274-Precht_&_Bora

ich will in diesem beitrag dem vor 9 tagen verstorbenen türkischen musiker alp bora gedenken. seinen twitter-account alpbora1 hat er schon seit april vorigen jahres nicht mehr bespielt. er ist aufgrund herzversagens am 9mar völlig unerwartet von uns gegangen. darauf aufmerksam wurde ich zu beginn der jazznacht letzte samstag gemacht, die ein wunderbares lied als opener von ihm spielte. vor jahren hat er mal eine jazznacht als interpret (mit)gestaltet. mir steht jazz ja garnicht nahe, aber ich mochte an alp bora das geheimnisvolle und das türkische. er war mit ungefähr 20 jahren nach wien gekommen und hatte es wie jeder schwer, zu überleben und sich durchzusetzen. sein wirtschaftsstudium hat er recht bald aufgegeben, was ich nachvollziehen kann. er hat dann immerhin gitarre studiert und damit imponiert er mir sehr. auch ist er mal in der langen nacht der kirchen aufgetreten. das war, glaub ich 2014. nur war ich leider nicht dabei. viel erfährt man im micaIVW in seiner twitter timeline gibts auch bilder von zwei mädchen (nichten(?)), die sich bereits am gitarrespielen versuchen.
neben fr.d.frank ist m.jessa meine lieblingsmoderatorin am bald-nicht-mehr-kultursender Ö1. sie erinnerte mittwoch 15apr mit sehr schönen musikstücken an alp bora. auch erwähnte sie, dass sein tod in keiner einzigen zeitung und auch sonst keinem medium in österreich erwähnt wurde. ich weiß freilich nicht, wie es um die politischen verbindungen zwischen alp bora und seinem heimatland bestellt war. vielleicht war ja dies ein grund. doch er hat immerhin mehrere jahre das musikleben in unserer stadt bedeutend mitgeprägt. dass einzig der kultursender an ihn erinnert – sonst aber niemand, ist ein weiterer schandpunkt für österreich. wie so viele, die unerwartet von uns gehen, hab ich alp bora zeit seines lebens zuwenig wahrgenommen, zuwenig gewürdigt. aber immerhin hat er der welt eine handvoll cd’s überlassen. möge er in frieden ruhen. auch von ihm wäre noch so einiges zu erwarten gewesen.

PRECHT: ein hausmeister-philosoph. aber sehr fesch. ich hab sein konterfei mehrfach in meiner wohnung angebracht, weil’s so einen frieden ausstrahlt. es berührt mich an ihm, dass er sich eine große familie angeheiratet hat und dass er als kind zoo-direktor hatte werden wollen. er ist immer eine augenweide, wenn er wo in einem interview auftritt: vermarkten kann er sich gut. /368w_pixabayLostmind

273-6weeksÖ1/komprimiert

mo 9h darm
di 16h ambiente
mi 21h arbeits(ver)teilung
do 21h p.matic
fr 20h kabarett
sa 9h zahahadid
so 14 menschenbilder
version gekürzt; der abschied von Ö1 geschieht schritt für schritt – so auch im gefeedbackedwerden.

272-Samstags_Kurier

einst bloß ausgehend von seilers-gehen hat sich der abonnierte samstagskurier nun zu einem solch besprechungswerten konvolut entwickelt, dass diese rubrik zumindest in dieser woche vier punkte bekommt. der treuen, hochwohlgeneigten leserschaft will ich hiermit diese samstägliche 2,3€ investition wärmstens ans herz legen.
Auf seite 13 finden wir fr.wimmers bericht über fr.kickls buch betreffend ‚apple’ als faulen apfel. Hier wundert mich, dass man soviel studiert haben kann, nur um dann bei apple als call center mitarbeiterin (vorerst) zu enden. Hier dürfte wohl nur das große geld mitgespielt haben. Cork, wo sich dies abspielt, habe ich vor 25 jahren mit interrail besucht. Die apple mitarbeiter sitzen dort in engen legebatterieartigen cubes und haben gesamtgerechnet pro tag nur 8 klominuten incl wegzeit (!). der toilettengang ist jedoch noch vor essen und trinken das dringendste menschliche bedürfnis überhaupt! Bis dato dachten wir ja nur, dass die geräteproduktion in asien allein höchst fragwürdig wäre, doch müssen wir jetzt erkennen: es geht den callcenter mitarbeitern dort nicht anders. Die autorin, fr. kickl war 3 jahre dort tätig und beendete die tätigkeit erst jetzt – mit der herausgabe ihres buches ‚apple intern’, verlag edition „A“, 22€.
Immo: es sind für meine sozialberatung mit dem schwerpunkt wohnen immer wieder gute gesetzestipps drin, und zwar auf dem vorletzten blatt. Daneben finden wir die interessante s.51 v. fr. horvath bzgl erwerbs vermieteter wohnungen.
Für die wohnschönheit sticht der ebenfalls von fr.horvath gestaltete bericht über einzigartige riesige bonsais ins auge (s.18)
Job: enthält diesmal ein ametsreiter interview. eine beilage, die ich liebe und hasse zugleich. Jahrelang war für mich der anzeigenteil die wiederspiegelung des arbeitsmarkts. Heute lese ich jenen teil ab und an, einfach um herzlich lachen zu können. Man findet darin keine ordentlichen jobs mehr. Ich gab der fr.baierl gar mal das feedback, dass die anzeigen von personalvermittlungsfirmen im office-teil nichts taugen. Jetzt sind es weniger. Aber ich glaub, das muss ich nicht auf meine alleinige kappe nehmen. Auch hier will ich 2 namentlich nicht angeführte elemente erwähnen, die mir – etwa infolge rglmg inserierens – auffallen. (drum zahlt sichs aus, das rglmg zu lesen). Wir sind auf seiten 18/19 der beilage. Es handelt sich bei einem um ein nachhilfe-institut, das frappierend oft inseriert und teilzeit nachmittags anbietet. Sehr unbeliebt. Wer nachmittags teilzeitjobbt, verliert de facto den GESAMTEN tag. Weiters braucht ein universitätsrektorat eine sekretärin. Auch hier erinnere ich mich, dass das vor ganz wenigen jahren schon mit etwas weniger stunden inseriert war. Ist der/die leiterin der institution etwa schwierig? Jetzt haben wir uns schlussendlich das
Freizeitheftl verdient. drei fixpunkte haben sich für mich darin bis dato rauskristallisiert. Mögen es mehr werden: seiler, guitar und CR kubesch. Von letzterem heute nix weltbewegendes im editorial. Ein pittoreskes, prosaisches ibiza-bild jedoch auf seite 13. diesmal gottlob kein lästiger ‚pappendeckel’ in der heftmitte, auch kein ätzendes cremepackl: es geht mir nicht ab. Guitar, nach wie vor auf seite 20 undankbar von den zwei gsöschofts-vögerln umflort, weist auf hellers lied ‚leon wolke’ hin, das muss ich mir auf youtube mal suchen. wie üblich hinten im heft folgt
Seilers gehen: vorletzte seite (82) geht praterstraße stadteinwärts und zruck stadtauswärts. Ich hab in der gegend meinen deutschtrainerkurs gemacht, oder bessergesagt ‚erlitten’. Bobohaft holt sich seiler ein mochi, wie dekadent. Zum glück begibt er sich am ende wieder auf irdische breiten, in die aida. Es ist dies meines erachtens mit abstand eine der am schlechtesten servicierten aidas der stadt. Ich wurde dort mehrfach ostentativ nicht bedient, wiewohl ich mich jedes mal redlich bemüht hatte, möglichst gewöhnlich aus der wäsche zu gucken. Es ist eine aida-filiale, auf die ich verzichten kann. Mir ist die praterstraße bereits zu bobo-haft geworden. Aber sie ist, wie seiler latent unzweifelhaft andeutet, gleichzeitig auch weidlich abgeschlurft und heruntergekommen. Jedoch nicht so, dass es seinen charme hat. Man hat mit der straße noch viel vor. Am besten nestroyplatz aussteigen und afoch mal gugge’. Seiler ging nur 2400 schritte. Hat die praterstraße oneway echt nur 1200 schritte? Habe keinen zähler, um dies nachzuprüfen. Seiler weist aufs haus nr 17 hin, ich lege damit nach, dass sich auf der praterstraße 38 nun auch das frz kulturinstitut befindet. /664w_pixabayHermaion