129-Cineastics_Part_B

  • Awakenings, Regie P. Marshall
  • Lebe wohl, meine Konkubine, Regie C. Kaige, androgyner Aspekt
  • Life of Pi, Regie: Ang Lee
  • Subway mit C. Lambert, Regie: L. Besson
  • Jesus von Montréal, Regie: D. Arcand
  • S*ex, Lügen und Video, Regie: S. Soderbergh
  • Gegen die Wand; mit S.Kekilli, Regie: F. Akin
  • Crash Test Dummies, Regie: in.Mem. Jörg Kalt (R.i.P.)

128-Cineastics_Part_A

  • Farinelli, Regie: G. Corbiau, androgyner Aspekt
  • Fitzcarraldo mit Kinski, Regie: W. Herzog
  • Paganini von und mit Kinski, Regie: Kinski
  • Satyricon, Regie: F. Fellini, androgyner Aspekt
  • El Viaje, Regie: F. Solanas
  • Good Morning Babilonia, Regie: Fratelli Taviani
  • Die Nacht der 1000 Stunden, Regie: V. Widrich
  • Nostalghia, Regie: A. Tarkowskij

von den Cineastics wird es noch einen Part B geben.
picFreedownloadByUnsplash_Pixabay

127-Hermes_Falty_woELFin

seit seiner urfeinen art, sich verbal in netteLeitShow auszudrücken, ist unter anderem auch der hermes P. aus mariahilf einer meiner inspirationsbringer (neben dem martin S. aus schärding, aktuellstes YT vid 7 monate alt). ja und daher kommen auch die Ypsilons, die ich eigentlich als I’s gesetzt hätte, aber die nun eben dank sei hermes – ypsilons geworden sind. so auch im falty. ich bin viel zu alt für die termine, die im falty inseriert sind. ich gehe als älteres chronisch krankes dämlein GRUNDSÄTZLICH nicht aus, wenn erstens winter, es zweitens dunkel, es drittens kalt ist und es viertens irgendeine wie auch immer geartete form von niederschlag (bis hin zum fall-out) geben sollte. damit sprenge ich schon wieder den rahmen des ganz kleinen berichts. ich habe dem falty provokant geschrieben: ich abonnier euch gern auf probe 12 wochen, auch wenn ihr mehr links seid als ich. sie fingen trotzdem mit meinem abo an. ein grund auch fürs abo war: ich hab diese nette domain darin unter den initiativen inseriert. dass ich das nun einfach so rausfotografiere, bezahle ich mit dem ratschlag an leser, den ich hier für die stadtzeitung FALTER tätige: leute, nehmt die gelegenheit des 12wochen abos war, das nur 24 euro kostet. denn für wirklich saumäßig arme leute wie unsereins, ist der normalpreis des falter, knappe vier euro nämlich, über so eine lange phase nicht leist- und denkbar. hinzukommt: im winter ist obligatoire das best-of-böse, von mir auch zärtlich pest-of-pöse genannt. und die zwillinge-bei-der-geburt-getrennt, die ich über alles liebe. das ganze jahr über sammle ich pärchen und schicke die vorschläge dann doch nicht hin. mein verhältnis zum f.klenk ist cirka so gespannt wie eine kluppe. nichtsdestotrotz finde ich seinen besuch beim boris mit dem schönen auto gut. denn gutmenschen sollen mit bösmenschen reden. das ist die grundlage der gemeinsamen mittellinie. auch wenn dieser prozess beiden seiten irgendwie weh tut.

Und a kleinigkeit noch bitte. woher nämlich der sonderliche begriff der politmedialen komplexität kommt. ich habe ihn von meinem meistvermiedenen, weil meinungsvorgebenden und ganz schön zwitschy-narzisstisch anmutenden ankermännchen des staatsfunks, welchen ich – abgesehen von Ö1 – ostentativ boykottiere. dem männlichen wölfchen eben. der zwitscherte vom politmedialen komplex. und damit er mir keinen terminusdiebstahl anhängt, musste ich jenen begriff abwandeln. er sagt nämlich alles. er drückt alles aus, was wolf tut. wolf diktiert die meinung, subtil zwischen den zeilen und in seiner interviewführung, lässt KEINE andersmeinungen auf zwitscher zu – und ist wer sarkastisch, wird er blockiert und kann den wolf nur noch un-eingeloggt lesen. der wolf will seinen schwarm an ihn verehrenden zwitscher-anhängern und rinnen, die sollen ihn anhimmeln, ihn in seiner zur schau gestellten objektivität bestätigen und zu alldem kriegt er dann noch irgend so einen preis, mit dem er in selbigem staatsfunk bis zum brechreiz hin bejubelt wird. meine reaktion darauf: erstmals neos-strolz loben wegen der anti-gebühren petition. sie gleichzeitig aber als sinnlos erklären und folgendes vorschlagen. eine box, mit der man alle privatsender, sowie wichtige auslandssender, aber vor allem radios wie deutschlandfunk, deutschlandradioKultur empfangen kann und wo der orf-schmoarrn endlich gesperrt ist, damit man nicht fürn schrott zahlen muss, den ja eh keiner gucken will, sondern nur das empfängt, was wirklich gut ist
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126-Das_Seltene_Wesen

der österreicher – das seltene wesen ODER ‘der kippende gutmensch‘: so hatte die story heißen sollen, die mir gerade einfiel und die ich nach rechtlich und eidesstattlich anerkannten gutmensch kriterien hier reinschütten kann, darf oder muss. das erste indiz, um die seltenheit des ösis anzuzeigen, geschah mir, als ich seltenerweise im umkreis eines reputierten türkischen vereins irgendwie dringend einen kaffee wollte. also ging ich – von flauem grundgefühl umflort – in eine klitsche, die einen solchen versprach. einen depperten stehcafe to go nämlich. ja und das war dann eben dieses türkische lokal mit einer sehr lieben, aber doch entschlossenen kopftuchfrau drinnen. sie hatte sich nämlich stante pede dazu entschlossen, mir ganz einfach keinen kaffee zu verkaufen. vielleicht hatte ich den kaffee in der falschen sprache verlangt. ich konnte damals nur ein einziges wort türkisch: hundert heißt gesicht, und gesicht heißt ‘yüz’ afoch nur yüz. aber ich wollte das gesicht der frau ja nicht. noch weniger hätte ich für irgendwas hundert euro zahlen wollen. ich war wie vor den kopf gestoßen. es muss an meinem aussehen gelegen haben. ich war eh noch viel jünger, aber ich sah halt aus wie eine ösi-frau. das kann nicht sehr förderlich zur erlangung eines kaffees gewesen sein. heute wüsste ich mir zu helfen. ich schreibe mir zuhaus zusammen, wie ich einen kaffee in landessprache verlangen muss und bringe den dann weitgehend akzentfrei in leidlich gutem türkisch zur sprache. ich war damals nur einfach auf so etwas nicht vorbereitet. es gibt also lokale, in dem man als ösi niemand ist und auch ostentativ nicht bedient wird. es ist sehr umstritten, folgendes zu sagen, aber vielleicht hätte ja tatsächlich ein kopftuch geholfen. schließlich habe ich nix gegen kopftücher, wo meine haare doch ohnehin nur eine einzige dünne katastrophe sind. ja und das andre mal, als mir der ösi als seltenes wesen auffiel, das war ausgerechnet bei einer volksschule (ich glaube nahe volkertplatz), wo ja indiskreterweise zu schulbeginn die namen der erstklassler stehen und – nun wie soll ichs ausdrücken, ohne von der gedankenpolizei zur anzeige gebracht zu werden – es tun mir die volksschullehrer leid. die wenigen verbliebenen ösis und ösi-prinzessinnen, deren eltern es tatsächlich noch wagen, in diese kollabierende welt sowas wie nachkommen zu setzen, die ziehen sich teuren geldes – ob leistbar oder nicht – in privatschulen zurück, und nicht nur das: da gehen auch die kids bessergestellter neu-ösis hin. weil sie sich das in der namenlosen volksschule auch nicht mehr antun wollen. das nicht weiterkommen. das langsamsein im unterricht. und dann der latente revierkampf im hof. ich bin so alt und so froh drüber. dass das zu meiner zeit in den siebzigern noch so anders war. wir konnten kinder sein. kinder, einfach unschuldig, naiv und ahnungslos. wir waren nicht die extra terrestrals. das schachbrettmuster hat sich gedreht.
und grad wo ich im kopf diese story entwerfe und sie gedankenpolizeilich auf die geltende gesetzgebung abstimme, kreuzt 20 meter hinter mir ein gekippter gutmensch meinen weg. also ein so ein zaudirres, hyperaktiv, anämisch, vegetarisch verhungertes manderl mit vermutlich fein-intellektuellen gesichtszügen, welches laut vor sich hinspricht. und gern hätt ich mich hinzugesellt, was ihm denn grad so über die leber läuft, aber ich wollt mir keinen irren stalker einhandeln. das ist was passieren wird. die emsigen bahnhofklatscher von gestern, sind die ausgebrannten sozialfälle von morgen. sie sind hyperintellektuell, mehrfach akademisch bemastered, aber auch sie werden dereinst mit ‘ausgeleiertem schuhwerk und schlechten zähnen’ (so hatte eine vielfach reputierte profil-berichterstatterin einst blauwähler beschrieben), werden sie daherkommen, unsere heute noch vielbeachtete bobo- und startup szene, und werden durch das allerkleinste rädchen, das ihr wissen wertlos macht, von der gesellschaft ausgestoßen. als zu alt, als zu teuer. die intelligentsia von heute, es sind die prinzen hochwohlgeborener wohlstandsbürger von gestern: sie werden erstmals erfahren was armut ist, sie werden auch erfahren, was ausgegrenzt sein bedeutet. zum beispiel wenn sie einen verpissten stehcafe haben wollen und ihn nicht in der entsprechenden lokalsprache bestellen können. doch steht der brunzikaffee nur metaphorisch für noch so vieles andere. dann haben unsre prinzen von gestern, unsre bahnhofklatschenden gutschis von heute, und sozialfälle von morgen (man findet auch mit knapp 40 als wirtschaftsakademiker/in) keine (adäquate/unbefristete) arbeit mehr) ZWEI möglichkeiten. entweder zu jenen verbrauchten plebs werden, deren ich zum beispiel eine bin und für diese vergessenen ich meine kleine stimme erhebe – oder sie werden eben ‘kippen’ wie jener schilddrüsenüberfunktionierende adhs vegetarier, welcher heute lautmonologisierend 20 meter hinter mir wutentbrannt einherstak.721w pic by gellinger pixabay, danke.

125-Zweite_Afghanische_Versöhnung

in http://www.woelfin.at/archive/367 habe ich (58-) die erste afghanische versöhung beschrieben, heute folgt die zweite in form des filmes Kite_Runner. hier sieht man das fröhliche leben, wie es dort bis 1979 war, die sowjet-invasion, und was unter den tal** dort wurde. letztendlich geht es um einen hazara buben. der film ist wirklich spannend und berührend gemacht. 1979 konnten afghani noch vergleichsweise problemlos in die usa einwandern, zumal sie ja von den bösen russen vertrieben worden waren. aber es versinnbildlicht auch, was an drastik derzeit in syrien (stichwort aleppo) abgeht. der film macht einfach einen sehr authentischen eindruck. ich nahm ihn in meine dvd sammlung auf, weil er eine (seltene) türkische sprachspur hat, und die ist auch wirklich gut./114w

124-Galleria_mit_Atemmaske

ich arbeite im dienst wirklich ganz schön hart und trotzdem kriegt man dort nix warmes zum essen. mein blutbild sieht trashig aus und ein reizdarm hat sich entwickelt. umso gieriger suche ich nach dem dienst irgendwo was akzeptables – billig und ohne rauch. beliebter ort war bis dato die pizzeria im obergeschoß der galleria gewesen. ich kann mich noch gut an die zeit erinnern, als dort ein echter, ein lieber SIR bedient hat. der war dort chef und man wusste, er liebt sein lokal. es war zu jener zeit, als noch der edle libris bookstore da war, sowie das teehaus ganz unten. ewig her, möchte man meinen. nun und ein weilchen war ja nun auch das lokal nach der übernahme nutzbar. bis zu genau dieser woche. wieder komme ich hungrig hinein und versuche mich auf den namen jener pizza zu konzentrieren, die ich dort immer genommen hatte. capricciosa hieß sie. aber es gab garkeine möglichkeit, sich ihres namens zu entsinnen, denn kaum habe ich durch setzen meines schrittes schlüssig kundgetan, dass ich heute wiederholt kunde sein möchte, werde ich schon von der seite her angeschossen, was ich wolle. das geht ja jetzt garnicht bitte. ich bin noch nichtmal mit dem ganzen körper herin und soll schon wie aus der pistole geschossen sagen, was es sein soll? was mir weiters auffällt, ist der pentrante transfett-gestank. der war so nie da. auch jener kerl, der mich anschießt, das ist so der stiernackig, vergewaltigende typus kerl mit sonnigem gesundheits-teint. er sitzt mit irgendeinem kumpel dort und könnte genauso gut ein gast sein. die zwei saufen ihr bier. ich maßmute sogar, dass es ein gast ist, der sich einen spaß mit mir erlaubt. die frau, die mir sonst immer so lieb die pizza macht (ich frag mich wie sie heute hier den transfettgestank aushält), die kriegt das alles mit. aber ich bin so unter druck gesetzt, dass ich sie garnicht wahrnehmen kann. ich verlasse am absatz das lokal mit nem gemurmelten kommentar ‘das ist mir zu stressig’. nachgeworfen wird mir noch irgendein höhnischer konter, grade dass kein schallendes brüll- und bruhaha-gelächter drauf folgt. so nach und nach gibt es jetzt einfach ÜBERHAUPT keinen grund mehr in diese galleria zu gehen. dies aber gibt mir gelegenheit, eine zweite unart von servierpersonal im allgemeinen darzulegen. die kellner und rinnen sind ur drauf erpicht, unaufgegessene teller abzuräumen – teils sogar wenn das besteck über kreuz am teller liegt! sie tun das auch gern mit getränken. weil der gast entweder nachbestellen oder bitte schleunigst verschwinden soll. und dies alles kommt noch zu der verachtung dazu, der verzweifelte nichtraucher in mischlokalen ausgesetzt sind. wien ist eine stadt, in der man vor vollen auslagen verhungern muss. ja, sogar wenn man eh ein bisschen ein geld fürs essen übrig hätte./457w pic bykst pixabay

123-Kern_in_Abweisung

wer wie ich auch immer wieder im rahmen von ehrenamtstätigkeit mit integrationsfragen befasst ist, wird dann und wann das ein oder andere dokument zu gesicht bekommen. etwa eine asyl-abweisung, oder – im geglückten fall – der wegfall der grundversorgung, woraufhin der asylberechtigte arbeiten oder um MS ansuchen muss. in einer abweisung nun las ich jenen monumentalen kernsatz, der auch nicht ohne ist. er könnte textbaustein sein. der asylant bringt bereits entstandene private bindungen zum tragen. die abschwächung dessen lautet: “Da Ihr Aufenthalt nicht auf Dauer vorgesehen war, ist das Privatleben nicht geeignet, Ihr Interesse am Verbleib über die Interessen des Staates am geordneten Asylwesen zu stellen.” Damit werden private Bindungen recht barsch vom Tisch gewischt. Interessant auch, dass man mit Bleiberecht besser dastehen könnte, als ‘subsidiär’, weil ersteres nach einem Jahr in einen anderen Asylstatus überführt werden kann. Aber kann ‘subsidiär’ das? Es gibt noch viele aufgeworfene Fragen. Etwa fehlte im Zuge der in großen Zahlen ausgestellten Asylbescheide gewiss oft – auch bei Syrern – der individuelle Verfolgtheitsfall. Bei den damals großen Zahlen, kann man den so x-fach schwer nachweisen. Nun ist es aber so, dass im Zuge der Bosnienwelle ALLE subsidiär und nur subsidiär erhalten haben. Heute wird differenziert. Und subsidiär macht bei Syrern vier Prozent aus. Um so tragischer für die wenigen subsi-Syrer. Einen solchen Fall habe ich ja aus meiner Sprachgruppe schon vor Monaten dargestellt.

122-Zieli_Muss_Leben

qvw: suche ’40-‘. auf instagram kann man unter dem hashtag #zielpunkt noch die fotoreihe vieler wiener_innen verfolgen, die die sich leerenden filialen veröffentlichten. in wien 20 sperrt nun eine filiale erneut auf. jetzt im november begann schon der testbetrieb und ich werde sie ab 24 nov in der Wallensteinstraße 3–5 aufsuchen. es werden mir dennoch viele liebgewonnene jeden-tag-produkte fehlen. auch vergesse ich nie das gespräch am 20. mit dem jungen filialleiter eines nahen zielpunkts. die leute an den kassen wechselten in der folge täglich. die sperr-termine variierten. man konnte eine reihung der produkte machen, die man noch bekommen konnte. eine unerlässliche requisite von mir etwa sind bis heute die alvito-flaschen, die ich dort reduziert besorgte. hefte, haarschmuck gabs noch ziemlich lang, auch alkoholika blieben über (aber letztere brauch ich nicht). in so ziemlich jeder filiale hatte ich mir die letzten baumwollsöcken abgeholt. mineralwasser und tiefkühltaschen gabs ebenfalls noch lange. berührend die bilder der unendlich lang scheinenden, kriegsartig-leeren regale von tiefkühl- und kühlware. manche filialen hatten sich trotzdem noch knapp bis zum ende bemüht, frisches obst/gemüse anzubieten. darin waren sie immer groß gewesen. es war der 19. november 2015, als ich ahnungslos beim Zp. einkaufte – und kaum, dass ich wenige minuten später zuhaus war, von den breaking news erfuhr. berührend war damals auch gewesen, wie am ersten samstag nach den news lauter so unscheinbare und finanzschwache, ältliche leutchen wie ich mit ihren plastikkörbchen treu und trotzig zu IHREM zielpunkt gegangen sind. samstags, zum weekend einkauf. bis es fast nicht mehr ging, sind wir ihm treu geblieben und ich behalt ihn bis heute in bester erinnerung. es gab dort alltagsgegenstände um kaum ein geld, die man nirgendwo sonst bekam und die ich bis heute sentimental aufbewahre und regelmäßig verwende. wie geschenke wirken sie heute auf mich.