72-Meteor_Papst

2006 begann meine zeit der tarotdecks, ein jahr zuvor aber die zeit der heilsteine und halbedelsteine. wieder durch was günstiges – nämlich einen lachhaften adventkalender, in dem ziemlich elende halbedelsteine – oder was sich so nannte – lustlos rumlungerten. aber ich hatte wieder einmal den zündenden funken bekommen. sofort wurde das jahr 2004 rückwirkend zum aventurinjahr umbenannt. 2008 dürfte das malachitjahr geworden sein, und 2006 das bernsteinjahr. jedes jahr bekam seinen stein. erst gegen ende 2005 war es wohl so, dass ich von einer auf die andere minute wusste – ich brauche jetzt eine nordamerikanische pyritsonne. das war schließlich das pyritjahr gewesen. wie schon meine lieblingsbuchhandlung 777 domgasse, fand ich auch den meteoritenpapst – einen späteren bzö wahlkämpfer – im internet: papst Ha*. er hatte in wien 2 wohnsitze, 18/19, sowie 14 bezirk. und in den 14 bezirk fuhr ich hin. ein riesiger schneeflockenobsidian begrüßte mich im garten vor dem großen haus des meteorpapstes. er erinnerte mich frappierend an jason king und seine schwester war auch im haus. sie arbeitete dort für ihn. ich wäre zu jenem zeitpunkt eigentlich auch grad arbeitssuchend gewesen, aber egal. neben dem obsidian war in seinem haus ein amethyst von gut 80 cm durchmesser. die steine waren etwas verstaubt. aber es waren derer zuviele. mein liebreizender vorschlag, das alles einfach einmal abzuduschen, fand keinen allzugroßen anklang. es ging an fluoritpyramide und die zwei pyritsonnen. ich durfte sie von ihm erhalten, einfach so.
einmal noch begegnete mir der meteorpapst auf der halbedelsteinmesse, wo ich ihm meinen größten malachiten abkaufte, um wohlfeile 16 euro. später sah ich ihn noch während des parteiwahlkampfs im fernsehen. fröhlich sich wiegend in die hände klatschend. ich denke, es muss wohl gegen 2008 gewesen sein. leider bin ich mit dem meteorpapst nicht mehr in kontakt. zwischenzeitlich unterliefs mir, dass ich eine seiner sonnen falsch gelagert hatte, nämlich hygroskopisch. sie fiel mir auseinander. bevor sie dies endgültig tat, machte ich das abschiedsbild, welches nun hintergrund meiner rechten schreibspalte hier am weblog ist./310w411

71-Bernds_Handschuh

in meinem NÖ-job bis 2000 fuhr ich ausnahmsweise mal heim in die stadt, und zwar direkt zum damaligen noch-südbahnhof durch. ich ging von der rampe runter und sah links in der halle ein auditorium und einen lautstarken mann davor am podium. trotz ganztagsarbeit reichte die energie damals, um mir dieses spektakel aus der nähe anzusehen. die plätze waren alle gut besetzt, also nahm ich in einer der vorderen stehreihen platz. die veranstaltung stellte sich als versteigerung nichtabgeholter fundgegenstände heraus. in der folge wurde ich eine stammbesucherin dieses events. auch mir geschah es, dass ich vollbepackt mit überraschungstaschen die bim bestieg und damit nachhause fuhr, aussehend ein bissl wie ein sandler. die sachen, die drin waren, hatten alle ungefähr denselben eigentümlichen geruch. vieles davon musste man selbstverständlich wegschmeißen. verderbliche waren oder wirklich ganz beschmutztes zeug hatten die organisatoren schon zuvor rausgeräumt. mit der zeit lernte ich auch – zumindest vom sehen – die anderen mitsteigerer kennen. direkt zu sagen hatte man sich nicht so viel, denn man war sich ja gegenseitig konkurrenz im mitsteigern. es gab bekannte klasse-steigerer, die hatten schon sowas wie einen promibonus und besetzten die stühle in der ersten reihe mit sitzpölsterchen, welche sie gewiss auch in jener versteigerung erworben hatten. leid taten mir die südeuropäer mit spieltrieb, die sich wegen sinnloser handys oder hübscher koffer in einen wahnsinn reinsteigerten und am ende nur schrott erwarben. diese materiell sichtlich wirklich armen leute, verstanden die zahlen nicht gut und es war ihnen ums ego gegangen. was am ende teuer kam. was mir heute noch bleibt aus jener zeit, ist ein reinderl und ein kochhandschuh vom bernd, den ich täglich in der hand habe. heute wäre es undenkbar, so eine versteigerung durchzuführen, weil jeder herrenlose koffer zur räumung des bahnhofs und gegebenenfalls zur temporären einstellung des schienenverkehrs führt – heute, in unseren zeiten der terrorhysterie./301w

70-Intention_vs_Gestion

den begriff intention hab ich aus cms'intentionalismus anno 2001. die verwendung des begriffs gestion stammt von h.phettberg. dieser ist mir erstmals 1995 rundfunktechnisch begegnet, als ich bei einem freund die netteLeit-show sah. wenig später erst erzählte mir eine verwandte, sie sei via annonce jahre zuvor mal mit dem herrn in briefkontakt gestanden. es kam außerdem viele jahre nach der netteLeit-show zu einer begegnung auf der unteren mahü, nah zweierlinie, mcDonalds. hier steckte ich hermes einen 5€ schein zu. der nächste burger sei gesichert, meinte er hierzu. nach der show machte er einen kinofilm, welcher am spittelberg gezeigt wurde. in der bücherbox des theaters-im-bunker lag kürzlich ein buch, cartoon - im titel irgendwas mit jeans. in diesem buch hatte phettberg beschrieben, wie er sich nach schlaganfällen und mit rollator tagtäglich zum spittelberg schleppte, um den zusehern seines films rede und antwort zu stehen. aber sie wollten meist eh nix von ihm wissen. oft sah er sich den film nur mit ganz, ganz wenigen zusehern an. er hielt sich so an seinem letzten funken an bekanntheit fest. am ende des buches geschah hermes eine riesengroße - peinlichkeit. auch die beschrieb er mutig und ganz genau - cartoonmäßig festgehalten. phettberg hatte auch eine website, in der sind seine gestionen drin. sir eze schreibt diese gestionen auf. phettberg kann sich nach seinen schlaganfällen nur mehr mühsam artikulieren. noch lebendig ist phettberg in seiner wöchentlichen falter-columne, dem predigtdienst. seit ich ahne, dass wir den herrn nimmer lange haben werden, lese ich den predigtdienst ganz genau. jetzt laufen meine intentionen neben seinen gestionen einher. ohne mich überschätzen zu wollen, sind sich stil und denkweise darin irgendwie ähnlich. der hermes hat noch ganz ganz früh die berufsunfähigkeit gewonnen. selbige entspricht einem lottogewinn. er hat sie sogar noch vor beginn der netteLeit-show gehabt. die kriegt man heute garnimmer in jenem zarten alter. heut ist es egal, wie elendig die menschen sind: sie werden arbeiten geschickt, egal ob sie sich noch auf den beinen halten können oder nicht. phettberg ist eben noch rechtzeitig auf die welt gekommen./332w405

69-Liebe_zu_Tarot

vor zehn jahren fand ich bei libro hietzing ein tarotset mit karten und buch um nur 5 euro. wie das leben so spielt, war ich von riderWaite derart begeistert, dass ich noch viel geld in viele kartendecks und an die 30 bücher steckte. innerhalb kurzer zeit war ich geübte tarot kartenlegern, wenngleich man für sich selber nicht legen soll. und für andere traue ich mich nicht. da tu ich es nur heimlich. derzeit lege ich nur 2-3 x im jahr ein keltisches kreuz mit rider waite. vor wenigen tagen bekam ich im cafe zufällig die krone zu lesen. sie kündigte den buchflohmarkt bei kuppitsch an. ich freilich mit wehenden fahnen dorthin, kramend. 3 bücherln zum preis von 2. wobei der stückpreis 3 euro betrug.ich wollte aus platzgründen eh nur drei. und das lenormand-buch musste sich gegen ein paar mitbewerber durchsetzen. schließlich fiel aber meine wahl genau auf dieses. es blieb nicht lang aus, dass ich in den 777 bookstore domgasse pilgerte und mir um 7 € ein standarddeck (blaue eule) holte. ich stelle fest, dass lenormand um einiges weniger komplex als riderWaite ist. auf youtube fand ich eine gute kurze entscheidungslegung. das lenormand buch, das ich um 2 euro habe, wird mir aber die große tafel von lenormand erklären. wobei ich im 777store auch gleich das vorläuferwerk um 21 euro bestellte. also man kauft anfangs billig und investiert dann erst später rein. es werden bei mir dann immerhin 30 euro für lenormand gewesen sein. wenig im vergleich zu den riderwaite ausgaben. detail am rande. es gibt eine leuenberger trilogie zur kabbala in verbindung mit rider waite. den teil 2 und 3 davon kaufte ich im lok.at richtergasse. nach dem bedauernswerten ableben von zib anchorman hochner. und mir wurde gesagt, diese leuenberger werke sind SEINE bücher gewesen. auch das bewegt mich sehr. alles im dunstkreis von tarot ist einfach magisch./295w403pixabayErdenebayar

68-Von_da_Betteläh

traktat über die guten und die unschönen seiten des unwesens der bettelei in wien. ungustiös und abstoßend, wenn der herr mit dem verkehrten knie auf der favoritner quer des weges kräult. aufdringlich und verärgernd, wenn die mehr-breit-als-hoch tonne sich vorm billa in den sonnenstuhl setzt und zwischen ihr und den geparkten autos nur noch 50 cm zum durchgehen bleiben. kommt man raus aus dem billa, steht sie aufgepflanzt vor einem und erwartet das retour-kleingeld. das sie SO selbstverständlich nicht kriegt. außer höchstens von volltrotteln. zwischending sind die metromusiker. verachtenswert die heulende romi, die mit ihren sich ziehenden teigsongs jedem einzelnen schmerzen beschert, als hätte er grad wurzelbehandlung gehabt. charmanter immerhin, wen talentierte rumänen sous-le-ciel-de-paris tirilieren. ohne gesang, mit ziehharmonika und dem einzigen song, der mir eine münze entlockt. ungustiös der mundraub im Schottentor, wo sich ein kerl vor dir hinpflanzt, während du deinen rice-to-go fressen willst. seinen mund öffnet und - als würde er französisch machen - seinen finger da rein und rausfährt, auf mitleid und hunger plädierend. hier haben wir 2 möglichkeiten. dem aufkommenden brechreiz ob seines kaputt-ruinösen zahnwerks abzuhelfen, indem der reis entweder in den nächsten mistkübel - oder gleich viel besser, dem zahnlosen mundwerk quer ins gesicht transportiert wird. achtung wenn der reis noch sehr heiß ist: da könnte man drankommen wegen einer körperverletzung. schade. aber mit diesem fressi war das dann nix. zu guter letzt haben wir den afrikaner, der auf einem vorbereiteten zetteln von seinen drei kindern berichtet und die billigstmöglichen clever-taschentücher zu zehnt in der sbahn verhökert. neben den sousCiel leuten ist er einer der zwei, die von mir knete kriegen. weil mit meinen NNH entzündungen und dem chronisch-allergischen schnupfen brauch ich immer taschentücher. das ist ein ehrliches arbeitswerk, was der tut. und drum kriegt er auch was. er ist weder aufdringlich, noch ungustiös./295w

67-Traktat_Irren_Kims

unter unseren medial ausdrucksstarken problemgruppen-medien heute/krone/oe24 gibt es eine zeitung, die sich exklusiv des ausdrucks 'irrer kim' bedient. sie hat google-technisch das alleinrecht auf diesen ausdruck, vielleicht gar vercopyrightet. mit 'irrem kim' meint diese zeitung (ihr herausgeber ist der ältere graumelierte herr mit schiefem lächeln) eine politische führungsperson aus dem fernen osten. (einem mondgesicht mit markanter hochfrisur). diese führungsperson gehört zu jenen, die - gemeinsam etwa mit dem orangeblonden entenschwanz aus den staaten - weltweit angst machen. und insofern weiß ich nicht,  ob es denn so klug ist, jemand gefährlichen so zu bezeichnen. infolge taoismus studiums und kampfsporttrainings habe ich einst eine starke zuneigung zum fernöstlichen gedankengut empfunden. diese zuneigung bezieht sich zwischenzeitlich nur mehr ausschließlich auf jenes gedankengut, welches in den ländern japan, china, etc nicht mehr wirklich gelebt wird. die länder glänzen nur durch überbevölkerung - wiewohl japan strengen schwerpunkt auf rassentreue setzt. dort etwa hinzuflüchten oder einzuwandern wird überhaupt nicht gern gesehen. china kehrt sich von der einkindpolitik langsam wieder weg, weil sie merkten, dass nun kaum noch frauen im gebärfähigen alter da sind. ein problem, wie es übrigens auch in indien existiert. dort mit konsequenzen für die paar verbliebenen und großgezogenen frauen, für die es garkeine worte gibt. kurzum ist asien am besten nur mehr aus der ferne zu beobachten. so wie es war, wird es ohnehin nicht mehr sein./221w

66-Lose_Blattsammlung

die lose blattsammlung von grabitz/hilf (beck) ist mein baby. europa nach lissabon. die zukunft ist JETZT. europa ist in wahrheit am ende. gestern bemühte sich juncker, es nicht ganz so dramatisch auszudrücken. tusk hingegen setzt sich da nicht so einen maulkorb auf. doch hier solls ja nicht ums ende von europa gehen – sondern einzig um seine lose blattsammlung, die die weitgehend überschaubare EUV, vor allem aber die unüberschaubarst mögliche ARBEITSWEISE der europ. breaking-apart-union haptisch versinnbildlichen soll. in 3 strahlendblauen ordnern, die jedem fitnesscenter zum workout reichen würden. jeder ordner beläuft sich auf knapp drei kilo. ich ordne diese aktualisierungen meiner losen blattsammlung – meines grabitz/hilf – für meinen chaotischen chef ein. der da eh nie reinschaut. aber der die blattsammlung einfach für sein ego haben musste. ich allein habe den spaß damit, und die freude, eine schier unendliche freude. es wurde mir die ehre zuteil diese blattsammlung nach dem lissabonvertrag komplett neu einordnen zu dürfen. und grabitz/hilf tat dies auf eine sehr empathische weise. er lieferte innerhalb der einzelnen aktualisierungen nach und nach dem kompletten content nach. ich konnte tagtäglich den umfang der europagesetze berühren. es geschah in einer zeit, in der man an eine EU noch glauben konnte.
ich habe nicht nur respekt vor den aktualisierungen, sondern auch vor jenen zetteln, die ich aus der sammlung rauszunehmen habe – im zuge derselben. sehr sehr großen respekt habe ich vor der agenda vorne, wo anhand der paraffeln, mit denen meine vorgänger-sachbearbeiterinnen die lose-blattsammlung behandelten, ihre arbeitsschritte als getätigt unterschrieben hatten. sollte also einer ein fehler unterlaufen, so wäre dieser nachvollziehbar. für wer mag. ich freue mich über jede aktualisierung und finde jede aktualisierung spannend. diese ordner sind sehr breit. und die blätter ja hauchdünn. wirklich blöd läufts, wenn man für eine aktualisierung ganz unten den gesamten pack der oberen hauchdünn-zetteln rausheben muss. die lassen sich aber vorübergehend ins linke haltergestänge stecken, auf dass sie nicht durcheinander kugeln. ein windstoß während dieses arbeitsschrittes kann in grenzfällen sogar fatal enden. aber das haben mein grabitz-hilf-baby und ich immer leidlich gut hinbekommen. DENN – kommt zeit kommt rat. und es haut(e) mir letztendlich der chef ab, aber nicht wegen mir. das heißt aber gleichzeitig, ich muss von meinem so behüteten baby nun abschied nehmen. ich irre verzweifelt im hause um her, die verantwortlichen für unsere losen, wildgewordnen ronin-blattsammlungen zu suchen. schließlich habe ich ein erbe weiterzugeben. der chef wird meine hanteln nicht mitnehmen dürfen; ich verlasse die firma und übrig bleibt der von mir so hingebungsvoll gehändelte grabitz/hilf//beck EUV & AEUV. nie zuvor war ich den EU §§ so nah – nie mehr WERDE ich ihnen so nah sein. auch heute frage ich mich – der lissabon-vertrag wurde ja längst wieder eingestampft, wie es meinem grabitz-hilf baby denn nun wohl geht. wissend, meine in die zeitgeschichte eingehenden paraffeln werden noch für jahrzehnte, wenn nicht sogar für jahrhunderte eingeschweißt sein in der agenda, im aktualisierungslogbuch meines EU-babys./474wPixabay

65-Ode_an_AwaJackyDogue

meine zeit im windschatten des cms hat mir bekanntschaften beschert, die mir sicherlich für mein leben in erinnerung bleiben. neben dem schon angeführte 4imJeep sind dies jackydogue und awa. alan-watts-anonymous. awa war eine feengleiche dame, die nach linz verheiratet war und akademikerin. sie gehörte der kontrafraktion an. jener fraktion gegen mich. dennoch war sie treue leserin und wir konnten uns wenigstens einmal im rüdigerhof treffen. allzuviel hatten wir uns, glaub ich, nicht zu sagen. ihr intellektualienniveau überstieg meines gegebenenfalls. sie war dann auf einem foto mit einem stoffkänguruh und blickte unsicher in die kamera. unsicher, mit einem fast entschuldigenden blick. wegen des verrats. der kam sehr oft vor.
jackydogue(nameGeändert) -mit ihr erlebte ich 9/11 - konnte ich auch nur 1x begegnen: als cms seine lesung in 1060 wien hatte. auch so eine total stille, schüchterne, zurückgezogene dame. sie hatte mal kurz in der wko gearbeitet und war eine sagenhaft gute grafikerin. wir kamen nicht hinter ihren richtigen namen. sie hat mir 2 originalzeichnungen geschenkt. ein mädchen mit wolfspelz und ein blei-graffito-konterfei vom performance workshop (portrait-still aus martins mitgedrehtem video). überhaupt bewegten mich die geschenke, die ich bekam. es sandte sogar eine leserin aus deutschland eine handtellergroße skulptur in farbe, einer wolfsfrau. das sind dinge, die ich bis heute sorgsam bewahre./206w

64-Blässhuhns_Samenraub

wir hatten führung durch stadtgärten. ein fast voller großer bus an pflanzen- und saatgutinteressierten damen waren wir, vereinzelt herren. im dritten garten war ein recht gutaussehender züchter begeistert von seinem beinwell. der ist einjährig, er hatte ihn heuer also erst gesät. der beinwell war gut über einen meter hoch geworden. der gutaussehende beinwell-sähmann schüttelte einige samenkörner von seinem beinwell ab. mir waren die samenkörner eigentlich eher egal, weil ich wusste, man soll sie im frühjahr einsetzen, ich würde sie aber gleich einsetzen. egal, was passiert. wir waren also viele leute, aber für den bruchteil einer sekunde waren der bewellte sähmann und ich allein, zwischen uns die samenkörner in seinem ganz großen trage-sack, in welchen  er sie reingeschüttelt hatte. er fragte mich, ob ich davon wolle - an eine von uns hatte er zuvor schon samen abgegeben. da er so stolz auf seine samenkörner war, stimmte ich dankbar und begeistert zu. er fingerte zwei samenkörner aus dem riesengroßen tragesack und ich kletzelte zärtlich die zwei rausgefangenen körner von seinem handteller runter, was auch unser einziger körperkontakt war. in dem moment kam eine gefährlich rote henne von links an mich ran und fragte mich, was ich da hätte. 'samen' sagte ich, und tat die kostbare saat vorsichtig in ein taschentuch, um es dann in die plastikhülle zu tun. 'ja, erst verstauen, dann mir zeigen', meinte das rote huhn. ich murmelte unverständliches und flüchtete nach links. sie mir nach - all dies in ziemlichem menschengewühl. ich flüchtete wieder - am samenträger vorbei - diesmal nach rechts. mich fragend, ob das samengeile hendl mir denn immer noch folgt.was erwartet sie, dass ich die körner wieder auspacke, sie ihr zeige und wir die samen bewundern? what-the-fyck erwartet dieses hendl!!!??? und hat der samenspender unseren hindernislauf, das samenwettrennen bemerkt? ist er noch beschäftigt mit seinem großen sack oder teilt er weiter das seltene saatgut aus? ich weiß es nicht, denn das rote blässhuhn hat mich in regelrechte panik versetzt. wir sind schon 2 x  an diesem herrn vorbeigeschwirrt. wia zwa aufgscheichte hendln. als wir also rechts von ihm sind, verweise ich die verfolgerin an den herrn, den samenspender des beinwell. irgendwie gelingt es mir, sie bei ihm abzuschütteln und ihm ans bein zu heften. der arme kerl. hat es nur gut gemeint, war stolz auf seinen beinwell und hat  nun die samengeilen hendln als klotz am bein. für den rest der gartenexkursion wechseln das rote hendl und ich kein wort. ich bin sehr froh, dass sie noch vor dem ende unserer langen und sehr schönen exkursion aussteigt./416w390