247-Don’t_Fly_U.S.

WAS mir dieses land auf die eier geht. Es ging mir immer schon auf die eier. Und jetzt ganz ordentlich. Ich habe mir trotzdem einen usa-kalender gekauft. Um zu sehen, wie schön doch dieses land wäre, wärs afoch ned so deppat. Aber in zeiten von nsa darf man das trumpla_la_land ja nimmer beleidigen. Was jedoch bringt mich heute dazu? Christina noelle fliegt nach usa. Es wird ihr gesagt, sie würde dort zuviel zeit verbringen. Kurzum: es gibt schikane par excellence. Über stunden. Ein zwischending aus folter und psy-terror. Erinnert mich an einst: ich wollt einfach nur das bekloppte schloss von aranjuez besichtigen. Was tat man? Weil ich einen rucksack dabeihatte, zog man mich bis auf die baren brüste aus, ob ich sonst was am leib trage. Neben mir gingen die fröhlichen frühpensionisterln mit ihren handtaschen unbehelligt durch. Ich habe spanien nie mehr betreten. Eanare aranjuezer können sa sich sonstwohin stecken und bei der nächstbesten touristenmesse in wien gabs eine standpauke an ein standmäderl, das fortan nie wieder einen messejob angenommen haben wird.
c.noelle ist nicht die einzige. Die freundin meiner bekannten ‘kamille’ hatte vorm letzten U.S.-ausreisen ihr visum ein klein wenig überzogen gehabt. Als sie dorthin zurückreiste, gabs die ganze palette von verhör bis zu ‘anhaltegefängnis’. Kamille, selbst eine südstaatlerin sagte: einst wars so, dass der osten sich so abgeschottet hatte, wie die usa das nunmehr tut. Und frau kamille hatte mir das bitteschön schon anno 2010 gesagt! 9 jahre nach nine_eleven. Werte leser, es gibt videokonferenzen, wenns denn sein muss. Man braucht in des scheiBland nimmer ummefahr’n. Echt nicht. Die zeit ist vorbei. Es will es nicht. Es interessiert uns auch nicht mehr. Tschüss mit Ü.

246-Seilers_Gehen

für ein paar zwischenrufe muss das av.aufseß alphabet (bild-los) unterbrochen werden, schließlich ist wochenende. Ich wollt seilers gehen ja – weil es nun im freizeit heft ne abgesicherte kolumne ist – nimmer feedbacken, aber es hängt heute einiges an annexen dran. Ich geb zu, ich schrieb Cr.kubesch meinen fröhlichen eindruck vom endlich dünnen eher werbefreien heft. Was erwartet mich frech heut morgen an der türschwelle: schon wieder ein phallisches heftl! Naja. Wenn man sich drauf beschränkt, die lästige werbung auf produktionstechnisch überteuerte, pappendeckelartig anmutende mittelblätter einzudämmen, tu ich mir wenigstens beim geflissentlichen überblättern leichter. Dank der pappendeckel lobt kubesch die dicke seines heftes. Und nicht nur das: er hebt pollys artikel hervor, den ich erneut ostentiv zu lesen vermeide.
Ich haue mich aber auf guido ‘guitars’ fast wölfisch anmutende story, die darauf hinausläuft, dass er sich wohler als Ich unter Ichs fühlt. Das ist damit eine starke bobo-eigenschaft: lauter kleine egoistis oder ich-ag’s. Er mag das kollektivierende ‘wir’ nicht. Ich – wölfin – in der meute unerkannt, bin wiederum in einer partei, in der das ‘wir’ stark ist – ich mir aber doch über bestimmte ‘aufzeig-thematiken’ meine gedanken mache, wie ich das ‘aufzeigen’ beim ein oder andren thema heimlich untern tisch fallen lassen könnte (tschuldigung: exkurs des exkurses und leider fachjargon).
In SEILER’s gehen fällt mir heute vor allem jene passage ins auge (handelt sich um gastein), wo er in der ferne ein wesen entdeckt, das kojotisch anmutet, in wahrheit aber 2 menschen sind. Fast genauso schön wie sein kontemplativer text ist heute die schattierung in der braungemalten ummantelung des durchgangs, in welchen er sich begibt.

245-Hand_Job

wer lang nix mehr mit der hand geschrieben hat, weil man heutzutage eh schon alles tippt, wird merken, was sich innerhalb kürzester zeit zu einer regelrechten ‘kralle’ entwickelt hat. es ist einem, als würde man einen krampf beim längeren schreiben bekommen. dieser sache ist abhilfe zu schaffen. das händische schreiben muss in jedem fall rglmg geübt werden. es gab schon länder, die erwogen, den kindern einfach garnimmer die kursive lateinschrift nahezubringen, weil sie würden eh alles tippen. nun, damit erzieht man sich maschinengesteuerte androide, die jedes mal, wenn der akku leer ist, selber dastehen, als wären sie ein neandertaler. es ist genauso gesund, ab und an mal mit einem computer zu arbeiten, der garnicht am internet hängt. genauso wie es übrigens gesundend ist, den fernseher komplett aus seinem leben zu verbannen – so unmöglich dieser gedanke anfangs auch scheinen mag: mir tats in jedem fall sehr gut! was unabdingbar ist, wird geschwind am ipad nachgeschaut ‘geschäft mit der liebe’ ‘eco’ ‘schauplatz’ ‘report’ und ähnliches. weiter unten schon beim thema der büchlein thematisierte ich das mitschreiben bei diskussionen und vorträgen. ich sehe oft, dass das außer mir keiner macht. ja, weil die andren alles gstudierte sind und die es nimmer nötig haben. ich als studienabbrecherin werd bis ans lebensende dauernd mitschreiben, obwohls für mich ja eigentlich keinen unmittelbaren sinn mehr macht.
unabdingbar ist auch das händische notieren der titel geworden, die die beiträge dann im weblog hier (tagebuchähnlich) haben werden. ja, und übrigens konzentriert auch a.v.aufseß sich beim buchstaben H auf die hand. selbige ist ganz einfach zu naheliegend im zusammenhang mit dem tagebuch. /pic_unsplash

244-G_efahrlos_Grummeln

a.v.aufseß spricht hier von ‘geschöntes’. ich hätte u.U: ‘geschummeltes’ erwogen. also man schreibt im tagebuch oder im web stories, die ein bisschen geschummelt sind: und geschönt ist ja eigentlich auch geschummelt. da ich aber so im bann von r. hallers (einem weiteren ‘held’ von mir, siehe unten) kränkungsStudien stehe, will ich eher übers schreiben als das gefahrlose-grummeln sinnieren. das schreiben als sublimierungskanal für die konflikte und ungleichgewichte, die man alltäglich durchzufechten hat. je geschickter man darin ist, desto besser funktioniert dieser kanalisierungsmechanismus. gefahrlos hats dahingehend abzugehen, dass einfach sämtliche juristischen gesetze eines pässlichen, sozialen zusammenlebens hier respektiert werden müssen. daher eben die gefahrlosigkeit in einer höchst geschickten codierung von arbeitgebern oder sonstwie bekannteren persönlichkeiten. etwas hochzuheben und zu schönen, das würde ich persönlich nicht für nötig halten. denn warum soll man was hochhalten und übertreiben, was ja eh schön war. im prinzip ist das erleben von etwas schönem doch auch nicht wirklich ein auslöser fürs schreiben. und wenn doch, dann ist es süßlich-süffisantes geschwätz. so halt meine meinung, als wölfin. ich würde sagen, gehen wir über zur HAND-schrift im kapitel 245. bilder kann ich beim aufseß alphabet nicht immer einbringen – es ist auch so ein ziemlicher berg zu bewältigen mit diesem – dritten – alphabet auf woelfin.at

243-Frank_Anne

bevor ich nicht selbst februar 2001 in amsterdam war, hatte anne frank für mich keine äußerst große rolle gespielt. Letztlich wars eine chatbekanntschaft, die mich dorthin führte. Und bei der gelegenheit – einer woche an der bloemgracht – besuchte ich natürlich unter anderem haarlem, marken, utrecht, edam und letztlich auch das anne frank huis. Am letzten tag noch hatte ich eine obligatorische bootsfahrt durch die gracht mitgemacht (hoasting beam, vgMuseum, magere brug). An die nur eine woche habe ich umfassende erinnerungen. Ich hatte mir einen französischen guide du routard für amsterdam gekauft und brav zuvor niederländisch gelernt. 2007 wurde das nochmal vertieft und dann von 2011 bis 2015 kontinuierlich gelernt, anschließend kam eh türkisch dazu.
Den chatbekannten hatte ich in meinen wenigen tagen dort nie persönlich angetroffen. Aber seine mission hatte er erledigt. Mir diese stadt, das land, diese sprache nähergebracht (wiewohl wir ja in pefektem englisch kommunizierten). Aber immerhin bin ich durch chatbekanntschaften in 2 länder gereist, die ich sonst nie besucht hätte: holland, kanada (letzter flug im ganzen leben). Im annefrank-huis begeisterten mich die übersetzungen ihres tagebuches in damals 23 sprachen. Ich konnte mir aussuchen, was ich nahm, und wählte russisch. Anhand des buches stellte ich fest, dass es einfach ist, diese übersetzung zu lesen, weil frank ja auf NL schrieb, doch deutsch ihre muttersprache gewesen war. Sie schrieb sehr geschickt in einer fremdsprache und hatte für ihr alter unglaubliches talent. Die ein oder andre verfilmung von frank sah ich mir an, so la la. Ihr vater beeindruckt mich. Es ist sehr schön und wichtig, wenn der vater eines/einer verstorbenen ihr werk publizieren und damit zu ende führen kann.
Anne_FRANK ist quasi weltweit die übermutter aller tagebuchschreiberinnen, gar aller diarianerInnen, wenn man so will. Sie schreibt, wie ich schon bei ‘D’ erwähnte, in briefform an kitty. Ihr ganzes erwachsenwerden findet in jenen jahren des versteckens im achterhuis statt. Wie schlimm muss diese zwangsnähe gewesen sein. Ihr zusammenwohnen mit dem grauslichen, egoistischen schleimigen herrn pfeiffer, der ohnehin erst später dazugekommen war. Und wie berührend ihre kurze, bemühte romanze mit peter. Und es war so knapp, dass sie doch noch fast davongekommen wäre. Sie verstarb leider unter elendsten umständen kurz vor der großen befreiung. Welch talent ging der welt verloren. Welch talent ging auch durch jura soyfer verloren, den scholl geschwistern und alle den opfern jener furchterrgenden zeit. Díe russisch übersetzung ihres buches bedeutet mir viel und in einer auflistung der tagebuch möglichkeiten soll frank nicht unerwähnt bleiben.
a.v.aufseß ihrerseits erinnert unter F wie Faktisch an ‘scott’/antarktis. Übrigens auch sehr gut von stefan zweig beobachtet und beschrieben. /413w, pic by aburakPixabay

242-E_infach

in emails geziemt es sich, einfach, prägnant und kurzgefasst zu bleiben. Eigentlich sollte man dies auch beim bloggen tun, weil lange texte abschrecken. Ich halte mich freilich nicht dran, sondern genieße die freiheit der landesdomain – wissend, dass die länge so manchen leser abschreckt und er sich lieber an den bildern festhält. Einmal mehr erneut: danke pixabay.
a.v.aufseß hat sich zum E den begriff ‘entlastend’ einfallen lassen. Also das tagebuch ist sublimierung für untertags angestaute ungleichgewichte. So mancher verwendet tagebuch oder blog, um schwieriges loszuwerden. Hier etwa findet man einen solchen erguss unter der krawodn-gschichte ‘glücklich habms xagt’. Eine sache, die jahrelang gegärt hat – ein ex-boss dem ich es ein leben lang nachtrage, wie sehr er mich hintergangen und anschließend auch noch verspottet hat. Derlei ist absolut gerechtfertigt, sobald die beteiligten soweit anonymisiert sind, dass kein dritter sie je wiedererkennen würde in der geschichte. Mit randparametern (firma, branche, tätigkeit) kann man schnüffler soweit um den brei herumführen, dass die anonymität voll und ganz abgedeckt ist. Danach gilt: jegliche ähnlichkeit mit noch lebenden oder schon verstorbenen personen ist unbeabsichtigt und rein zufällig.
Weiters spricht a.v.aufseß von tagebuch als ventil, daher entlastend. Und dass mans oft in einer krisensituation beginnen würde. Ja, weil da ist der schreibdruck eben groß, auch die inspiration: einfach die sublimierte kraft, die aus krise, frust oder kränkung/enttäuschung geschieht. In der dieswöchigen radiokolleg serie über kränkung mit reinhard haller, da liebe ich die stimme von reinhard haller. Seine stimme ist lautgewordene empathie. Und er misst der oft so beiläufig erwähnten kränkung bedeutung zu, weswegen er hier fürs radiokolleg interviewt wird. Auch in dem fall ists gute sublimierung, zu schreiben. Und das auch öffi. Denn in zeiten der öffentlichkeit empfindet mans ja doch als frust, wenn die sachen dann in der lade verschlossen aufbewahrt werden müssen. /435w the pic is a background pattern by cocoparisienne on pixabay

anbei: ein Nachruf. helmar hülmür dumbs, diepresse.com ein mann, der prima journalist war, 39j, 2 monate schwer krank, im AKH. der wunderbar klassische gitarre gespielt haben muss. ich hab ihn nie gehört. er hat sich u.a. – wie ich – für die türkei interessiert. was für eine wunderbare person, die dieser welt verlustig ging, und der presse verloren ging. ewig schade. may he rest in peace. mein mitgefühl seinen angehörigen.
und: vielleicht empfinden es manche menschen als fragwürdig, aber ich meine nun mal: das ‘twitter’ eines menschen ist sein präsentester und bleibendster grabstein in den weiten des www. bei ianina hat man leider freilich nur die letzten 2-3 monate stehen lassen. sie war powerzwitscherin gewesen. dumbs hat sich in dieser disziplin eher zurückgehalten. möge diese erinnerung uns lange erhalten bleiben: hülmürs twitter, RIP

241-Dialogisch_Durchhalten

mit dialogisch erwähnt von_aufseß die selbstgespräche. Nun ist ja das diary-schreiben ein klassisches selbstgespräch. Eine du-form des dialogischen schreibens wäre der brief-an-kitty, wie wir ihn bei anne frank finden. Ihr soll das kapitel F gewidmet werden. Wie spricht man aber öffentlich die leserschaft an? Hierfür fand ich exklusiv die anrede der ‘hochwohlgeneigten leserschaft’ HWGL. Und zwar in der 3. pers. Einzahl – nicht in der 2.Pl, welche ja der höflichkeitsform ‘Sie’ entsprechen würde. Selbige hat für mich aber zu sehr den berufstouch. Von der HWGL aber nehme ich einfach nur an, dass sie existiert, ich setze nicht in der Sie-form voraus, dass es sie gibt. Es ist eine bloße vermutung.
Das papierene tagebuch hingegen setzt überhaupt keine leserschaft voraus. Der leser wird im idealfall man selbst sein. Gnade einem gott, man stürbe eines schönen tages! Dann lesen es andre. Na dann doch gleich öffi gehen, ist dann weniger peinlich. Beim öffi schreiben – dem bloggen – ist das durchhalten ein ganz wichtiger aspekt. Die HWGL (hochwohlgeneigte leserschaft) bleibt einem doch nur erhalten, wenn man fast täglich was liefert, selbst wenn das bei weitem nicht alles gelesen wird: auch das google ranking ist davon abhängig.
Es bedarf also eines ökonomischen umgangs mit ideen, einer nicht zu durchgebrannten, gut moderiert kanalisierten sublimierung der durch inspiration erwachsenden inhalte. Im hiesigen fall geschieht das mit rosa zetterln, die lapidar mit tixo an die tür gepickt werden. Da steht nur der titel drauf, weil der text fließt dann ohnehin von selber aufs keyboard. Zu guter letzt möge man sich auch in der subtil dialogischen blog-form nicht zu abhängig von views oder feedback machen. Es wird ein gutes, wenn es ein autistisch unabhängiges schreiben ist. Denn dadurch bleibt die unabhängigkeit von der HWGL gegeben. /283w_picAndrys

240-Computer_Chaos

ähnlich wie diese obige mit viel hingabe erstellte photoshop collage von levelord auf pixabay sieht es in manchen computern, wohl auch in meinem aus. Vorbei die zeiten, wo alles auf nur einer festplatte eingebrannt war und an der hing mein leben. Wir leben in einem zeitalter der cloud, die umstritten ist, weils keiner mag, dass seine intimen infos auf einem ami-server liegen: in vertrampelten nsa-zeiten schon garnicht.
Es sind ja heute schon sticks so weit, dass sie ganze computer-dateien-inhalte speichern können mit 32 oder gar 64 gb. Ich hoffe, zu den sticks noch extra im kapitel ‘u’ zu kommen. Die einzige externe festplatte, über die ich verfüge, stellt ein problem dar. Sie gibt sich meist schreibgeschützt, was kaum zu knacken ist. Dazuspeichern: keine rede davon. Nun hab ich schon weit über 10 usb sticks, wo all dies viel leichter handzuhaben ist. Dann weiß ich nimmer genau, was auf welchem stick ist und speichere sie zur sicherheit einfach am 500gb lappi wieder ab. Es ergeben sich dadurch doppelt- und dreifachspeicherungen – backups von backups. Dazu kommt das arbeiten auf abgehängten offline computern, die nimmer ins netz dürfen – weil virenanfällig – und wo ich wieder nur mit den usbSticks die ordner hin und her transferieren kann. So entsteht auch im computer letztlich jenes chaos, wie wir es am bild oben sehen können. Es geht letztlich nur darum: wo ist der aktuellste ordner, an dem ich jetzt grad arbeite. Würde eine cloud benützt: sie wäre ja ebenso baldigst mit namentlich ununterscheidbaren über-ordnern zugekleistert. Und darin teils persönlichste informationen, kontodaten, et cetera. Fazit ist, dass am ende doch wieder ein blog die übersichtlichste form bietet, um wenigstens die diary infos (nur unverfängliche) chronologisch und thematisch auf die reihe zu kriegen. Dieses blog zeugt davon, die numerierung führte ich schon vor 15 jahren ein: sie ist ein unabdingbarer bestandteil. Wertvoll aber auch die suchfunktion links unten, wo die laufnummern immer mit bindestrich danach eingegeben werden sollten, weil sonst redundante ergebnisse auftauchen. /320w

239-Buch_Blog

hier spricht von_aufseß in schreib_an_mich von der ansicht, banal(es) im tagebuch zu schreiben. ich hingegen will mich gern auf den fetis*h des tagebuchschreibers konzentrieren: das buch selbst, nämlich. interessanterweise trifft sich das haptische buch hier mit seinem eigenen größten konkurrenten, dem Blog (Weblog). zweiteres hat den vorteil, dass man es nicht verlieren kann, man schreibt es aber meistens öffentlich. und die art, wie manche online ihr leben öffentlich machen, mutet berechtigterweise da und dort etwas peinlich an, weil eben “Banal“. genaugenommen sollte ein buchmäßiges händisches tagebuch regelmäßig gänzlich abgescannt und damit gesichert werden. es darf nicht ein physisches dokument eine solche einzigartige wichtigkeit bekommen, dass alles weg ist, wenn man es verliert. viele kennen die szene aus life-of-pi, wo der sturm pi’s buch ins meer fegt. doch letztlich hat pi alles weitgehend im kopf, was er da reingeschrieben hat. er kann es auch – wenngleich nur mehr rudimentär – wiedergeben. bei vorträgen und diskussionen alles kleinschriftlich händisch in ein büchlein mitzudokumentieren, ist mir zur lieben gewohnheit geworden. selten, und nur wenn es anderen auch nützt, übertrage ich das dann in die maschine. es ist beruhigend, wenn es irgendwo innerhalb meiner mail-konten herumgurkt. ich schicks von mir an mich, dann hab ichs sogar doppelt. man kann ja nie wissen. die mitschreib-büchlein werden wie die tagebuchartigen kalender, so bald ausgewechselt, wie sie nachkommen – dazu aber mehr, wenn wir bei K zur umfassenden thematik des kalenders, der kalendersucht und des kalender fetis*h kommen. am buch, wo mitgeschriebenes dann drinsteht, hängt mein herz schon lang nicht mehr. dazu hab ich zu oft bestimmte büchlein suchen müssen. oft ist auch garnimmer klar, wo ich welche diskussion mitnotiert habe. letztlich ists auch egal: entweder ich habs (selten) eh abgetippt oder – was meist der fall ist – die sache ins buch platzsparend mitzukritzeln, hat bereits geholfen, im kopf die entsprechenden assoziationsketten zu bauen. ich internalisiere im prozess des mitschreibens, brauche das mitgeschriebene dann aber eigentlich nimmer. schriebe ich nicht mit, gings bei einem ohr rein beim andren raus. mit erstaunen festgestellt: wenn mich wer nach der diskussion um eine mündliche zusammenfassung bittet, fällt diese meist halbherzig und grob unvollständig aus, weil unbefriedigend. ich kann eine gute zusammenfassung dann eigentlich erst getippt wiedergeben. /360w_pixabayNinocare