68-Von_da_Betteläh

traktat über die guten und die unschönen seiten des unwesens der bettelei in wien. ungustiös und abstoßend, wenn der herr mit dem verkehrten knie auf der favoritner quer des weges kräult. aufdringlich und verärgernd, wenn die mehr-breit-als-hoch tonne sich vorm billa in den sonnenstuhl setzt und zwischen ihr und den geparkten autos nur noch 50 cm zum durchgehen bleiben. kommt man raus aus dem billa, steht sie aufgepflanzt vor einem und erwartet das retour-kleingeld. das sie SO selbstverständlich nicht kriegt. außer höchstens von volltrotteln. zwischending sind die metromusiker. verachtenswert die heulende romi, die mit ihren sich ziehenden teigsongs jedem einzelnen schmerzen beschert, als hätte er grad wurzelbehandlung gehabt. charmanter immerhin, wen talentierte rumänen sous-le-ciel-de-paris tirilieren. ohne gesang, mit ziehharmonika und dem einzigen song, der mir eine münze entlockt. ungustiös der mundraub im Schottentor, wo sich ein kerl vor dir hinpflanzt, während du deinen rice-to-go fressen willst. seinen mund öffnet und - als würde er französisch machen - seinen finger da rein und rausfährt, auf mitleid und hunger plädierend. hier haben wir 2 möglichkeiten. dem aufkommenden brechreiz ob seines kaputt-ruinösen zahnwerks abzuhelfen, indem der reis entweder in den nächsten mistkübel - oder gleich viel besser, dem zahnlosen mundwerk quer ins gesicht transportiert wird. achtung wenn der reis noch sehr heiß ist: da könnte man drankommen wegen einer körperverletzung. schade. aber mit diesem fressi war das dann nix. zu guter letzt haben wir den afrikaner, der auf einem vorbereiteten zetteln von seinen drei kindern berichtet und die billigstmöglichen clever-taschentücher zu zehnt in der sbahn verhökert. neben den sousCiel leuten ist er einer der zwei, die von mir knete kriegen. weil mit meinen NNH entzündungen und dem chronisch-allergischen schnupfen brauch ich immer taschentücher. das ist ein ehrliches arbeitswerk, was der tut. und drum kriegt er auch was. er ist weder aufdringlich, noch ungustiös./295w

67-Traktat_Irren_Kims

unter unseren medial ausdrucksstarken problemgruppen-medien heute/krone/oe24 gibt es eine zeitung, die sich exklusiv des ausdrucks 'irrer kim' bedient. sie hat google-technisch das alleinrecht auf diesen ausdruck, vielleicht gar vercopyrightet. mit 'irrem kim' meint diese zeitung (ihr herausgeber ist der ältere graumelierte herr mit schiefem lächeln) eine politische führungsperson aus dem fernen osten. (einem mondgesicht mit markanter hochfrisur). diese führungsperson gehört zu jenen, die - gemeinsam etwa mit dem orangeblonden entenschwanz aus den staaten - weltweit angst machen. und insofern weiß ich nicht,  ob es denn so klug ist, jemand gefährlichen so zu bezeichnen. infolge taoismus studiums und kampfsporttrainings habe ich einst eine starke zuneigung zum fernöstlichen gedankengut empfunden. diese zuneigung bezieht sich zwischenzeitlich nur mehr ausschließlich auf jenes gedankengut, welches in den ländern japan, china, etc nicht mehr wirklich gelebt wird. die länder glänzen nur durch überbevölkerung - wiewohl japan strengen schwerpunkt auf rassentreue setzt. dort etwa hinzuflüchten oder einzuwandern wird überhaupt nicht gern gesehen. china kehrt sich von der einkindpolitik langsam wieder weg, weil sie merkten, dass nun kaum noch frauen im gebärfähigen alter da sind. ein problem, wie es übrigens auch in indien existiert. dort mit konsequenzen für die paar verbliebenen und großgezogenen frauen, für die es garkeine worte gibt. kurzum ist asien am besten nur mehr aus der ferne zu beobachten. so wie es war, wird es ohnehin nicht mehr sein./221w

66-Lose_Blattsammlung

die lose blattsammlung von grabitz/hilf (beck) ist mein baby. europa nach lissabon. die zukunft ist JETZT. europa ist in wahrheit am ende. gestern bemühte sich juncker, es nicht ganz so dramatisch auszudrücken. tusk hingegen setzt sich da nicht so einen maulkorb auf. doch hier solls ja nicht ums ende von europa gehen – sondern einzig um seine lose blattsammlung, die die weitgehend überschaubare EUV, vor allem aber die unüberschaubarst mögliche ARBEITSWEISE der europ. breaking-apart-union haptisch versinnbildlichen soll. in 3 strahlendblauen ordnern, die jedem fitnesscenter zum workout reichen würden. jeder ordner beläuft sich auf knapp drei kilo. ich ordne diese aktualisierungen meiner losen blattsammlung – meines grabitz/hilf – für meinen chaotischen chef ein. der da eh nie reinschaut. aber der die blattsammlung einfach für sein ego haben musste. ich allein habe den spaß damit, und die freude, eine schier unendliche freude. es wurde mir die ehre zuteil diese blattsammlung nach dem lissabonvertrag komplett neu einordnen zu dürfen. und grabitz/hilf tat dies auf eine sehr empathische weise. er lieferte innerhalb der einzelnen aktualisierungen nach und nach dem kompletten content nach. ich konnte tagtäglich den umfang der europagesetze berühren. es geschah in einer zeit, in der man an eine EU noch glauben konnte.
ich habe nicht nur respekt vor den aktualisierungen, sondern auch vor jenen zetteln, die ich aus der sammlung rauszunehmen habe – im zuge derselben. sehr sehr großen respekt habe ich vor der agenda vorne, wo anhand der paraffeln, mit denen meine vorgänger-sachbearbeiterinnen die lose-blattsammlung behandelten, ihre arbeitsschritte als getätigt unterschrieben hatten. sollte also einer ein fehler unterlaufen, so wäre dieser nachvollziehbar. für wer mag. ich freue mich über jede aktualisierung und finde jede aktualisierung spannend. diese ordner sind sehr breit. und die blätter ja hauchdünn. wirklich blöd läufts, wenn man für eine aktualisierung ganz unten den gesamten pack der oberen hauchdünn-zetteln rausheben muss. die lassen sich aber vorübergehend ins linke haltergestänge stecken, auf dass sie nicht durcheinander kugeln. ein windstoß während dieses arbeitsschrittes kann in grenzfällen sogar fatal enden. aber das haben mein grabitz-hilf-baby und ich immer leidlich gut hinbekommen. DENN – kommt zeit kommt rat. und es haut(e) mir letztendlich der chef ab, aber nicht wegen mir. das heißt aber gleichzeitig, ich muss von meinem so behüteten baby nun abschied nehmen. ich irre verzweifelt im hause um her, die verantwortlichen für unsere losen, wildgewordnen ronin-blattsammlungen zu suchen. schließlich habe ich ein erbe weiterzugeben. der chef wird meine hanteln nicht mitnehmen dürfen; ich verlasse die firma und übrig bleibt der von mir so hingebungsvoll gehändelte grabitz/hilf//beck EUV & AEUV. nie zuvor war ich den EU §§ so nah – nie mehr WERDE ich ihnen so nah sein. auch heute frage ich mich – der lissabon-vertrag wurde ja längst wieder eingestampft, wie es meinem grabitz-hilf baby denn nun wohl geht. wissend, meine in die zeitgeschichte eingehenden paraffeln werden noch für jahrzehnte, wenn nicht sogar für jahrhunderte eingeschweißt sein in der agenda, im aktualisierungslogbuch meines EU-babys./474wPixabay