301-Die_Krilit.at_Messe

es muss im jahr 2013 gewesen sein, dass ich auf magische art zum ersten und bis dato einzigen besuch einer krilit.at kam: der kritischen literaturmesse. sie ist eine art kontrapunkt zur ekelhaften wiener büchermesse, welche im beisein gelangweilt aggressiver schulklassen profitgierig gegen eintritt in der messe-wien verleimte papierziegel verhökert – seelenlos, unendlich laut und lieblos.
aber nun zur krilit und wie ich zu ihr kam. zufälligerweise verschlugs mich ~2013 zum praterstern, wo ich eine s-bahn nehmen musste. auf einer sitzbank lag lapidar so ein einladungsblatt zu dieser krilit. selbiges gab mir auch erstmals die einzigartige gelegenheit, das wiener gewerkschaftsgebäude kennenzulernen. denn nur einmal wurde diese krilit dort erlaubt. es gibt nämlich sehr spürbare unterschiede zwischen links und linkslinks. die krilit ist kampfmarxistisch linkslinks. die gewerkschaft hingegen immer bestrebt, auch mit dem wirtschaftlichen establishment einen gemeinsamen weg zu finden. ganz offenbar war die krilit zu subversiv, um weiterhin in der gewerkschaft ein dach zu finden. doch nie danach in der brunnenpassage hatte sie eben ein so exklusiv gediegenes ambiente. es gab ebenerdig säle und in denen gabs schwerpunkte. in einem saal hörte ich die scholl orf-korrespondentin (eine brachial-gutmenschin und damit nix für mich, doch immerhin russlandkundig). und dann gabs einen saal mit hobbylyrikern: ein herr mantler (name ungeändert & authentisch) gab mir sogar seine visitenkarte. ich hab ihn aber dann nie visitiert. ja und seither findet die krilit wiegesagt immer in der brunnenpassage statt. die ist glaub ich nix für mich. von 12-14 mai ist sie wieder dort: für wen’s interessiert.
ich will im zuge dieses beitrags wieder auf meine mit viel hingabe gestalteten linklisten verweisen: die vorder-, wie die rückseite (im sidebar oben anwählbar). sie werden in den nächsten wochen ein bisschen praktikabler umgestaltet. hinzu kam kürzlich die presseschau des dlf_press_schau (rückseite). pixabayEricfleming8

300-Überwundene_Kluft?

Bei der „kluft“ geht’s um die ehemalige kluft zwischen nichtakademikerinnen und akademikerinnen im berufsleben. Es ist schier erschreckend welche inflation an bildungsabschlüssen in den letzten jahren in den firmen einzug gehalten hat, beginnend mit der tautologischen besetzung von stellen an jener institution, die diese produziert. Magistras lassen sich an der wiener uni ausbilden, und anschließend stellt ebendieselbe wiener uni diese magistras als ihre eigenen sekretärinnen ein. Wie pervers ist das denn jetzt bitte. Früher hat man sich bemüht, einen hohen bildungsabschluss zu erreichen, um nicht selbst einfach nur tippse werden zu müssen – und heute schlagen sich die fertigen magistras um ebendiese ehemaligen tippsenstellen: auch und vor allem in privatwirtschaftlichen firmen. Das statussymbol heutiger firmenchefs ist nicht mehr der eigene titel, denn der ist ja ohnehin eine selbstverständlichkeit. Heute ist ein firmenchef nix, wenn er nicht zumindest eine frau magistra als sekretärin eingestellt hat. Es gibt selbige ja wie sand am meer: sie sind willig und machen alles. Sie machen auch komplexe kalkulationen, selbst wenn sie eigentlich von den geisteswissenschaften herkommen. Sie können alles, denn sie sind die wunderwuzzis. Man kann ihnen eine sperrige 140 seiten-broschüre in die hand drücken, sie scannen sie ein. Wer weiß, was 140-seiten-heft einscannen bedeutet, weiß, wovon ich rede. Man kann den wunderwuzzi-magistras marie-curie-stipendien-förderanträge aufbrummen: sie werden jegliche hürden in den inbegriffenen excels souverän überwinden. Sie sind die halbgöttinnen der sekretariate. In vielleicht 20 jahren wachen sie selber auf und wundern sich, dass sie als magistra für eine frau magistra einscannen müssen: derselbe hochschulabschluss – eine mit hochdotierter führungsposition, die andre mit prekärem hand-in-mund schleudersitz. Letztlich wird sich das alte rollenbild widerspiegeln. Die frauen magistras sind unten, die herren magister oder ätzende Phd’s sind oben. Wie frustrierend muss das sein: wofür hat frau studiert, wenn sie dann die handlangerdienste macht. Und vor allem: was machen die maturantInnen der BHS, die den sprung in den uni-abschluss nicht geschafft haben. Gleichzeitig wird ja der uni-zugang künftig noch mehr erschwert. Jene akademikerinnenschwemme ist also ein vorüberziehendes kuriosum, das nie gelegenheit gehabt haben wird, sich fachspezifisch hoch zu qualifizieren. Denn es wird heißen „sie haben studiert, und warum danach nur als sekretärin gearbeitet…?“ wer dann seinen uterus nicht in gang gesetzt hat, wird sich nur schwer rechtfertigen können. /365w_pixabayPernal1

299-Golf_Strikes_Back

ich beliefere den 48er tandler nahe der MA48 im fünften gerne und regelmäßig mit gesehenen dvds für die ich keine weitere verwendung mehr habe. meist schaue ich donnerstags dorthin und mache mein update. es wundert mich immer wieder, dass ich kaum je ohne 2-6 neue dvd’s von dort weggehe. für jede zahle ich 2 euro – was, wenn ich sie zurückgebe, einer leihgebühr entspricht. doch kann ich sie auch einfach behalten und mir zeit fürs ansehen lassen, solange ich will. vergangenen donnerstag war das zentrum des 48er tandlers auf “GOLF” hergerichtet. es waren so fahr-caddys da und unglaublich viele schläger. einer davon hätte mir ganz besonders gefallen. er war etwas graziler und nicht so wulstig wie die herrenschläger. und tatsächlich stand da ‘girls’ oder sowas drauf! aus dem fußbook kannte ich die hani (name geändert). sie hat als medizinerin einen sicheren labor-job und verdient sich krumm und blöd. als single fing sie naheliegenderweise zu golfen an. sie wurde völlig verrückt nach dieser golferei. ich halte golfen für arrogant, eingebildet und dekadent. ich hasse golfer und golfen, weil mir die großverdiener komplett gegen den strich gehen. meine clientele sind die armen, vergessenen und weggeleugneten. nichtsdestotrotz schrieb ich der hani eine nachricht, dass der 48er tandler schläger hätte und auch sonst so requisiten. hani schrieb mir zurück “danke, dass du an mich denkst, aber ich bin gut ausgestattet.” im zuge des erhaltens dieser nachricht fiel mir diese eklatante diskrepanz auf. warum auch sollte einer dieser stinkreichen arroganzling-golfer ausgerechnet beim 48er tandler seinen schläger kaufen. er weiß ja offenbar ohnehin nicht, wo er sein vieles geld hineinsteckt! ich fands aber so lieb. die hatten sogar einen vw käfer mit einer gras-attrappe verkleidet, um dieses golf-flair belustigt darzustellen. und es arbeiten einige sozioökonomische arbeitsmarkt-opfer dort, wie ich mutmaßen kann. da versuchen also die sozioökonomerln die stinkreichen golfer anzulocken und dann kommen diese blasierten fatzkes erst recht nicht vorbei, weil sie eh ‘gut ausgestattet sind’. irgendwie traurig und doch so berührend.
EDIT: ergänzende anekdote 27apr. es ließ mir keine ruhe. 4 tage später kaufte ich mir einen woman-schläger um nur vier euro. es ist ein linkshändiger schläger, aber mir ist das egal. er ist vollkommen ungebraucht. zuhaus hatte ich einen einzigen golfball. ich verwendete also die zwei dinge und flugs vertrollte sich mein einziger golfball irgendwo in einer ritze meiner wohnung und ich kann ihn jetzt nicht mehr finden. morgen geh ich in den sporthandel und kauf mir ein paar so deppate golfbälle. ich hoff, sie sind nicht teuer. ich bin so ein prolet. lol.
/pixabayPexels

298-Ein_Sender_Schafft_Sich_Ab

Ö1 schafft sich ab. zuerst zerstört es sein logo. der einser rückt eingeschüchtert, eingespart und verunsichert auf die seite. er rückt nach rechts. na wenn das kein zeichen ist. oft ist das logo – etwa als sponsor – ja sehr klein dargestellt. es wird dann überhaupt nicht mehr erkennbar. die verunsicherung merkte man in den letzten wochen schon durch die exorbitant häufig auftretenden versprecher der sprecher und rinnen. (das zitat ‘rinnen‘ hab ich vom kirschläger). wir haben kein nachtquartier mehr. wir haben kein von-tag-zu-tag mehr. wir haben kein cafeSonntag mehr. alles was spaß machte, kommt weg. aber der ätzenden schiene ‘jazz’ widmet Ö1 künftig ‘milestones’. doch das interessiert mich dann alles nimmer. ein letztes mal begutachte ich das radioprogramm für die nächste woche. und verabschiede mich von jenem sender, zu dem ich nach der einstellung von blue-danube-radio geflüchtet bin. anschließend flüchte ich in die arme des herrn, nämlich zu radiomaria.at, und in geordis bereich: radioklassik.at (selbiges hatte gestern carl manner in den lebenswegen, profiliert sich also nach und nach auch im bereich der wortsendung/en).
mo 16h passagen
di 19h dimensionen: bredekamp & nachtquartier
mi 21h sbg. nachtstudio & nachtquartier
do 21h im gespräch: eva horn & letztes synchron+nachtquartier!!
fr 10h intrada & LETZTES von-tag-zu-tag
sa 17h diagonal: 1967
so (30.4.) letzter Ö1 tag; cafe sonntag m.franz schuh

das SYNCHRON filmmagazin wurde 1984 ins leben gerufen und wird nach der heutigen sendung eingestellt beispiel . es mag anfangs mutig gewesen sein, im radio eine filmsendung zu machen, aber sie ist all die jahre toll gelungen und auch um diese sendung trauere ich unendlich. sie ist ein konzept, das man radioklassik eigentlich anraten könnte, wenn sich Ö1 jetzt zu gut ist, filme zu besprechen. gesagt wurde, filme würde man künftig im kulturjournal besprechen: nur werden sie dort weit weniger platz haben. so wie ja auch la-chanson kaum platz in den spielräumen hat. ich bin ordentlich angefressen, das sage ich hier ganz offen. wirklich mächtig angefressen, wie man jahrzehntelange institutionen so kaltschnäuzig einstampfen kann. das ist mutwillig: es ist zerstörerisch.

Thurnherrs Glosse zum letzten Café Sonntag: es ist eine ganz ganz lange tradition, die mit dem cafe sonntag zu ende geht. denn es war ein würdiger nachfolger des doch schon recht verzopften guglhupfs gewesen. obwohl auch dieser seinen liebreiz gehabt hatte, erinnerte er doch an die wirtschaftswunderjahre. franz schuh ist gast in diesem c-sonntag gewesen: würdig. thurnherr gleicht sich in seiner abschiedsglosse schuhs hypertrophem satzstil an: ausschweifend und kaum intellektuell verfolgbar, weil stilverliebt in seine eigenen langen sätze. nur für hirnverwixte akademiker und rinnen nachvollziehbar und inhaltlich verständlich. aber dennoch sind elemente in thurnherrs abschiedsglosse, die das aufweichen des Ö1 programms ganz allgemein begleiten könnten. wie ich schon bei guitar in seilers_guitar anklingen ließ: der sonntagabend implodiert komplett. die wirkliche wochen-einstimmungsstunde 22-23h wird zerschossen mit einem sinnlosen zeitton, contra und matrix werden vorverlegt. das ist tödlich fürs proggy, echt tödlich. ja, es sind wahrlich harsche worte, mit denen ich in diesem beitrag auffahre, aber wer sonst – außer meine wenigkeit und allenfalls phettberg-der-elende werden sich tatsächlich über das komplette zerschießen des programmschemas mokieren?! eh keiner. traut sich keiner oder hört(e) sichs eh keiner an. Ö1 hat nun eine nichthörerin mehr, namens wölfin.

abgesang aufs cafe kam durch ein lied von molden-mit-resetarits: just-remember-that-death-is-not-the-end/des is ned des end. es erinnert mich ans end-lied von bluedanube-radio anno 1999/2000: life is eternal, death is only a rising. ich will mich hier nicht echauffieren über was aus dem programm wird. außer vielleicht mit dieser kleinen vorwegnahme: man wird sich nach neuem bobo-publikum ausrichten, das über fm4 hinausgewachsen ist. es kommt also mehr unerträglicher lärm hinein und wird uns als kunst verhökert. weil das alte hörerpublikum wegstirbt. das publikum stirbt weg, aber so leider auch der sender. baba bluedanube, baba Ö1: das ist nimmer meine hörwelt.

297-Seiler_Geht

kurier-freizeitheft: der seiler geht diesmal auf der donauinsel. ich habe selbige primär vor 30 jahren mit dem rad unsicher gemacht. heute trete ich kürzer und fahre so einen tritt-roller, wenn ich dort bin. wir kennen seiler als überaus agilen spazierer. ich hingegen versuche mir jeden einzelnen überflüssigen schritt zu ersparen. daher starte ich nicht auf der reichsbrücke. sondern ich fahr vom schottenring mit der 33er (31er) bim direkt auf die mitte der floridsdorfer brücke. und von der geh ich nördlich, unter der nordbrücke, idealerweise bis zum nordpunkt. ich glaube, dort ist die d-insel noch am natürlichsten. nun, und solange es die s-bahn station lobau noch gegeben hatte, konnte man von dort über eine zu stark befahrene straße querend zum roten hiasl gehen und anschließend mit dem tretrolli rauf zur reichsbrücke fahren. diese strecke ist nun unterbunden. ich weiß nun nicht genau, wie ich öffi möglichst schrittsparend weiterhin den südteil unsicher machen kann. es ist vermutlich nur mehr für radfahrer was. aber bis ich das eruiert habe, bleibe ich beim nordteil. 1,6 km nördlich der nordbrücke gibt es dann den kirschenhain. er ist eher auf der leopoldsberg seite anzutreffen, weniger in richtung der floridsdorfer seite. vor 2 tagen wär dort das blütenfest gewesen. es musste wegen der kälte ersatzlos abgesagt werden. doch einen anderen tipp kann ich der hochwohlgeneigten leserschaft zumindest für morgen mitgeben. www.comicfilm.at 10-16h längenfeldgasse.(edit: nun hingeguckt und nie wieder. eine 200 m lange menschenschlange aus kollektividuen bestehend, die sich und uns sozialhilfebedürftiger ausstrahlung erfreuen).

296-Nerz_Flucht

einer der schon unzähligen inner-domain querverweise zu dieser geschichte wäre erodierende_Ms; einmal mehr bewundere ich, sogar als verteidigerin der vergessenen, einen beitrag vom ortner in der wienerzeitung (presse hab ich dzt leider nicht im kurzabo: freilich fehlt sie mir). ortner bezieht sich auf ein ganz passendes stern-zitat: “die nerze verlassen das sinkende schiff.” ich hatte ja mal den vortrag von fr rogy übers sozialwesen gehört. u.a. über die deckelung der SV beiträge bei ganz hohen gehältern. rogy sagte (nicht wörtl.): wenn man nämlich von denen verlangt und mehr und mehr verlangt, dann werden sie sich irgendwann weigern. sie werden einen riegel vorschieben. ich fragte mich, wie sie das tun. ganz schön entschlossen, tiefgreifend und weitgehend irreversibel. was aus süden und osten zu uns kam, schlägt sich nun als resultat in einer abwanderung der wohlhabenderen und reichen nieder. mit der abwanderung der reichen nach usa,dubai,israel,NZ,austral. entgehen uns notwendige steuereinnahmen. hier spielt auch ein kontext-interview mit hrn urschitz rein, welcher sich auf Ö’s abgesandeltheit bezieht. nächster schritt sind bei uns italienische, übernächster gar griechische finanzzustände. der leidensdruck der bevölkerung muss noch größer werden, dann werden bildung, förderung, soziales noch mehr gestrichen: so paradox es klingt, ist es doch die folge.
was die bestrebungen der verteilungsfetischisten angeht, so bewahrheiten sich deren ultimative wünsche: das durchschnittseinkommen sinkt, damit haben wir eine gleichheit der einkommensverteilung. der reichtum ist insofern verteilt, als dass keine reichen mehr da sind. also sind und werden alle arm. denn was vom mittelstand nicht reich genug ist, um woanders komplett neu die existenz aufzubauen, wird mittels erbschaftssteuer und andren späßen arm gemacht. auch ein hartzIV bedroht den ösi mittelstand. denn dann reicht der bloße arbeitsplatzverlust über 40(!), dass er trotz ams verarmt werden kann. ösis bauen nix mehr auf. warum auch, wenn erbschaft den nachkommen alles ohnehin nimmt und sie als böse behandelt werden: als böse ‘reiche’. auch bauen ösis nix auf, weil ihnen nix überbleibt vom brutto; und vom netto letztlich auch nix. unsere marx-freunde werden tirilieren und zufrieden sein. es werden alle arm sein und damit alle den wirrungen der politik, sowie arbeits- und maßnahmen-initiativen ausgeliefert sein. kommunistische zustände sind es, die dann einzug halten. klar gehen die, die sich noch abputzen können, rechtzeitig freiwillig aus einem dermaßen abgesandelten land weg, noch bevor es direkt dem abgrund ins gähnende maul reinschaut. pixabayCreozavr

295-Nino_Rotz_Wien

ausnahmsweise die auseinandersetzung mit einem so-called „prominenten“, mit welchem mir noch keine begegnung gelungen ist. Ich wünsche mir auch keine: Nino M aus wien. Von mir für diese story in nino_rotz_wien umbenannt. Ein entfernter bekannter schwärmt mir geradezu von nino, seiner art und seinen texten. Gäbe es vielleicht einen adam green, mit dem er vergleichbar wäre? Ich meine, dass adam green mehr musikalisches talent hat. Mit ninos texten habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt und werde dies auch nicht nachholen. Aber hauptsache rummotzen. Er tut ja selber auch nix anderes: trotz wien knotzt nino im rotz und glotzt.
Ein pendant zu ihm wäre der gleichfalls rotzig-schleimige voodoo jürgens mit fettem haarwerk. Ich habe es immer als anmaßend empfunden, wie man sich so benennen konnte. Sicherlich bin ich kein klassischer udo-jürgens-fan, aber in seiner produktivität und kreativität mag dieser gewiss was geniales gehabt haben. Udos liebe zu deutlich jüngeren mädchen und partnerinnen mag wohl darin begründet gewesen sein, dass er seine erste große liebe, die 16 war, an einen eher grobschlächtig anmutenden, älteren mitbewerber verloren hat. Das dürfte ihn für sein leben lang geprägt und damit auch diese bizarre vorliebe begründet haben. Einzig hinter die gleichfalls derartigen wirrungen eines lugners bin ich noch nicht gekommen, habe dies aber auch nicht vor: weil der gute mann eine zu feuchte aussprache hat.
Nun, so haben wir in diesem kleinen geschichtchen vier ösi legenden abgedeckt: nino, voodoo, ritchie und udo. als beispiel sei hier voodoosMelodei verlinkt. Die hochwohlgeneigte leserschaft möge sich selber ein bild machen.
es gibt heute keinen danzer und keinen ludwig hirsch mehr. Man merkts wenn man die leute interviewt (hat). Danzer/hirsch waren hoch vergeistigte individuen und entwickelten sich im lauf der jahrzehnte zu sirs. Wenn man voodoo/nino interviewt (von denen man schon mal nicht die nachnamen nennen kann), dann kommt da irgendein unkoordiniertes gequargel raus, als wären sie ständig auf methadon oder einer vergleichbaren substanz. Letztendlich kann man versuchen, es auf einen grenzwertigen vergleich runterzubrechen. Danzer/hirsch durch einen voodoo/nino nachfolgen zu lassen, ist, als hätte man keine mayröcker mehr (noch haben wir ja eine mayröcker) und würde sie durch eine s.sargnagel ersetzen. Als müsse man einen gert jonke durch einen tex rubinowitz ersetzen, der sich seinen bachmanntext nur – exklusiv für den wettbewerb – aus den trashigen fingern gesogen hatte. Und nun ist tex R gekränkt, wenn ein kritiker über sein neues buch schreibt, dass sich darin nur platitüden befänden. Jenem kritiker muss ich aber recht geben: es ist nur der narzisstische monolog drinnen von einem bobo-quasi-intellektuellen, der seine bumsti-bumsti-episoden aneinanderreiht. Zu welcher art von kultur verkommt diese digitalisierungsbevölkerung? (pixabay_picGianfrancodebei) 426w

294-Vertschüssungs_Analyse

  • das tschüs ohne S, also tschü, wird von der weiblichen moderatorin der sternstunden-sendung auf Ö3 (sonntags 22-24h) angewandt. Es ist fast so ätzend wie das tschüs mit rufterz, welches aber erst als vierte variation besprochen wird.
  • dieses tschüs ist das normale tschüs, doch das in deutschland angewandte. Denn es wird als tschühs ausgesprochen und nicht wie in österreich mit 2s. Es ist ein sehr piefkinesisches, abgehobenes tschüs.
  • das österreichische tschüss ist eines mit 2 s, wo das ü kürzer ausgesprochen wird. Es wird eher tief gesprochen (unterschiedlich zum hierauf folgenden rufterz-tschüs). Es klingt ein bisschen abweisend, eben wegen seines österreichischen, immer leicht grantigen untertons.
  • nun kommen wir zum tschüs schlechthin: dem tschü-üs par excellence! jenem mit der rufterz nämlich. man singt das tschü-üs zweisilbig mit der großen dur-terz von c auf e oder von h auf g. Es ist auch als TV-tschüs bekannt und wird entweder von echten tussis oder von schwulen männern angewandt. jenem tschü-üs mit der rufterz wohnt immer ein unterton an ironie inne, welchen speziell österreicher und rinnen ganz schlecht vertragen. Ich antworte auf das frech-fiese tschü-üs daher meist mit dem grummeligen ösi-tschüss. Damit mache ich mir zwar keine zusätzlichen freunde, aber solche freunde brauche ich andererseits eh auch nicht.
  • letztendlich wär zum tschüs noch zu sagen, dass es uns ösis immer befremdet, wenn man ein berufstelefonat (per-Sie) hat und der teilnehmer aus deutschland sagt dann tschüs. Man muss selber auch tschüs sagen und wird von mithörern konsterniert angeguckt, ob man denn schon freundelt mit den kunden/lieferanten. pic:tpsdave_pixabay

deutschland-inspiriert ist heute auch das video von bvg feat. kazim akboga – leider ist er vor 2 monaten von uns gegangen (=nicht egal!).
is_mir_egal

293-Flightinspired_VDS

zu ostern diskutierten wir familiär den papst. mich nervt so seine salbungsvoll heuchlerische liebreizstimme, das ist so zwangsberuhigend. es klingt für mich so unauthentisch. so gestellt – so wie wenn jemand von der welt redet, aber in seinem leben so dermaßen abgehoben ist, dass er von der realität eh überhaupt keine ahnung hat. wobei man das nicht von diesem papst sagen könnte, arbeitete er doch mal in den armenvierteln. nun sind ja die launischen pressekonferenzen von ihm bekannt – speziell wenn er selbige übernachtig und offenbar auch überdreht im flugzeug gibt. seine andeutung, in gewissen weltgegenden würden sich menschen “come_i_conigli_no?” vermehren, schlugen launische wellen. heuer zu ostern sprach er angeblich von einer anzahl von menschen, die wie müll behandelt werden würde – weltweit. nun wir wissen, 60 millionen sind weltweit auf der flucht. tatsache ist in jedem fall: in bestimmten gegenden sind zuviele menschen zur welt gekommen, weil die kontrazeption ganz einfach fehlte. immerhin – auch das weiß er, agiert meines wissens auch danach. nur helfen tuts (noch) nicht viel. warum die PK’s im Fliegen so launisch seien, fragten wir uns: weil er da gott näher sei, lautete die frohe antwort darauf.

und da die papstgeschichte nicht viel hergibt, will ich hier noch auf eine gute website hinweisen: ÜW_paket datenschutz muss heute jeder für sich aktiv betreiben. nicht mit gesicht ins fußbook, nicht mit klarnamen ins fußbook, nicht mit klarnamen ins linkedin – auch wenn es dann keinen wirklichen sinn macht. kein paylife. keine CC karte. keine VDS vorratsdatenspeicherung, elga abmelden. kein eams konto bei ams verwenden, eine mail addi anlegen, die den nachnamen nicht enthält. sich bei vereinen wie arge-daten oder quintessenz anmelden. ins metalab zur anti-überwachungsvernetzung gehen, nicht online-banking machen, nicht in die usa fliegen. das foto ist von holgiPixabay.