus. pic: piro4d pixabay

367-Summit_of_Simit

Summit of simit hätte die heutige 367. story heißen sollen, aber ich schramme ungeniert am vorweihnachtlichen burnout entlang, und zwar ganz schlimm. Daher gibt’s nur eine glimpses-sammlung, in der hoffnung das ein oder andere mal auszuarbeiten, etwa eine assoziationskettenbrücke zwischen:
basisdemokratrie/kommunismus, kolba-dislike-party, dichand-und-trump.
Und schlussendlich der summit of simit als fortsetzung unseres zieli exkurses, einsehbar unter http://www.woelfin.at/archive/737 story 122 und 40.
alle drei sind opfer des burnout geworden. Einen querverweis zum ideenfriedhof hamma auch:
http://www.woelfin.at/archive/804 wo ich etwa mit idee 4 und 5 garnix mehr anfangen kann, das kids-katapult dürfte ich jedoch sehr wohl bearbeitet haben: es war schließlich auch notwendig. Suchts den querverweis selber, ich bin diesmal ausnahmsweise burned out.

my karma ran over my dogma
my lurchturm ran over my leuchtturm.

366-Fess_El_Egie III

querverweis. Die antwort vom regionalleiter herrn rotz=ray ließ nicht lang auf sich warten. Der (rotz)RAY-von-sars heißt baron und ist ident mit unsrem regionalleiter. Nach 365 stories (für jeden tag eine) will ich nämlich nach und nach ne art romanfigur hier kreieren, die sich an harry haller aus hesses steppenwolf orientiert. Dem ursprünglichen namensgeber dieser website nämlich. Ich weiß nicht, wie ich ihn anlege, und was er alles erleben und anstellen wird. Er ist wölfisch, wild, einsam, dominant und eigen bis eigenbrötlerisch, zwänglerisch, liebenswert, mürrisch und empfindlich. Liebt zynismus bis an die grenzen des se*xismus. Sitzt ab und an im smart cafe. Geheimnisvoll, viril, mit durchdrungen kantigen gesichtszügen und ist dort ausdrücklich nicht auf aufriss, weil er das nämlich nicht nötig hat. ER also ist unser ‚regionalleiter‘ und trägt den namen ‚baron rainer ray von sars‘ (womit tatsächlich die ansteckende asiatische grippe gemeint ist), seine herkunft ist ein althergebrachtes adelsgeschlecht aus der bokuwiener (sic_lapsus), mit betonung auf geschlecht. Zwar regionalleiter, macht er aber vielleicht beruflich auch einen komplett andren blödsinn. Das ist hier nicht relevant. Er ist sexy, aber irgendwie auch furchteinflößend – ja gar abstoßend, ein bisschen. Zu gegebenem zeitpunkt wird hier auch das geheimnis um den zerspragelten titel da oben gelüftet.

EDIT 7 dez: zu baron ray von sars. erst heute erfuhr ich, dass einer der wichtigsten inspirationsbringer für die figur des barons-ray-von-sars vor 2 J verstorben ist. ich weiß keine einzelheiten darüber. außer dass ich mir vorwerfe, mich nach sieben jahren bekanntschaft nicht genug gekümmert zu haben. er war unergründlich, ja fast autistisch, irgendwie unerreichbar doch nicht arrogant. man hätt meinen können, es wär ihm nur ums eine gegangen – in wirklichkeit aber war er unglaublich vereinsamt in sich oder sogar schwer depressiv, was er unglaublich geschafft hatte zu kaschieren. ich wäre sonst hellhörig geworden. november 15. das war grad die zeit, als ich türkce lernte, zu einer partei ging, noch ein halbes jahr überaktiv arbeit suchte, deutsch unterrichtete, franzosen durch wien führte, ehrenamtlich sozialberaterin wurde.
eine intuition in der zweiten nacht, wo ich ES wusste, besagte, dass es genausogut ein plötzlicher herztod gewesen sein kann. es geziemt sich nicht, jetzt noch irgendwo nachzufragen. nun muss ich mir selbst meinen reim machen.
wie lapidar erscheinen die so lustigen wortspiele, die mir in der folge für den baron eingefallen wären: marquis-de-flade, jack-the-flipper (mir unabhängig von der schon jetzt guten vergooglung eingefallen), shabby_shades. es versteht sich von selbst, dass ich aus diesen ironischen splittern jetzt keine story bauen kann – devastated, wie ich mich nach der ablebensnachricht eines freundes fühlte. von dem ich 2 jahre nichts gehört hatte, nicht zu recherchieren begonnen hatte, was ja eh schon viel zu spät gewesen wäre. ich fühl mich schuldig. aber er war in all seiner jovialität so unerreichbar, mein baron. die shabby wortspiele würden eine domsub relation assoziieren lassen. dem war nicht so: es handelt sich nur um ein ironisches sprachgewürz.
16.8.63-14.11.15

365-Flotte_Platte

ausständig ist schon ne weile die fortsetzungsstory zum kabarettisten mucki woelfin.at/archive/556 556
die office assistentinnen wurden wieder von einem galadiner erwartet. Und die ganzen monate – seit dem k.mucki – war ich bei meinen kumpaninnen nicht in erscheinung getreten. Wir hatten den letzten event dieses jahres und ich war angemeldet. Diesmal besahen wir einen beherbergungsbetrieb in allerbester innenstadtlage. Es kündigte sich kurz zuvor das PMS an: eine eklige kopfwehart. Ich hatte rechtzeitig die nahrungsaufnahme gestoppt und mir damit das ausspeien selbiger geflissentlich erspart. Aber der termin musste eingehalten werden. Mit wehem kopf und ohne wehende fahnen transportierte ich meinen körper zum event. Es war so superklasse in so ein vierstern-etablissement einzutreten. Sogleich fand ich zwei, die ganz gewiss auch zu demselben termin wollten. Wir legten mäntel ab, setzten uns an einen der tische, woraufhin es an die hausführung ging, und danach setzten wir uns wieder kurz – aber es ging gleich weiter zum eso-vortrag. Der ein wirklich interessanter und lehrreicher war. Da wusste ich aber schon: ich musste und würde meinen wertvollen tischplatz fürs wertvolle abendessen hergeben. Es war ganz klar, dass ich bei dem phänomenalen event nix essen konnte. Jedoch unterließ ichs nicht, das buffet zumindest mit den augen zu essen. Von einer suppe hörte ich – und außerdem gabs liebe desserts. Im bereich des hauptspeisen gangs befand sich eine generös angerichtete platte mit massig lachs, megageil. Daneben eine masse, eine platte meine ich: roast roast roast beef. Rötlich eben. Welch bild muss dies für einen vegetarier abgegeben haben. Aber wir assistentinnen sind alles schwarzverwitwete fleischfresserInnen. Gibt man uns nix ordentliches zum fressi, werden wir zur diva. Und vor einer horde an wildgewordenen diven, hungrig und haarscharf kurz vorm wechsel soll hier eindringlich gewarnt werden. Meine löwinnen wurden satt. Aber das bekam ich ja alles nicht mehr mit. Vor vollen forellenplatten musste ich W.O. geben. Ich war knocked out, completely. Habe mich artig bei der veranstalterin verabschiedet, die froh war, einen platzräuber und mitesser weniger zu haben. Aber ich hatte meinen mann gestanden. ich war auch in diesem jahr auf einem unserer events erschienen. Und so soll es ja sein. Den anblick von lachs neben roast, kiloweis und hübsch aufgelegt, hab ich auf ewig ins gedächtnis fotografiert, sowas werd ich so bald nicht mehr zu sehen bekommen./372w,jereskok_pixabay